Hauptpost: Dachterrasse für alle?
Anders als ursprünglich geplant, wird es keine öffentliche Rooftop-Bar auf der Dachterrasse der sanierten Hauptpost geben. Wie die BaZ schreibt, übernimmt die kantonale Verwaltung, die sich mit Teilen des Präsidialdepartements dort einmietet, auch das oberste Stockwerk des Gebäudes an der Rüdengasse. Sie will die Dachterrasse künftig für eigene Zwecke nutzen. Dass sie nicht öffentlich zugänglich sein wird, sorgt bei einigen Grossrät*innen für Unverständnis. Immerhin wurde der Umbau mit rund 800’000 Franken aus Steuergeldern finanziert. Der Blick vom Dach der sanierten Hauptpost bleibt der Bevölkerung aber verwehrt – ähnlich wie die Dachterrasse des Märthof am Marktplatz, die ausschliesslich Hotelgäst*innen offen steht. Wer den Ausblick über die Stadt geniessen möchte, kann dies immerhin auf der Dachterrasse des neu renovierten Globus tun.
why not?
Wieso genau mietet der Kanton diesen prime spot? Bei allen Umbauten und Bebauungsplänen wünschen wir uns mehr Platz für die breite Bevölkerung. Die Hauptpost ist ein identitätsstiftendes Herzstück der Basler Altstadt. Hier verpasst Regierungsrat Cramer eine grosse Chance, der Bevölkerung einen schönen Ort zu schenken. Und wenn schon vom Kanton gemietet, warum nicht eine konsumfreie Terrasse für alle?
Freie Sicht aufs Mittelmeer!
Eine der Allgemeinheit zugängliche Terrasse wäre tatsächlich ein grosser Wurf im Zentrum und würde auch zur Belebung der Altstadt dienen.
Nur noch lachen.
Das Basler Präsidialdepartement als Dachterrassenbesetzer
Hauptsache Dachterrasse
Dicke Post für das Fussvolk in den Tiefen der Strassenschluchten. Aber Hauptsache, die Verwaltung behält den Überblick. Dabei ist perspektivisch alles nur halb so schlimm. Spätestens wenn sich nicht nur der Individual- sondern auch der Trämliverkehr nicht mehr durch die Innenstadt qu(i)etscht, ist letztere ohnehin – so hört man es von den Dachterrassen munkeln – bald menschenleer.
Eine öffentliche, mit Steuergeldern finanzierte Verwaltung würde gut daran tun, sich in Sparsamkeit zu üben. Dazu gehört, dass sie in bescheidenen, zweckdienlichen Räumen arbeitet. Luxuriöse Bauten wir dieser sanierte Altbau sollten gegen hohes Geld vermietet werden, das dann den Bürgern zu Gute kommt. Dort ein Sitzungszimmer einzurichten ist eine Entgleisung und ein Hohn für die Steuerzahler in Zeiten klammer Steuereinnahmen.