Luca non c'è

Luca Urgese tritt als Präsident der Basler FDP zurück. Mit ihm zieht sich auch Vizepräsidentin Nadine Gautschi aus der Parteispitze zurück. Wie kam es zum Misserfolg bei der FDP und dem jetzigen Abgang von Urgese? Eine Kurzanalyse.

Luca Urgese
Luca Urgese bietet den Medien drei Bilder zur freien Verfügung: Wir entschieden uns für jenes ohne Vespa, dafür auch ohne Krawatte. (Bild: zvg)

Luca Urgese war zwar ein sehr glückloser, aber ein engagierter Präsident. Er übernahm die Leitung der Partei im Jahr 2016, als die FDP soeben den Nationalratssitz an die LDP verloren hatte. Und er bemühte sich ehrlich, die Partei neu aufzustellen und dem Freisinn einen neuen, urbanen Anstrich zu geben.

So hat die FDP unter seiner Führung ein neues Parteiprogramm erarbeitet und etwa die Drogenliberalisierung gefordert oder die Digitalisierung vorangetrieben (die Polizei hat jetzt Teslas und wir können bald komplett digital abstimmen dank eines FDP-Vorstosses).

Und auch das Personalproblem versuchte Urgese zu lösen, etwa, in dem er bekannte Köpfe wie Thomas Kessler für die letzten Nationalratswahlen holte oder für die Regierungsersatzwahlen 2019 mit Nadine Gautschi eine Frau aufbaute.

Aber nichts hat gefruchtet – der Nationalratssitz blieb bei der LDP. Und jetzt hat die LDP der FDP auch noch den Regierungssitz von Baschi Dürr weggeschnappt und im Grossen Rat hat der Freisinn drei Sitze verloren.

Diese Misserfolge nur Urgese zuzuschreiben, wäre unfair. Der FDP geht es gesamtschweizerisch schlecht. Und die Basler Situation hat unter dem Strich wohl mehr mit dem guten Image der LDP und dem Erfolg der Grünliberalen zu tun, als mit der politischen Arbeit des scheidenden FDP-Präsidenten.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Woko Mindestlohn Existenzsichernd arbeitgeber

Ina Bullwinkel am 06. Juni 2025

Gesicherte Existenz? Nicht für alle.

Der Chef des Schweizer Arbeitgeber*innenverbands findet nicht, dass ein Vollzeitlohn existenzsichernd sein muss und sieht «den Staat» in der Verantwortung. Das ist Gift für das gesellschaftliche Klima, kommentiert Chefredaktorin Ina Bullwinkel.

Weiterlesen
Dreirosen

Valerie Zaslawski am 06. Juni 2025

Bänkli und Feuerschale für Süchtige

Mit den warmen Temperaturen kehren auch Süchtige und Dealer zurück auf die Dreirosenanlage. Um die Kinder und Sportler*innen zu schützen, wurden unterhalb der Autobahnbrücke Sitzgelegenheiten eingerichtet. Die Suchterkrankten sollen so vom Spiel- und Sportplatz weggelockt werden.

Weiterlesen
Franziska Stier

Valerie Zaslawski am 04. Juni 2025

Es bleibt unbequem

Die Basta-Sekretärin Franziska Stier rückt im September für Tonja Zürcher in den Grossen Rat nach. Die beiden Politikerinnen sind typähnlich, wobei Stier vor allem gewerkschaftliche und feministische Anliegen vorwärts bringen will.

Weiterlesen
Rathaus Geld Kantonsangestellte Lohnerhöhung Polizei Kapo

David Rutschmann am 03. Juni 2025

Lohn hoch, Kündigungsschutz runter

Weil es bei der Polizei brennt, kriegen plötzlich alle Kantonsangestellte mehr Geld: Vor allem jungen Mitarbeiter*innen will die Basler Regierung einen Zustupf geben. Daran könnten die Bürgerlichen noch zu kauen haben.

Weiterlesen
Foto Pino Covino

Bei Bajour als: Journalistin.

Hier weil: Das Hobby meines Mannes finanziert sich nicht von alleine.

Davor: Chefredaktorin im Lokalmedium meines ❤️-ens (Bajour), TagesWoche (selig), Gesundheitstipp und Basler Zeitung

Kann: alles in Frage stellen

Kann nicht: es bleiben lassen

Liebt an Basel: Mit der Familie am Birsköpfli rumhängen und von rechts mit Reggaeton und von links mit Techno beschallt zu werden. Schnitzelbängg im SRF-Regionaljournal nachhören. In der Migros mit fremden Leuten quatschen. Das Bücherbrocki. Die Menschen, die von überall kommen.

Vermisst in Basel: Klartext, eine gepflegte Fluchkultur und Berge.

Interessensbindungen:

  • Vorstand Gönnerverein des Presserats
  • War während der Jugend mal für die JUSO im Churer Gemeindeparlament. Bin aber ausgetreten, als es mit dem Journalismus und mir ernst wurde.

Kommentare