Dicke Luft in der Skuba
Im Februar wurden drei von fünf Vorstandsmitgliedern der studentischen Körperschaft der Universität Basel abgewählt. Nun erheben die Abgewählten schwere Vorwürfe gegenüber dem Rektorat und dem Studierendenrat.
Die Basler Studierendenvertretung Skuba vertritt eigentlich die Interessen der Studierenden, doch zurzeit ist sie hauptsächlich mit internen Personalfragen beschäftigt. Der Skuba-Vorstand ist im Moment handlungsunfähig, der Grossteil der Plätze im Vorstand ist nicht mehr besetzt. Drei von ihnen wurden im Februar vom Studierendenrat, dem studentischen Parlament, abgewählt.
Der Vorwurf: Sie hätten die Sorgfaltspflicht sowie die Kommunikationspflicht gefährdet, das berichtet das Regionaljournal. Aktuell sind die vakanten Stellen ausgeschrieben. Gewählt werden soll der neue Vorstand in der kommenden Woche.
Auf Nachfrage äusserte sich eines der abgewählten Vorstandsmitglieder* gegenüber Bajour zu den Vorwürfen, möchte allerdings anonym bleiben. Bezüglich der übrigen vakanten Stellen sagt die Person, dass unmittelbar nach dem Beschluss des Studierendenrats noch in der Sitzung zwei Mitglieder der Geschäftsleitung, sowie ein weiteres Vorstandsmitglied zurückgetreten sind. Das fünfte Mitglied habe weder gekündigt, noch sei die Person abgewählt worden.
Teile des ehemaligen Vorstands haben daraufhin 214 Unterschriften für ein Referendum gegen diesen Beschluss gesammelt. Die Dokumente liegen Bajour vor. «Die Geschäftsprüfungskommission wie auch die Ratsmehrheit erklärten anschliessend ohne reglementarische oder rechtliche Basis das Referendum für ungültig», sagt das abgewählte Vorstandsmitglied.
Die Skuba ist die offizielle Studierendenvertretung an der Universität Basel. Sie vertritt die Interessen der Studierenden auf den Stufen Bachelor und Master.
Der Studierendenrat ist das höchste Entscheidungsgremium der Skuba. Er besteht aus Studierenden aus allen sieben Fakultäten und stellt die Legislative der Skuba dar.
Der Vorstand ist die Exekutive der Skuba. Er setzt sich aus fünf Studierenden zusammen und wird jährlich vom Studierendenrat gewählt.
Weiter wehrt sich die Person gegen die Vorwürfe der Vetternwirtschaft. Genauer gesagt dagegen, dass, wie im Bericht des Regionaljournals erwähnt, eines der Mitglieder seiner Mutter unrechtmässig eine Stelle in der Geschäftsleitung verschafft hätte. «Das ist reglementarisch nicht einmal möglich. Die Geschäftsführung wird vom Studierendenrat gewählt. Der Vorstand macht lediglich Vorschläge.»
Tatsächlich heisst es im §31 des Wahl- und Abstimmungsreglement der Skuba «Aufgrund der eingegangenen Bewerbungen unterbreitet der Skuba-Vorstand dem Studierendenrat Vorschläge zur Neubesetzung. Zur Bestätigung einer Besetzung muss eine Person die absolute Mehrheit erhalten.»
Deutlich und schwerwiegend sind auch die Vorwürfe gegenüber dem Rektorat. Zum Regionaljournal sagte der Mediensprecher der Universität Basel, Matthias Geering, die Universität verfolge Entwicklungen in der Skuba mit Sorge, da der studentische Ansprechpartner der Uni fehle. Das ehemalige Vorstandsmitglied bezeichnet diese Äusserungen als lächerlich, weil Teile des Rektorats die Absetzung mitinitiiert hätten und somit für den «desolaten Zustand der Skuba» verantwortlich seien.
Ausserdem wird kritisiert, dass einige Mitglieder des Studierendenrats, also diejenigen, die den Vorstand abgewählt haben, beruflich von der Universität abhängig seien und deshalb nicht im Interesse der Studierenden, sondern mit Fokus auf ihre Karrierechancen handeln würden.
Die Universität möchte diese Vorwürfe auf Nachfrage nicht kommentieren.
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* Name der Redaktion bekannt.
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