Cocktails und Controller

Was wären Kneipen ohne Spiele? Die Manabar im Gundeli huldigt den Zocker*innen – und zwar mit 450 Brett-, Karten- und Videospielen. Denn Gamen und Trinken macht beides in der Gemeinschaft mehr Spass.

Manabar Tom Barylov gundeli
Tom Barylov hat die Manabar vor genau sechs Jahren eröffnet. (Bild: David Rutschmann)

«Wir haben gut gepokert, indem wir uns im Gundeli niedergelassen haben», sagt Tom Barylov. Als er zusammen mit Nora Welti und Nick Skillma vor genau sechs Jahren die Manabar an der Güterstrasse 99 eröffnete, war das Gundeli noch nicht das Trendquartier von heute – dass eine Kneipe mit Spielkultur hier funktioniert, war nicht selbstverständlich. «Aber wir haben das Entwicklungspotenzial gesehen.»

Und das hat sich ausgezahlt. Die Manabar hat sich im kulturell vielfältigen Quartier längst etabliert, der Betrieb läuft blendend. Sie ist eine beliebte Location für Geburtstagsfeiern, Teamevents von Firmen – oder erste Dates. Klar, bei einem Fundus von 450 Karten- und Brettspielen, die hier für einen Fünfliber ausgeliehen werden können, stehen jegliche Möglichkeiten, um die Nervosität eines ersten Kennenlernens zu überbrücken. «Am beliebtesten ist übrigens Kroko Doc – das Spiel, wo man dem Krokodil auf die Zähne drücken muss», erzählt Barylov.

Manabar Gundeli Spielebar
Im unteren Stock warten Konsolen zum Zocken. (Bild: David Rutschmann)

Barylov liebt Spiele. So sehr, dass er einst Gamedesign studiert hat (im Manabar-Team entwickeln sie derzeit übrigens ein eigenes Spiel namens «Gwörflet»). Aber er liebt eben auch Bars. «Barkultur ist für mich mehr, als sich einfach nur abzuschiessen. Es gibt ganz spannende Spirituosen», sagt er. Rund 70 Cock- und Mocktails stehen in der Manabar auf der Karte. Dass diese auch eine gewisse Qualität haben, spricht sich herum: «Manchmal kommen Leute deswegen in die Bar und wissen nicht mal, dass wir Spiele haben», sagt Barylov. Sogar Cocktailkurse und Bartender-Wettbewerbe veranstalten sie mittlerweile. 

Überhaupt ist die Manabar ein Ort, der sich sehr offen für jegliche Konzepte einer sozialen Barkultur gibt. Im unteren Stock sind mehrere Stationen für PC- und Konsolengaming – beliebt vor allem für Kampfspiele wie Smash Bros, Tekken und Street Fighter. Jeden Mittwoch findet (über alle drei Stockwerke hinweg) das grösste Pubquiz Basels statt. Jeden Sonntag machen Stand-up-Newcomer die «Otter-Comedy»-Stage unsicher. Und neu gibt es dienstags einen Karaoke-Abend – wer weiss, ob sich auch dadurch eine neue Community bildet. Aber jetzt wird erstmal der sechste Geburtstag gefeiert.

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David Rutschmann

Das ist David (er/ihm):

Von Waldshut (Deutschland) den Rhein runter nach Basel treiben lassen. Used to be Journalismus-Student (ZHAW Winterthur) und Dauer-Praktikant (Lokalzeitungen am Hochrhein, taz in Berlin, Wissenschaftsmagazin higgs). Besonderes Augenmerk auf Klimapolitik, Wohnpolitik, Demopolitik und Politikpolitik. Way too many Anglizismen.

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