Die roten Velospot-Fahrräder stehen immer wieder in der Kritik. Der Vorwurf: Sie würden kaum genutzt. Trotzdem will der Kanton Basel-Stadt, der bereits 2,1 Millionen Franken an Anschubfinanzierung ins Projekt steckte, das Gebiet nun auf Allschwil ausweiten. Auch dafür nimmt Basel-Stadt nochmal Geld in die Hand und unterstützt die Gemeinde Allschwil mit 20'000 Franken. Velospot rechnet im Monat Mai mit 2000 Fahrten, Konkurrentin Pick-e-Bike verzeichnete bis 30. Mai bereits über 15’000 Fahrten. Eine Motion forderte den Stopp des Projekts. Doch Grosser Rat und Regierung halten an Velospot fest.
Velospot: Setzt der Kanton auf den falschen Drahtesel?
Die roten Velospot-Fahrräder stehen immer wieder in der Kritik. Der Vorwurf: Sie würden kaum genutzt. Trotzdem will der Kanton Basel-Stadt, der bereits 2,1 Millionen Franken an Anschubfinanzierung ins Projekt steckte, das Gebiet nun auf Allschwil ausweiten. Auch dafür nimmt Basel-Stadt nochmal Geld in die Hand und unterstützt die Gemeinde Allschwil mit 20'000 Franken. Velospot rechnet im Monat Mai mit 2000 Fahrten, Konkurrentin Pick-e-Bike verzeichnete bis 30. Mai bereits über 15’000 Fahrten. Eine Motion forderte den Stopp des Projekts. Doch Grosser Rat und Regierung halten an Velospot fest.
Debatte?
Ist das eigentlich guter journalistische Praxis, wenn man für eine "Diskussion" einfach Statements aus Protokollen und anderen Medien entnimmt?
Schwierige Frage. Velos machen vermutlich als Komplement zum öV am meisten Sinn. Dann müsste man aber überlegen, wie man die komplementäre Nutzung optimal ermöglicht - das beginnt mit dem Abo, und endet wohl damit, dass der Umstieg zwischen Velo und öV nahtlos möglich wird, und dass auch Geschäfte und Supermärkte entsprechende Velo-Terminals anbieten können. Ich kenne den Basler Vorschlag im Detail zu wenig, aber andere Städte, die ich kenne, haben dazu bislang kaum etwas Gesamtheitliches geliefert. Ihr Veloangebot richtet sich oft mehr an Touristen als an Einheimische.
Die Grundidee ist sehr gut. Während die Trottis mittlerweile extrem teuer sind und Pick e Bike einen Führerschein voraussetzt, ist diese Art von Sharing zu begrüßen. Mit 70 Franken Jahresgebühr eine zahlbare Sache und durch fixe Stationen stehen auch keine Velos auf dem Trottoir rum. Die Velos selber sind aber schwerfällig zum fahren und recht anstrengend. Und das Zuschalten des Motors kostet 3.50 pro Fahrt extra. Damit wäre man mit dem ÖV wieder günstiger.
Übungsabbruch
Grundsätzlich ist es zu begrüssen, dass der Kanton moderne Mobilitätsformen prüft und diese ermöglicht. Im vorliegenden Fall zeigt sich jedoch deutlich, dass das vom Kanton ausgeschriebene Projekt überrissen ist und nie den Bedürfnissen unserer kleinräumigen Stadt entsprach.
Es ist deshalb nicht sinnvoll, die Stadt mit weiteren Fahrrädern auszurüsten und neue, speziell für dieses System, vorgesehene eigene Parkierflächen zu schaffen, wenn die Nachfrage derart gering ist, die Veloparkflächen schon heute eher ein rares Gut sind und der knappe öffentliche Raum generell stark umkämpft ist.
(Quelle: grosserrat.bs.ch)
Es wäre eine nicht-wirtschaftliche und nicht-unternehmerische Aktion, jetzt aufzugeben. Sie haben investiert. Und nun muss man alles dafür tun, dass der Nutzen getragen wird.
(Quelle: bzbasel.ch)
Auch immer noch mehr Velos geht nicht mehr
Als Einwohnerrat und vornehmlich Fussgänger habe ich mich in Allschwil vor Jahren gegen den Willen des Gemeinderates für eine Beteiligung beim Pick-E-Bike-Projekt durchgesetzt. Das würde ich heute nicht mehr so rigoros tun: Es fahren und vor allem stehen mir zu viele davon herum.
Diese Dinger sind furchtbar (schwer, super hässlich, die nächste Station oft weit)… Ein Blick nach Zürich zeigt wie‘s gehen könnte.
Velospot Basel hat im September 2021 mit 40 Stationen und 100 Velos gestartet. Der Zeitpunkt war wegen der Covid-19-Pandemie und deren Auswirkungen eher ungünstig. Die zunächst geringe Anzahl von Stationen und Velos sowie der anfangs komplizierte Ausleihprozess haben dazu beigetragen, dass die Nutzendenzahlen hinter den Erwartungen blieben. Der Ausbau an Stationen und erste Verbesserungen beim Anmelden und Ausleihen lassen die Nutzendenzahlen seit Mai 2022 ansteigen, wenn auch noch sehr langsam.
(Quelle: grosserrat.bs.ch)
Ein Veloverleihsystem ist eine gute Sache, davon bin ich überzeugt – gerade auch im Sinne des Klimaschutzes. Die Probleme sind erkannt und adressiert. Man hat einen Massnahmeplan erarbeitet.
Ein Übungsabbruch ist keine Option. Rein ökonomisch kommt es zum falschen Zeitpunkt. Der Initialaufwand wurde auch finanziell geleistet. Es geht jetzt nicht darum, weitere Investitionen zu tätigen. Der grosse Teil des Geldes wurde bereits gezahlt. Die Erfahrung zeigt, dass es etwa drei Jahre braucht, bis so ein Projekt läuft.
(Quelle: Grossratssitzung vom 19. April 2023)
In Basel wird schon genug gemacht für Velo