Finkmüller im St. Johann eröffnet am Montag

Das dritte Lokal des Familienunternehmens am ehemaligen Standort der Pizzeria Da Gianni wird gerade bezogen. Ab kommender Woche öffnet es seine Glastüren für die Kundschaft. Auf der Karte stehen neben Kaffee auch Wein, Bier und Sandwiches.

Finkmüller Simon Müller
Simon Müller hat Finkmüller vor über 10 Jahren zusammen mit seiner Frau gegründet. (Bild: Michelle Isler)

Simon Müller ist im Schuss. Er stellt eine Kiste mit Spielsachen vom Tresen auf den Boden neben eine weitere Kiste mit grossen Trinkgläsern. Man merkt’s: In die neue Filiale des Finkmüller im St. Johann zieht Leben ein. Die Ecke vor der Bar ist bereits eingerichtet, im hinteren Teil stapeln sich an diesem Mittwochnachmittag noch die Stühle auf dem mit Schutzfolie abgedeckten Betonboden. Bereits morgen würde wieder alles anders aussehen, sagt Müller. Und am kommenden Montag dann endlich: Eröffnung. 

Eigentlich hätte das Lokal am ehemaligen Standort der beliebten Pizzeria Da Gianni bereits im Sommer öffnen sollen. Das sagte Müller im Juni zu Bajour. Nun hat es etwas länger gedauert. «Wir mussten uns mit dem Vermieter noch bei einigen behördlichen Sachen finden», sagt er am Mittwoch. Doch nun sei alles geklärt. Der Verzug ist offenbar nicht weiter tragisch für ihn. Im Gegenteil: «Wir waren auch froh, dass wir noch Zeit hatten, um gewisse Details schön zu machen.» 

Finkmüller St. Johann
Storen montieren, einrichten, ausräuchern. Am Montag ist der Finkmüller bereit für die Kundschaft. (Bild: Ina Bullwinkel)

Schön gemacht werden gerade auch noch die Storen, Handwerker schrüübeln neue Vorrichtungen über die Scheiben. Die alten Storen wurden im Frühling von Unbekannten versprayt, die damit dem Unmut über den Abriss der Da-Gianni-Liegenschaft Ausdruck verleihen wollten. Nach jahrelangen Diskussionen um die Neubaupläne des Liegenschaftsbesitzers, Abriss und Baustelle beginnt am Montag ein neues Kapitel am St. Johannsplatz 27. «Wir schaffen hier etwas für alle, fürs Quartier», findet Müller und zeigt hinter sich auf die Räume des Lokals.

Bei der Quartierbevölkerung spüre er die Vorfreude auf die bevorstehende Eröffnung: Immer wieder mal strecke jemand den Kopf zur Tür rein und frage, wann es losgehe. Gross angekündigt ist die Eröffnung aber nicht. Simon Müller und seine Frau, die Finkmüller zusammen gegründet haben, wollen ohne grosses Brimborium im St. Johann starten. Ihnen sei es lieber, wenn die Gäste vor Ort Neues entdecken, anstatt beim Scrollen durch digitale Kanäle.

Finkmüller St. Johann
Beton und viel Holz gehören zum Look des neuesten Finkmüller. (Bild: Michelle Isler)

Am kommenden Montag um 8 Uhr empfängt der Finkmüller nach den Standorten im Kleinbasel und in der Markthalle also auch im St. Johann Gäst*innen. Ähnlich wie in der Markthalle werden hier neben eigenem Kaffee auch Bier und Wein auf der Karte stehen, auf dem grossen Vorplatz wird man an den Wochenenden an lauen Abenden bis um 22 Uhr sitzen können. Zum gewohnten Finkmüller-Angebot kommen Sandwiches mit Sauerteigbrot, das hatte Müller bereits im Juni angekündigt.

Und wer weiss, vielleicht gibt's ja künftig auch etwas für diejenigen, die an der Ecke die Pizza vermissen. Zumindest bietet Finkmüller in der Markthalle bereits hausgemachte Holzofenpizza an. Ob sie dieses Angebot aufs St. Johann ausweiten, weiss Müller noch nicht. Denkbar wäre es.

Aber jetzt erst einmal eins nach dem anderen. Endspurt, Kisten verräumen, Regale füllen. «Am Schluss werden wir die Räume noch mit Salbei ausräuchern», sagt Müller und lächelt. «Für eine neutrale, gute Stimmung zum Start.» Ob das funktioniert? Das Finkmüller-Konzept scheint jedenfalls aufzugehen: Vor mehr als zehn Jahren eröffneten Simon Müller und seine Frau ihr erstes Lokal in der Stadt. Nun soll es auch im St. Johann gelingen.

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Michelle Isler

Das ist Michelle (sie/ihr):

Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Junior-Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und Reportagen – vorzugsweise von Demos und aus den Quartieren. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen. 


Kommentare

jopo
10. Oktober 2024 um 11:45

Gentrifizierung

Schade – da Aufwertung auch Verdrängung bedeutet. Aber vielleicht vergisst man das ja, wenn man zu teure Cappuccinos schlürft.

Daniel
10. Oktober 2024 um 06:25

Gäst*innen?!

Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?