«Das Kleinbasel ist unser Daheim»

Seit 1861 gibt es die Confiserie Zuggerbeck Bubeck an der Clarastrasse. Neben einem Angebot an Backwaren kommen die Kund*innen vor allem wegen der Schoggi in das kleine Geschäft, das seit fünf Generationen im Familienbesitz ist.

Bubeck Confiserie
Irène Hostettler-Bubeck begrüsst die Kundschaft in ihrer Confiserie. (Bild: Valerie Wendenburg)

Name: Confiserie Zuggerbegg Bubeck

Hausnummer: 26

Eröffnungsjahr: 1861

Angebot: Gebäck

Preisspanne beim Gebäck: Weggli gibt es bereits ab 1.10 Franken, das teuerste Sandwich kostet 7.50 Franken

Inhaber*innen: Irène Hostettler-Bubeck und Hansruedi Bubeck 

Das Besondere: Laugen-Weggli und Schoggi

Der Laden ist voll und die Stimmung ausgelassen– man kennt sich in der Confiserie Zuggerbegg Bubeck. Eine Stammkundin erzählt, sie habe hier bereits als kleines Mädchen Brötchen geholt: «Ich kann mir die Clarastrasse gar nicht ohne das Geschäft vorstellen», sagt sie. Die Bäckerei ist klein und erinnert fast an einen alten Tante-Emma-Laden. Es gibt eine kleine Theke mit Glassscheibe, dahinter an der Wand stehen Holzregale, gefüllt mit Gipfeli und Brezeln. Darüber die Schriftzüge «But first a Croissant» und «Öppis zum Gniesse».

Seit fünf Generationen

Im Laden selbst hat es nur wenig Platz für einige kleine Tische, an denen zum Teil Kund*innen sitzen. Jetzt im Sommer ist draussen mehr los und auch mehr Platz – unter der Markise macht es sich täglich eine Gruppe Männer gemütlich. Die Herren kommen zum Zmorge und sitzen bei gutem Wetter draussen vorm Geschäft. Die Gruppe hat sich während der Pandemie gebildet, als es nicht erlaubt war, sich drinnen zu treffen. Denn einen Coffee-to-go konnten sie auch auf dem Trottoir trinken und sich dabei auf Abstand unterhalten. Die Männer kommen nach wie vor zum Kaffeekränzchen bei Zuggerbegg Bubeck zusammen – jetzt allerdings gemütlich am Tisch. 

Die Confiserie ist bereits seit fünf Generationen im Familienbesitz. Seit 1986 führen die Geschwister Irène Hostettler-Bubeck und Hansruedi Bubeck das Geschäft gemeinsam und die sechste Generation will in ein paar Jahren übernehmen. Hostettler-Bubeck lacht und sagt: «Ich gebe meinem Sohn aber noch etwas Zeit.» Der Laden besteht seit 1861 am selben Standort und ist eine feste Grösse im Kleinbasel. «Neben unserer langen Tradition legen wir viel Wert auf moderne und innovative Produkte», sagt Hostettler-Bubeck. 

Bubeck Confiserie
Draussen treffen sich Stammkund*innen zum Zmorge. (Bild: Valerie Wendenburg)

Ihr Angebot besteht vor allem aus Confiserie-Erzeugnissen, im Sommer bietet der Zuggerbegg Bubeck aber auch ein Take-Away-Angebot an und verkauft Sandwiches. Alle Produkte werden selbst hergestellt. «Die Spezialität unseres Hauses sind ganz klar unsere Schokoladen-Kreationen», sagt Hostettler-Bubeck. Ein Hit sind nach wie vor die «Schoggi-Salametti», die Rudolf Bubeck nach dem Krieg kreierte, als Fleisch rationiert war. Die Salametti erinnern aber nur äusserlich an Wurst, nicht geschmacklich.

Sehr beliebt bei der Kundschaft sei auch das Laugen-Weggli, erzählt Hostettler-Bubeck. Schoggi-Artikel auch, diese haben allerdings ihren Preis, zum Beispiel bei Firmenbestellungen von individualisierten Kundengeschenken mit Grand Cru Schokolade.

Gemischte Kundschaft

«Das Kleinbasel ist unser Daheim», sagt Hostettler-Bubeck, die viele ihrer Kund*innen gut kennt. Sie sagt: «Wir haben eine sehr gemischte Kundschaft von Passant*innen, Leuten, die in der Clarastrasse arbeiten, Menschen, die im Quartier wohnen, und Messebesucher*innen. Das ist abwechslungsreich und sehr interessant für uns.» 

Wenn Messen oder Kongresse sind, sei der Andrang gross und der Laden brummt. Im Fokus aber stehen die Kund*innen aus dem Kleinbasel. Manchmal macht die Confiserie auch Ausflüge ins Grossbasel, etwa an die Herbstmesse oder an den Stadtmarkt auf dem Marktplatz. «Unser Herzblut fliesst aber im Kleinbasel», sagt Hostettler-Bubeck. «Wir sind ein Laden, der schon immer da gewesen ist.» So soll es auch bleiben, wenn es nach ihr geht. 

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Reimann

Mattia Reimann am 17. Juli 2025

Zwischen Zinnbechern und Pokalen

Wer den eigenen Namen auf einem Zinnbecher oder einem Pokal eingraviert sehen möchte, ist bei Reimann Graveure an der richtigen Adresse. Der Laden ist seit 1983 in der Clarastrasse zuhause und ist einer der letzten seiner Art in Basel.

Weiterlesen
Photo Basilisk, Clarastrasse

Helena Krauser am 15. Juli 2025

Das Basler Fotogeschäft mit Tradition

Beim Photo Basilisk lassen sich die Grossrät*innen ablichten, bestellt der Kanton Dokumentationen über die Corona Pandemie und werden noch Fotos aus dem Helikopter geschossen. Es ist ein Geschäft voller Geschichte und tiefer Verbundenheit mit der Stadt.

Weiterlesen
Lachenmeier Farben

David Rutschmann am 13. Juli 2025

Bei Lachenmeier wird die Fasnacht bunt

Das Farbenhaus Lachenmeier ist eine Institution an der Clarastrasse – mit Ablegern in Zürich und Bern. Daheim in Basel kennt man den Laden vor allem dank der Fasnachtsartikel.

Weiterlesen
Valerie Wendenburg

Nach dem Studium, freier Mitarbeit bei der Berliner Morgenpost und einem Radio-Volontariat hat es Valerie 2002 nach Basel gezogen. Sie schreibt seit fast 20 Jahren für das Jüdische Wochenmagazins tachles und hat zwischenzeitlich einen Abstecher in die Kommunikation zur Gemeinde Bottmingen und terre des hommes schweiz gemacht. Aus Liebe zum Journalismus ist sie voll in die Branche zurückgekehrt und seit September 2023 Redaktorin bei Bajour. Im Basel Briefing sorgt sie mit ihrem «Buchclübli mit Vali» dafür, dass der Community (und ihr selbst) der Lesestoff nicht ausgeht.

Kommentare