Rückstau am Luzernerring

Verkehrsversuch wird trotzdem weitergeführt

Eine erste Erhebung des Verkehrsdepartements stellt einen Rückstau des Autoverkehrs und Verspätungen für den ÖV fest. Vorerst bleibt aber am Luzernerring alles, wie es ist.

Luzernerring
Autos stehn, Velos gehn. (Bild: Ernst Field)

Seit Ende April testet der Kanton an der Kreuzung Luzernerring/Burgfelderstrasse eine neue Spuraufteilung zugunsten der Velos. Dass die Autos nun nur noch auf einer Spur den Luzernerring hinab Richtung St. Johann fahren können, führt aber zu Staus bis ans Ende der Hegenheimerstrasse (Bajour berichtete). 

Mehr Platz für Velos heisst hier also auch: Längere Fahrzeit für den motorisierten Vekehr (und vermutlich für manche auch mehr Nerven). Und das wird wohl vorerst so bleiben.

In einer ersten systematischen Erhebung zur Versuchsanordnung habe das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) einen grösseren Rückstau des Autoverkehrs und Verspätungen im ÖV festgestellt, insbesondere auf den Buslinien 31/38/64 aus Richtung Bachgraben, schreibt Daniel Hofer, Co-Leiter Kommunikation des BVD auf Anfrage.

Abgebrochen wird der Versuch deshalb aber nicht. Bereits vor zwei Wochen sagte Hofer gegenüber Bajour, dass dies nur der Fall wäre, wenn «die Verspätungen für den ÖV untragbar werden» oder «die Sicherheit andernorts durch Rückstaus beeinträchtigt ist».

Untragbarkeit für Autofahrer*innen, die jetzt länger im Verkehr stecken, ist also nicht ausschlaggebend für die Fortführung oder den Abbruch des Versuchs? Hofer sagt das so: «Der Autoverkehr ist nur dann für den Abbruch des Versuchs relevant, wenn es durch den Rückstau desselben andernorts zu gefährlichen Situationen kommt.» 

Autofahrer*innen müssen sich also vorerst mit dem Stau abfinden – wenn sie das nicht sowieso schon beim Einsteigen ins Auto tun, schliesslich ist der Verkehr vielerorts gerade zu den Hauptverkehrszeiten alles andere als flüssig. 

Und was wären denn «untragbare» Verspätungen für den ÖV? Ab wann ist die Busverspätung «zu spät»? Hofer: «Je nach Tageszeit, ÖV-Linie, Versuchsverlauf usw. gelten verschiedene Verspätungen als akzeptabel.» Es gebe keinen automatischen Abbruch, wenn eine bestimmte Anzahl Verspätungsminuten überschritten sei. Zusammen mit der Kantonspolizei, den Basler Verkejrsbetrieben, dem Bundesamt für Strassen und «den Kolleg/innen im Baselbiet» wäge man das laufend ab, so Hofer.

Nebenbei bemerkt: Auch Anwohner*innen – wie die Schreibende eine ist – müssen den Stau hinnehmen. Dafür ist Velofahren Richtung St. Johann weniger gefährlich. Man kann nicht alles haben: Bei einem Abbruch des Versuchs würde wieder die frühere Verkehrsführung zum Tragen kommen, so Hofer. «Die Platzverhältnisse lassen aktuell neben dem Verkehrsversuch keine andere Lösungen mehr zu.»

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