Darauf musst du beim Pilzle achten

Das Pilze-Sammeln ist eine beliebte Herbst-Aktivität. Doch es ist eine gelernte Kunst: Auf den Teller gehören nur die Pilze erfahrener Sammler*innen. Worauf du achten solltest, erfährst du hier.

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Pilze-Sammeln kann viel Freude machen. Aber es ist Vorsicht geboten. (Bild: Unsplash/Andrew Ridley)

Steinpilz-Risotto, Morchelsauce, Pilz-Pastetli, Champignonsuppe: Pilzgerichte sind fester Bestandteil des Herbstes in der Schweiz, und damit auch das Pilze-Sammeln. Ein zwar weit verbreitetes, aber nicht ganz ungefährliches Hobby. Jedes Jahr registriert Tox Info Suisse mehrere Pilzvergiftungen, einige davon tödlich. Zudem berichtet Tox Info Suisse, dass das Antidot (Gegenmittel) für Knollenblätterpilzvergiftungen bis mindestens Mitte November nicht lieferbar ist. Es ist also Vorsicht geboten.

Sei informiert

Das Pilze-Sammeln birgt einige Risiken. Pilzvergiftungen können lebensbedrohlich sein. Symptome treten oft erst dann auf, wenn es für Gegengift oder das Auspumpen des Magens bereits zu spät ist. Bereits kleine Mengen können lebensbedrohliche Komplikationen herbeiführen, manchmal ist eine Lebertransplantation nötig. Nicht selten vergiftet sich eine ganze Familie.

Um solche tragischen Ereignisse zu vermeiden, solltest du selbst gesammelte Pilze nur essen, wenn du dich wirklich gut auskennst. Es empfiehlt sich aber so oder so, die gesammelten Pilze vor dem Verzehr bei einer Kontrollstelle anschauen zu lassen. In der Region gibt es sechs Kontrollstellen, Infos dazu findest du hier.

Kenne das Gesetz

Wusstest du, dass es rund ums Pilze-Sammeln ganz schön viele Regeln gibt? In den einzelnen Kantone gibt es zum Beispiel Mengenbegrenzungen, Schonzeiten und andere Vorschriften wie beispielsweise das Verbot des organisierten oder gewerbsmässigen Sammelns. Hier findest du eine Übersicht der kantonalen Bestimmungen. In der Region Basel gelten aber keine speziellen Bestimmungen.

Wisse wo

Pilze findet man fast überall, aber vor allem im Wald spriessen sie fröhlich aus dem Boden. Steinpilze und Morcheln lassen sich oft in grösseren Pilzgruppen in Laubwäldern finden. Eierschwämme hingegen wachsen vor allem auf moosigem Boden in Nadelwäldern. Champignons wiederum wachsen gerne auf Wiesen und Weiden.

Pflücke richtig

Es ist wichtig, dass Pilze richtig geerntet werden. Entweder du drehst sie vorsichtig aus der Erde oder du schneidest sie mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden ab. Reisse die Pilze auf keinen Fall einfach so aus dem Boden, für Pilzkontrolleur*innen ist es nämlich wichtig, dass der Pilz intakt ist. Und: Wenn der unterirdische Myzel oder die Pilzwurzel verletzt wird, kann der Pilz nicht mehr nachwachsen.

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In einem Korb sind die Pilze bestens aufgehoben. (Bild: Unsplash/Natasha Arefyeva)

Transportiere luftdurchlässig

Der richtige Transport und Aufbewahrung der Pilze ist wesentlich. Von Plastiktüten oder -behältern solltest du unbedingt die Finger lassen. Da sie nicht luftdurchlässig sind, beginnen die Pilze zu schwitzen, gären und verderben, was zu Vergiftungen führen kann. Ein Korb, eine Stoff- oder Papiertüte eignet sich bestens zum Sammeln und Transportieren.

Putze die Pilze

Deine Pilze kannst du vor dem Kochen mit einer Pilz-Bürste oder einem Pinsel reinigen. Alternativ kannst du sie auch mit einem Küchentuch abwischen. Dabei geht es lediglich darum, grobe Erdrückstände zu entfernen. Sie müssen nicht komplett sauber sein. Davon, Pilze unter fliessendem Wasser zu waschen, wird oft abgeraten. In Wahrheit ist es aber unbedenklich, Pilze kurz abzuwaschen, wenn man sie danach direkt verwertet. Wichtig ist, dass die Pilze nicht nass aufbewahrt werden.

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Anstatt Öl und Butter tut's auch Wasser. (Bild: Unsplash/Andres Siimon)

Koche lecker

Selbst gesammelte Pilze solltest du nich roh essen, da sie mit Eiern des Fuchsbandwurms verunreinigt sein können (frische Zucht-Champignons können roh gegessen werden). Fürs Braten musst du wissen, dass Pilze viel Öl aufsagen. Deshalb neigt man oft dazu, mehr und mehr Öl oder Butter in die Pfanne zu geben. Aber anstatt Öl kannst du einfach die gleiche Menge Wasser beigeben, bei der richtigen Temperatur braten die Pilze trotzdem schön an und das Gericht wird nicht ganz so fettig. E Guete!

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