Für immer jung

Was geht Basler Jugendlichen durch den Kopf? Was macht ihnen Sorgen, was macht sie glücklich? Sieben Schüler*innen des Gymnasiums am Münsterplatz teilen ihre Gedanken und Gefühle mit uns.

Was gibt es im Winter Schöneres, als sich auf wärmende Sonnenstrahlen aus dem Sommer zu besinnen und an seine eigene Jugend zu denken?! Sieben Schüler*innen des Gymnasiums am Münsterplatz, alle um die 18 Jahre alt, haben im Sommer kurze, kreative Texte zum Thema «Verweilen in Basel» geschrieben. 

Dafür haben sie öffentlich zugängliche Plätze in Basel aus Ihren Augen und anhand Ihrer Sinne, Gedanken und Erinnerungen beschrieben. Sie verpacken die Plätze kreativ in Sprache und nehmen die Leser*innen mit in ihre Leben, ihre Sorgen und Wünsche. 

Das Ergebnis ist ein Blick in die Gefühlswelt und die Realität vieler Jugendliche. Gern veröffentlichen wir bei Bajour die Texte.

Jakob
Hinterhof

von Jakob

Strassenbahnen fahren knirschend und kreischend. Autos hupen, blinken, bremsen. Fahrer*innen rufen, beleidigen, rammen, preschen vorwärts. Immer nur in eine Richtung, voran und das so schnell wie möglich. Doch nicht weit von der Hektik und Geschwindigkeit liegen kleine Strässchen, welche sich weiter verästeln in versteckte Pfade, die in Gärten, Hinterhöfen und Efeubewachsenen Ecken mit Mülleimern münden ...

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Lukas
Leonhardskirchplatz

von Lukas

Liebe Marie, einen Ort, den ich dir in Basel schon immer zeigen wollte, ist der Leonhardskirchplatz. Zu deiner Orientierung: er liegt oben auf dem Leonhardsberg, wohin man gelangt, wenn man vom Barfüsserplatz aus dem Lohnhofgässlein folgt. Schräg gegenüber dem Platz fährt das 3er-Tram durch und noch etwas weiter befindet schon die Musikakademie. Ich bin mir sicher, die würde dir als Klarinettenspielerin gut gefallen ...

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Nelli
Im Grünen

von Nelli

«Lust spazieren zu gehen?», sehe ich eine Nachricht auf meinem Handy. Es ist von meiner besten Freundin und meine Antwort ist klar, bevor ich ihr antworte. Also treffen wir uns um 17.00 bei mir zu Hause und laufen Richtung Wasserturm. Als wir die Felder erreichen, atme ich einmal tief durch und geniesse die Ruhe, die die scheinbar endlose Natur verbreitet ...

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Bild Jule
Feierabend

von Jule

Im Spiegel vor mir sehe ich ein kleines Häufchen Elend. Gedankenverloren sitze ich auf dem Boden und starre in mein leeres Gesicht. Wenn ich mich in Gedanken reinsteigere, die so laut zu sein scheinen, dass ich sonst kaum noch etwas höre. Wenn ich für einen Moment nichts denken will, nur aus meinem Zimmer raus muss, in dem ich mich gefangen mit mir selbst fühle, dann schnappe ich mir meine Kopfhörer, eine Sonnenbrille und meine Kamera, eile hastig die 5 Stockwerke unseres Hauses hinab und schwinge mich auf mein Rad ...

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Louis
Corner

von Louis

Für unseren Rundgang zu diesem einen Ort schauen wir uns den ersten Corner an.

Corner 1.

Die Sonne steht, nicht mehr ganz so hoch, sie steht nun so, dass sie einen blendet, wenn man zur Johanniterbrücke, Richtung St. Johann blickt. Ein Vorhängeschloss klickt. Die Aussenbestuhlung der Bäckerei ist nun sicher für die kommende Nacht zusammengekettet. Doch dies sollte niemanden daran hindern die Tische, wieder den Vorkehrungen, aufzuklappen und sich gemütlich auf die aufgestapelten Stühle zu sitzen. Ein Bier zischt ...

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Bild Max
Galge

von Max

Mein Handy klingelt. Aus dem Lautsprecher dringt ein «Ciao Bro?» in mein Ohr, welches ich mit einem «Ciao Bro:» erwidere. «Kunnsch Galge?». Ich muss überlegen. Mein Blick schweift aus dem Fenster. Das Wetter ist schön, die Chrischona ist in ihrem grünen Frühlingskleid gekleidet. Unbeweglich steht der Sendeturm auf der Anhöhe. Ich freue mich immer, wenn ich auf einer Heimreise den Turm erblicke, ein vorgeschobener Blick in die Heimat ...

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Michelle
Warten oder Sein

von Michelle

Das Wasser unter mir glitzerte dunkelgrün. Hin und wieder blitzte es golden oder orangefarben auf, wenn die Sonne im richtigen Moment hinter einer Wolke hervorschaute und ihre Strahlen einen der Kois trafen. Gemächlich trieben sie dahin, ein bisschen ziellos, aber ich war nicht viel besser. Etwas unentschieden sah ich mich um, verliess dann die Brücke und folgte dem Ufer des Teichs bis zu einer Holzbank. Ich liess mich nieder, verschränkte die Arme und warf einen Blick auf meine Uhr ...

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