Gelateria Acero muss Rheingasse verlassen
Der Glacé-Hotspot muss sich eine neue Bleibe suchen. Vermieter Tino Krattiger löst nach zehn Jahren den Vertrag mit dem Kollektiv auf.
Nach einem erfrischenden Schwumm im Rhein gibt’s kaum etwas besseres, als noch tropfend rüber zur Rheingasse zu schlendern, sich in die Schlange vor die hochfrequentierte Eisdiele zu reihen und sich zwei Kugeln süssen Glücks zu gönnen. Das wird aber ab nächsten Frühling der Vergangenheit angehören. Nach zehn Jahren muss das Acero seine Kühltruhen zudeckeln und sich neue Räumlichkeiten suchen, um den Eislöffel zu schwingen.
Vermieter Tino Krattiger hat sich dazu entschieden, das Mietverhältnis mit den Gelateria-Betreiber*innen aufzulösen. Krattiger ist der Mann, welcher der Rheingasse mit dem Musikfestival «Floss» oder der Adväntsgass seit Jahren Leben einhaucht und deshalb von der bz «Mister Rheingasse» getauft wurde.
Warum stellt er den Glacé-Hotspot vor die Tür? «Es stimmt, das Acero ist hochgradig beliebt, aber es ist mir aus verwaltungstechnischen Gründen nicht mehr möglich, den Vertrag mit den Betreibern weiterlaufen zu lassen», sagt Krattiger.
Die Betreiber*innen des Acero sind als Kollektiv organisiert, das macht für Krattiger die Zusammenarbeit offenbar umständlich. «In den vergangenen Jahren hatte ich trotzdem eine Bezugsperson. Diese verlässt nun das Kollektiv», sagt Krattiger. Deshalb habe er entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Acero nicht mehr weiterzuführen. «Mir ist es zeitlich nicht möglich, mit einem Kollektiv zusammen zu arbeiten. Ich brauche eine Bezugsperson, nicht mehrere», erklärt er.
Er habe die Gelateria Anfang Jahr informiert, so der Vermieter.
Pläne für einen neuen Gastronomiebetrieb hat Krattiger schon: «Ab Herbst 2022 wird eine differenzierte Küche in die Rheingasse ziehen». Konkreter möchte er aber aktuell nicht werden.
Laut Krattiger sei das Kollektiv um die Gelateria zurzeit noch auf der Suche nach einem neuen Lokal.
Nachtrag vom 13.7.2021
Die Betreiber*innen des Acero haben sich mittlerweile zum Entscheid geäussert. Das Kollektiv schildert das Geschehene anders als Tino Krattiger. Sie hätten bereits eine neue Ansprechperson für den Vermieter bestimmt, sagt das Acero-Team. Krattiger habe sich aber auf die neue Person angeblich nicht einlassen wollen. Die ganze Stellungnahme des Kollektivs ist hier zu lesen.
Weisst du von einem geeigneten Lokal für das Acero? Schreib ihnen.