Art Basel: What's happening?

Die Art stellt Basel einmal im Jahr komplett auf den Kopf und bringt eine Reihe Veranstaltungen mit sich. Gar nicht so einfach den Überblick zu behalten.

Seit Montag ist die Art Basel im Gange.
Seit Montag läuft die Art Basel mit allem drum und dran. (Bild: Balz Nyffenegger)

Seit Montag ist der Messeplatz einer der meist frequentierten Orte Basels. Grund dafür: Die Art Basel ist back in town. Aber auch in der Clarastrasse und auf der Kaserne wuselts, dann ist noch was im Klybeck, der Predigerhof wird ebenfalls genutzt und die Clubs sind selbst am Montagabend voll.  

Auch wenn einem der Überblick fehlt, man merkt sofort, die Art nimmt die ganze Stadt ein. Nicht alles gehört zur offiziellen Messe, gewisse Veranstaltungen sind aber fast genauso etabliert wie die Art selber. Selbst neuere Events sind nicht mehr wegzudenken. 

Beginnen wir beim offiziellen Teil. Mit vier internationalen Ablegern in Hongkong, Miami und Paris ist die Kunstmesse mittlerweile eine der grössten weltweit. 2023 lockte die Art Basel 82’000 Besucher*innen an und hatte über 280 Aussteller*innen. Unter dem Branding «Art Basel» versteckt sich aber wesentlich mehr, als nur eine einzelne Messe.

Veranstaltungen innerhalb der Art Basel

Kunstmesse Art Basel 

Das Highlight und die Basis der Woche ist die Art Basel selbst. Die Kunstmesse ist am Messeplatz 10 zuhause und findet dieses Jahr zum 53. Mal statt. Galerist*innen und Künstler*innen aus aller Welt bespielen zwei Messehallen. Von Montag bis Mittwoch ist die Art für VIPs offen. Von Donnerstag bis Sonntag öffnet sie ihre Türen auch der Öffentlichkeit. Tages-Tickets kosten 68 Franken. Basler Bürger*innen zahlen rabattierte 55 Franken.

Art Basel 2024
So seht die Art von innen aus. (Bild: Art Basel)

Art Basel: Unlimited

Die Hauptmesse mit ihren unzähligen Künstler*innen und noch mehr Werken kann schnell überfordern. Da verschafft die Unlimited Abhilfe. Sie gehört beim breiten Publikum zu den beliebtesten Teilen der Art. Am Messeplatz 10 sind die besonders grossen Kunstwerke untergebracht. Eine kleine Kostprobe steht auf dem Messeplatz in Form eines LKWs. Die Untersektion der Messe ist wie die Hauptmesse von Donnerstag bis Sonntag für die Öffentlichkeit besuchbar. Im Ticket zur Art Basel ist der Eintritt zur Unlimited inbegriffen. 

Am Donnerstagabend ist die Unlimited länger offen als an den übrigen Tagen. Ein Ticket für die «Unlimited Night» kostet 35 Franken. Neben der gewöhnlichen Ausstellungen in der Halle wird der Abend durch diverse Live-Performances angereichert.

Art Basel Unlimited
Die Unlimited beherbergt die grösseren Werke, wie zum Beispiel jenes von Keith Haring. (Bild: Art Basel)

Art Conversations

Jene Besucher*innen, die nicht nur staunen, sondern auch verstehen wollen, erfahren an den Art Conversations mehr über die Hintergründen gewisser Kunstobjekte. Von Mittwoch bis Freitag werden verschiedene Podiumsgespräche mit Menschen aus der Kunstszene geführt. Dabei gibt es eine breite Auswahl an Themen die sich um Kunst und die Kunstszene drehen. Die Conversations sind gratis und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Art Parcours

Dieses Jahr ist der Art Parcours auf die Achse der Mittleren Brücke durch die Clarastrasse bis zum Messeplatz fokussiert. Die gezeigten Werke sind eingefügt in ihre Umwelt und spielen teilweise mit ihrem Standort. Im letzten Jahr wurde so zum Beispiel der Münsterplatz zur virtuellen Schafweide.. Der Parcours ist gratis und die einzelnen Werke sind durch violette Tafeln gekennzeichnet. Viele von ihnen sind Tag und Nacht besuchbar. An der Parcours Night am Mittwoch werden bis 23 Uhr Live-Performances und Acts entlang der Clarastrasse und im Merian auftreten.

Art Parcours 2024
Flaggen die im Rahmen der Art Parcours auf der Mittleren Brücke aufgehängt wurden. (Bild: Art Basel)

Veranstaltungen ausserhalb der Art Basel

Durch ihre Stellung in der Kunstwelt lockt die Art allerlei Menschen aus der internationalen Kunstszene an. Für eine Stadt voller Kunstschaffenden wie Basel bedeutet das eine Menge Möglichkeiten. Deshalb finden neben den Anlässen der Art auch eine Vielzahl anderer Veranstaltungen statt. Dabei handelt es sich um alternative Kunstmessen, Ausstellungen anderer Kunstformen oder Messen mit Fokus auf lokale oder ungehörte Künstler*innen.

Liste

Die Liste ist die wohl zweitwichtigste Kunstmesse Basels. Gegründet wurde sie 1996 von jungen Galerien mit dem Hintergedanken, zeitgenössischer Kunst eine Stimme zu geben. Noch heute zeigt sie junge Kunst und Galerien. Sie ist mittlerweile die älteste internationale Kunst-Entdecker*innenmesse. Bis vor drei Jahren fand sie im Werkraum Warteck statt und ist nun in die Halle 1.1 näher ans grosse Messegeschehen gerückt. Sie ist der Öffentlichkeit vom Dienstag bis Sonntag zugänglich..

Kunst von Liste
Ein Kunstwerk, das an der Liste 2024 ausgestellt wird. (Bild: Patricia Belli/ Parallel Oxaca)

Basel Social Club Innerhalb von nur drei Jahren hat sich der Basel Social Club als eines der Highlights der Art-Woche etabliert. Die Idee stammt von einem Zusammenschluss von lokalen Kurator*innen, Künstler*innen und Galerist*innen. Mitgründerin Hannah Weinberger hat im Podcast «FRIDA trifft» mehr über das mittlerweile riesige Kunst-Happening erzählt. Es ist eine Mischung von lokaler sowie internationaler Kunst, Performances und Gastronomie. Das Zusammensein spielt eine grosse Rolle. Dieses Jahr bespielt der Social Club das Gelände auf dem Bruderholz zwischen Prediger- und Mathis-Hof. Das Angebot ist gratis.

Renée Levi Basel Social Club
Ein Kunstwerk zwischen Felder: Der Social CLub bietet ein besonderes Ambiente. (Bild: Valerie Wendenburg)

Volta Art Fair

Seit 2005 bietet die Volta Art Fair kleinen und jungen Galerien eine Plattform. Ihr Fokus und ihr Charme liegt auf der Möglichkeit junge, aufstrebende Künstler*innen zu entdecken. Die mittlerweile international bekannte Messe ist dieses Jahr im Klybeck 610 beherbergt. Die Messe zeigt 47 internationale Künstler*innen aus über 24 Ländern. Was zur diversesten Edition der Kunstmesse bisher führt. Die Basler Messe und ihr Konzept zeigt grossen Erfolg. Seit 2008 sind sie mit einer weiteren jährlichen Messe in New York vertreten. Die Basler Wurzeln gehen dabei aber nicht verloren und dieses Jahr öffnet die Messe das 19. Mal ihre Türen in der Stadt.

Art Fair Volta Basel
Impressionen aus einer vergangenen Edition der Volta Art Fair. (Bild: Volta Art Fair Basel)

I Never Read

Die Buchmesse, die von Mittwoch bis Sonntag in der Kaserne stattfindet, bietet eine Pause von bildnerischer Kunst. «I never read» will Büchern als Kunstmedium einen Platz geben und zeigt dementsprechend die Werke diverser Autor*innen aus aller Welt. Die Messe gibt es seit 2012 und hat sich seitdem zu einem weiteren Stamm Event der Art-Woche etabliert. In den vergangenen Jahren gab es sogar Ableger in Milan, Venedig, eine Zusammenarbeit mit der Liste und Pop-Up Shops in Basel. Zum Rahmenprogramm der Messe gehören Workshops, Performances, Buchvernissagen und mehr. Der Eintritt ist gratis.

Design Miami

Wenn die Art Basel die wichtigste internationale Kunstmesse ist, dann ist Design Miami die wahrscheinlich wichtigste Messe für Innenarchitektur und Design. Die Messe gibt es seit 2005 und sie schlägt ihre Zelte seit dann immer parallel zur Art Basel auf. Die Messe bietet ein breites Angebot zu ihrem Thema. Sie stellt über 100 Galerien aus, hält Talks zur Designszene und publiziert ihr eigenes Magazin, das «Forum». Die Messe findet wie die Art Basel vom 11. bis am 16. Juni vis à vis der Art am Messeplatz in der City Lounge statt.

Design Miami
Design Miami stellt spezielle diverse Designobjekte aus. (Bild: Design Miami)

Photo Basel

Die Messe Photo Basel füllt eine Lücke in der Schweizer Kunstszene. Bei ihr handelt es sich nämlich um die einzige Schweizer Kunstmesse, die sich konkret auf Fotografie fokussiert. Die Messe führt lokale und internationale, sowie junge und etablierte Galerien zusammen und hat sich mittlerweile zu einer der wichtigsten internationalen Foto-Messen hochgearbeitet. Dieses Jahr findet die Messe im Volkshaus Basel statt und läuft parallel zur Art.

Photo Basel
Als einzige Foto-Messe der Schweiz füllt Photo Basel eine Nische. (Bild: photo basel)

June Art Fair

Klein, aber fein präsentiert sich die «June Art Fair» seit 2019. Die Kunstmesse will Alternative zu den Messen sein, die eher auf Quantität setzen. Sie versucht mit einem selektierten Angebot generationenübergreifender Künstler*innen eine Kunstmesse «der anderen Art» (pun intended)zu organisieren. Die Messe findet in einem von Herzog und De Meuron umgebauten Luftschutzbunker statt und ist gratis.

June Art Fair 2023
Bilder aus der June Art Fair der letzten Jahre. (Bild: June Art Fair)

Veranstaltungen nach der Art Basel

Die internationale Aufmerksamkeit und das hohe Besucher*innenaufkommen freut auch das Gewerbe. Davon will auch die Basler Clubszene profitieren und sich im besten Licht zeigen. Deshalb haben  viele von ihnen während der Art-Woche ein Spezialprogramm. Die Liste ist lang. Hier eine Auswahl. 

Merian

Dieses Jahr bespielt die Art Basel zusätzlich zu den anderen Angeboten das Hotel Merian. Und im ehemaligen Café Spitz hängt das Kunstwerk «When The Sun Goes Away We Paint The Sky» von Petrit Halijaj, das der 30-jährigen Zusammenarbeit zwischen Art Basel und der UBS gewidmet ist. Von Dienstag bis Sonntag finden Abends verschiedene Anlässe mit Bezug zur Art statt. Von Karaoke über Konzerte bis zum Public Viewing des Fussball-EM-Auftakts ist alles dabei. Der Eintritt ist gratis. 

Humbug

Drei HGK-Kunststudentinnen veröffentlichen im Rahmen von «I never read» die dritte Ausgabe ihres Magazins Moulure. Es gibt einen interdisziplinären Einblick in den Erstellungsprozess von Kunst. Am Donnerstag laden die Macherinnen des Magazins zur Afterparty im Humbug mit zwei Elektronik-Konzerten und einem DJ-Set. Tickets kosten zwischen 10 und 20 Franken.

Bronx Bodega Basel

Kulinarischer geht es im Basso zu und her. Im Rahmen der «Bronx Bodega Basel» trifft das US-GastroKollektiv «Ghetto Gastro» auf Schweizer Spitzenköch*innen. Das Basso ist  Bar und Club zugleich und wird von der Gruppe Squadra Violi betrieben, die zuvor unter anderem die Zwischennutzung Lido auf dem Lysbüchelareal lancierte. Im Basso gibt es während der Art-Woche jeweils Lunch und Dinner mit diversen Programmpunkten als Intermezzo und eine After Party nach dem Dinner. 

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