Bettelverbot auf der Kippe

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilt, ein pauschales Bettelverbot ist nicht zulässig. Die Basler Regierung sollte eigentlich das Bettelverbot hier wieder einführen. Jetzt muss sie nochmals über die Bücher.

Bettelverbot Verbot
(Bild: Kanton Basel-Stadt: www.bs.ch/bilddatenbank / Bajour)

Basel-Stadt muss auf die Wiedereinführung des Bettelverbots warten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied, ein allgemeines Bettelverbot ist unzulässig. Deshalb will die Basler Regierung die rechtliche Zulässigkeit der Motion von Joël Thüring neu beurteilen.

Die Motion forderte, dass das kürzlich abgeschaffte Bettelverbot wieder eingeführt wird. Doch das Urteil des EGMR bringt jetzt alles durcheinander.

Was ist in Genf geschehen?

Eine Roma wurde dort bestraft, weil sie trotz geltendem Bettelverbot bettelte. Sie bekam eine Busse von mehreren hundert Franken. Da sie sie nicht bezahlen konnte, wurde sie ins Gefängnis gesteckt.

Die verhängte Strafe sei nicht verhältnismässig, urteilte der EGMR. Zudem verstosse ein allgemeines, pauschales Bettelverbot gegen die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Was heisst das für Basel-Stadt?

Das Urteil betreffe zwar einen Einzelfall, argumentiert die Regierung. «Trotzdem dürfte sich ein allgemeines Bettelverbot, wie von der Motion Joël Thüring gefordert nicht mit der EMRK vereinbaren lassen.» Die Regierung müsse die «rechtliche Zulässigkeit» der Motion neu beurteilen. Sie will dem Grossen Rat im Frühling einen Zwischenbericht vorlegen.

Bis dahin ist auch klar, ob das Urteil des EGMR so stehen bleibt. Das Urteil kann innerhalb von drei Monaten angefochten werden. Die Regierung wartet diese Frist ab.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Velorouten Komitee Pro

Martin Lüchinger,Doris Hunziker am 02. Mai 2025

Sichere Velorouten bringen Fortschritt für alle!

Im Gastbeitrag erklären Doris Hunziker und Martin Lüchinger, Mitglieder im Initiativkomitee «Sichere Velorouten für Basel-Stadt», warum es in Basel durchgehende Velo-Routen braucht und diese auch dem Autoverkehr nutzen.

Weiterlesen
Michael Graber, EVP-Grossrat und Velofahrer Gegenvorschlag

Michael Graber am 02. Mai 2025

Der Gegenvorschlag ist pragmatisch, schneller und günstiger

Der EVP-Grossrat Michael Graber unterstützt den Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Sichere Velorouten in Basel-Stadt». Im Gastbeitrag schreibt er, welche Verbesserungen er sich für Velofahrer*innen wünscht und warum es dafür keinen Luxus braucht.

Weiterlesen
Wochenkommentar Herzstück

Ina Bullwinkel am 25. April 2025

Wir sehen uns 2080! Oder auch nicht.

Wer Projekte bis 2080 plant, kann entweder hellsehen oder mag nicht zugeben, dass man keinen Plan hat. Das de facto begrabene Herzstück sollte uns zum Mahnmal werden, dass wir dringend zukunfts- und gestaltungsfähiger werden müssen, kommentiert Chefredaktorin Ina Bullwinkel.

Weiterlesen
Arthur Buckenleib

Michelle Isler am 25. April 2025

«Die Sparpläne sind katastrophal»

Kommende Woche soll von Studierenden und Assistierenden der Uni Basel eine Resolution gegen die Sparpläne des Bundesrats verabschiedet werden. Der VPOD hat sich dafür mit weiteren Uni-Organisationen zusammengetan. Die Uni Basel bleibt still.

Weiterlesen
Franziska Zambach

Das ist Franziska (sie/ihr):

Franziska ist fast seit Beginn Teil der Bajour-Family. Sie ist unser Organisationstalent, gestaltet Dienstpläne, schreibt Anleitungen (mit Freude!) und kümmert sich als stellvertretende Chefredaktorin darum, dass alle Ecken und Enden zusammenhalten. Sie betreut die Praktikant*innen, macht den Feinschliff in der Produktion und schreibt regelmässig Basel Briefings. Zuvor war Franziska im Online-Team der bz.

Kommentare