Diese Food-Hacks solltest du vermeiden

Nicht alles was glänzt, ist Gold: Das gilt auch für Social Media-Tipps und -Tricks, wenn es ums Essen geht. Manchmal ist es schwierig abzuwägen, welcher Rat der Richtige ist und von welchem du lieber die Finger lässt. Von folgenden Tipps lässt du besser die Finger.

Immer wieder findet man in den Sozialen Medien Tricks aus der Küche oder schnappt eine Idee aus einem Rezept auf, die auf den ersten Blick verlockend wirkt. Doch so viel Neues es auf Social Media auch zu entdecken geben mag, einige Tipps solltest du dir besser nicht zu Herzen nehmen. Manche sind nicht so praktisch, wie sie scheinen, andere sind geradezu gefährlich. Wir haben fragwürdige Tricks und Praktiken in den Sozialen Medien gesammelt und bieten dir Alternativlösungen.

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Die Rüebli möchten lieber ganz und trocken aufbewahrt werden. (Bild: Unsplash/Jonathan Pielmayer)

❌ Gemüse in Wasser: Im Netz kursieren Videos, in denen Menschen Rüebli oder Brokkoli schälen, schneiden und dann im Wasser aufbewahren. Angeblich bleibt das Gemüse so länger frisch. Das Gemüse bleibt wirklich länger knackig, gleichzeitig gehen aber wasserlösliche Vitamine ins Wasser über und dadurch verloren. Es sei denn, du trinkst das Wasser. Das wird aber nicht empfohlen, weil sich krankheitserregende Bakterien durch die Lagerung im Wasser schnell vermehren können.

✅ Besser: Du kaufst du eine kleinere Menge an Gemüse, die du innerhalb weniger Tage aufbrauchst. Wenn deine Selleriestangen doch mal lampig werden, kannst du sie für 1-2 Stunden ins Wasser stellen und schon sind sie wieder knackig. Das funktioniert auch bei Rüebli. Wichtig ist, sie nicht zu lange im Wasser zu lassen. Dein Gemüse lagerst du am Besten im Gemüsefach, davor entfernst du Plastikpackungen, damit es nicht schwitzt.

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Abkühlen lassen und ab in den Kühlschrank. (Bild: Unsplash/Kate Trifo)

❌ Vorgekochter Reis: Wenn du auf TikTok oder Instagram Reels anschaust, hast du bestimmt schon was von Meal-Prepping gehört. Food- oder Fitnessinfluencer*innen filmen sich dabei, wie sie für die Woche vorkochen. Eigentlich unbedenklich, doch bei vorgekochtem Reis sei Vorsicht geboten: Gekochter Reis sollte nicht länger als 1 Tag aufbewahrt werden. In kürzester Zeit können sich Bakterien vom Typ Bacillus Cereus bilden und vermehren. Das kann zu einer Lebensmittelvergiftung führen, die für Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem lebensbedrohlich sein kann.

✅ Besser: Du kochst nur deine Sauce oder Beilage vor und machst den Reis frisch. Wenn’s schnell gehen muss, kannst du ihn in einem Kochbeutel oder Mikrowellenbeutel kaufen. Dann geht’s nur ein paar Minuten und du kannst dein Reisgericht sorglos geniessen. Wenn du doch einmal Reis übrig hast, lässt du ihn kurz abkühlen, legst ihn luftdicht verpackt in den Kühlschrank und verzehrst ihn innert 24 Stunden.

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Tipp: Verwende ein separates Brettchen für alles, was roh gegessen wird. (Bild: Unsplash/Cristian Guillen)

❌ Fleisch abwaschen: In vielen Rezepten wird empfohlen, Fleisch abzuwaschen und abzutrocknen. Angeblich sollen die Keime so entfernt werden. Fachleute hingegen sagen, dass man die Keime dadurch erst richtig in der Küche verteilt. Durch das Abwaschen wird nicht nur die Spüle kontaminiert, sondern Arbeitsflächen, Küchentücher, Küchenschwamm und alles, was sich in einem Umkreis von einem halben Meter von der Spüle befindet. Keime wie Salmonellen, Campylobacter, Escherichia coli und Listeria können Lebensmittelvergiftungen verursachen.

✅ Besser: Du kochst das Fleisch einfach direkt, nachdem du es aus der Packung geholt hast. Es muss nämlich nicht gewaschen werden. Wenn du es dennoch tun möchtest, kannst du Fleisch mit einem Stück Küchenrolle kurz abtupfen. Danach entsorgst du die Küchenrolle direkt im Abfall, ohne sie zwischendurch irgendwo abzulegen. Wichtig ist, dass Fleisch immer genügend durchgegart wird. Dadurch sterben alle Keime, die sich auf dem Fleisch befinden, ab.

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Kurz vor dem Verkehr geschnitten sind sie am gesündesten. (Bild: Unsplash/Reinaldo Kevin)

❌ Geschnitten aufbewahren: Vielleicht hast du auch schon mal von Fridge Organisation gehört. Influencer*innen machen ihren Grosseinkauf, waschen ihr Gemüse, schneiden es und bewahren es dann im Kühlschrank auf. Das klingt gut und sieht super praktisch aus: Bereits geschnittene Lebensmittel ready-to-eat. Das Problem: Beim Schneiden gehen bereits wichtige Nährstoffe verloren. Das ist zwar nicht per se gefährlich, aber auch nicht gerade gesund. 

✅ Besser: Du schneidest dein Gemüse kurz vor dem Verzehr. Leider gibt’s dazu keine bessere Alternative, sorry.

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Lieber ungewaschen in den Kühlschrank. (Bild: Unsplash/Louis Hansel)

❌ Gewaschen aufbewahren: Und wenn wir es schon von Fridge Organisation haben: Nicht nur das Schneiden im Voraus, sondern auch das Abwaschen ist nicht ratsam. Dadurch entsteht bei der Aufbewahrung nämlich mehr Feuchtigkeit als gut ist: Früchte und Gemüse verderben schneller. 

✅ Besser: Dein Gemüse kurz vor dem Verzehr waschen. Aufbewahren kannst du’s, wie oben beschrieben, im Gemüsefach deines Kühlschranks.

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Saubere Aufbewahrung ist das A und O. (Bild: Unsplash/Steven Ungermann)

❌ Unsaubere Aufbewahrung: Apropos Organisation: Pantry Organisation ist ein weiterer Trend, der auf Sozialen Medien kursiert. Es werden schöne Aufbewahrungsbehälter gekauft, gefüllt und gelagert. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, dein Vorratsschrank wird dadurch übersichtlicher und luftdichte Behälter schützen besser vor Lebensmittelmotten als herkömmliche Mehlpackungen. Wenn du aber beispielsweise beim Wiederbefüllen von Haferflocken den Rest drinnen lässt und die frisch gekauften Haferflocken darüber giesst, bleiben unten immer noch alte Flocken übrig.

✅ Besser: Du gibst den übrig gebliebenen Rest in ein Schäleli, füllst den Behälter mit frischen Flocken und gibst die Alten zum Schluss mit hinzu. Beim Wiederbefüllen bietet sich auch eine Gelegenheit, den Behälter einmal gründlich zu reinigen.

Was wir dir noch mit auf den Weg geben: Dein Kühlschrank sollte immer auf 4 Grad eingestellt sein. So lassen sich das Wachstum von Bakterien und die Schimmelbildung ausbremsen. Grundsätzlich gilt: Unten im Kühlschrank ist es am Kühlsten, dort bewahrst du Fleisch, Fisch und Speiseresten auf. In die mittleren Fächer gehören Milchprodukte wie Joghurt, Rahm und Desserts. In den oberen Fächern bewahrst du Eingemachtes sowie kälteempfindliche Lebensmittel auf. Gemüse ins Gemüsefach, in die Tür gehören Eier, Butter, Milch, Senf, Mayonnaise und Co.

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