Das Basler Fotogeschäft mit Tradition
Beim Photo Basilisk lassen sich die Grossrät*innen ablichten, bestellt der Kanton Dokumentationen über die Corona Pandemie und werden noch Fotos aus dem Helikopter geschossen. Es ist ein Geschäft voller Geschichte und tiefer Verbundenheit mit der Stadt.
Name: Photo Basilisk Hausnummer: 36 Fotogeschäft seit: 1891 Angebot: Jede Art von Porträtfotos, Digitalisierungen, Events, Hochzeiten, Architektur, Baudokumentationen und mehr. Inhaber: Roland Schweizer Das Besondere: Gleich neben der Tür liegt ein dickes Fotobuch mit historischen Aufnahmen aus Basel. Wunderbar zum Stöbern. |
Das Haus an der Clarastrasse 36 ist schon seit mehr als 130 Jahren ein Fotofachgeschäft mit Studio. Sogar die Architektur ist aufs Fotografieren ausgerichtet. Von der Strasse her sind die grossen Fensterscheiben im obersten Geschoss zu sehen, sie waren notwendig für die Beleuchtung mit Tageslicht, als sich das Studio noch dort oben befand. Heute ist das Stockwerk allerdings an einen Künstler vermietet und die Studioaufnahmen werden in den unteren Geschossen mit professionellem Studiolicht gemacht.
Das Geschäft ist geprägt von der Geschichte der Familie Hoffmann. August Eduard Theodor Carl Hoffmann (1860 -1925) hat die «Photographische Anstalt» 1891 gegründet. Danach war das Unternehmen für zwei weitere Generationen in der Hand der Familie Hoffmann, bis der jetzige Inhaber vor rund 30 Jahren übernommen hat. Die Geschäftsleitung hat seit einem Jahr der Fotofachmann Adrian Ernst inne.
«Die Leute wissen einfach um die Qualität der analogen Fotografie.»
Adrian Ernst ist sichtlich stolz auf die lange Tradition des Geschäfts. Unter der Glasscheibe des Tresens nimmt er eine kleine Fototasche von 1943 hervor, die gleichzeitig ein Kassenzettel war und erzählt von der Bedeutung des Photo Basilisks für Basel. «In diesem Jahr waren die Grossrät*innen für ihre neuen Porträtbilder hier», sagt er und sucht im Regal nach den Dokumentationen, die das Team für das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) und das Gesundheitsdepartement (GD) angefertigt hat. Er zeigt ein Buch mit hunderten Fotos aus den Impfzentren und dem Leben in Basel aus der Zeit in der Corona Pandemie.
Eine Leidenschaft des Inhabers Roland Schweizer sei die Baustellen-Fotografie, berichtet Ernst. Dafür würde er teils über Jahre die Baustellen begleiten und immer mal wieder mit einem Hubschrauber über Basel fliegen und die Fortschritte auf den Grossbaustellen dokumentieren. Einen solchen Auftrag hatte er beispielsweise für den Umbau des Spiegelhofs. Über eine Drohne verfügt das Fotogeschäft auch, bevorzugt wird jedoch der Einsatz eines Hubschraubers.
Zum Alltagsgeschäft gehören aber vor allem fotografische Dienstleistungen wie das Anfertigen von Passfotos, Portraits, Eventfotografien, Hochzeiten und mehr . «Es ist ein riesiger Unterschied, ob man Fotos im Automaten macht oder beim Fotografen», sagt Ernst und hält zum Beweis zwei Exemplare – eins aus dem Automaten und eine professionelle Fotografie – bereit.
Auch die analoge Fotografie ist weiterhin hoch im Kurs. Vor rund zehn Jahren sei die Nachfrage abgeflacht, aber jetzt kämen wieder regelmässig Kund*innen vorbei, die ihre Filme entwickeln lassen wollen. «Die Leute wissen einfach um die Qualität der analogen Fotografie. Aus einem Negativscan kann man problemlos ein Autobahnplakat machen.»
Bei Photo Basilisk werden die Fotos noch entwickelt, wie man es schon vor 100 Jahren gemacht hat, nämlich mit einem Belichtungsautomaten und entsprechender Chemie und nicht mit Tinte, wie es an anderen Orten häufig gemacht wird. Dennoch seien natürlich hochwertige Drucke mit Tinte möglich, betont Ernst.
Adrian Ernst möchte aber nicht nur an den traditionellen Methoden festhalten, sondern das Geschäft auch weiterhin modernisieren. Seit einem Jahr ist es bereits möglich, Fotos bequem online zu bestellen und direkt nach Hause zu senden, sowie diese auch online zu bezahlen. Er plant den weiteren Ausbau des Onlineangebots. In Zukunft soll es möglich sein, Filme einzusenden, online zu bezahlen und die entwickelten Fotos entweder per Post nach Hause oder digital per Mail zugesandt zu bekommen.