Seit Wochen amüsieren oder empören sich Basler*innen wahlweise über die neue Kampagne der Basler Kantonspolizei. Diese ist auf Personalsuche und zwar mit Sprüchen wie diesen: «Auch wir machen Teamausflüge. Meistens dahin, wo Theater ist», steht etwa auf einem Plakat, auf dem Polizist*innen in Vollmontur zu sehen sind. Ist das lustig? Und ist es gerechtfertigt, dass die Steuerzahler*innen für solche Sprüche aufkommen müssen? Das sorgt für Streit. Dabei wusste die Öffentlichkeit bisher gar nicht, wie viel die Kampagne kostet. Nun hat die Kantonspolizei Bajour gestützt aufs Öffentlichkeitsprinzip mitgeteilt: bis Ende Jahr hat sie 200'000 Franken dafür zurückgestellt. Darin enthalten seien sämtliche Kosten (Kreation der Sujets, Produktion, Druckkosten, Mediaplanung, Werbeplatzierung). «Die Kampagne mit den aktuellen Sujets wird voraussichtlich bis 2026 laufen», so die Polizei.
Ist die Polizeikampagne lustig?
Das Geld wäre sinnvoller eingesetzt, wenn man den Lohn der Stadtbasler Polizei dem der BL angleichen würde und die Polizisten nicht mehr nur Statisten spielen müssen, sondern mehr Eigenverantwortung mit Rückendeckung ihrer Vorgesetzten wahrnehmen könnten. Die momentane Situation ist für alle unbefriedigend.
Die Werbung selbst ist das Theater
Die Polizei hat einen markanten Unterbestand an Personal. Das ist ein Problem, für das wir Lösungen finden müssen. Darum ist die Frage zu dieser Werbung weniger, ob sie lustig ist, als ob sie authentisch ist? Vermittelt die Werbung das Stimmungbild im Polizeikorps? Ich befürchte: Die Werbung selbst ist das Theater.
(Selbst-)ironie gefällt mir
Mir gefällt die Rekrutierungskampagne. Sie ist originell, witzig und mit Ironie - auch Selbstironie. Damit der Personalunterbestand von über 90 Polizist/innen wieder ausgeglichen werden kann, braucht es eine gute Rekrutierungskampagne, auch wenn sie viel Geld kostet.
Der Beruf muss im Vordergrung stehen
In einem Beruf wie der der Polizistin/des Polizisten macht eine Rekrutierungskampagne nur Sinn, wenn sie die guten Seiten des Jobs, aber insbesondere auch die unangenehmen aufzeigt. Wenn das mit Humor geht, ist das grossartig.
Bei der Rekrutierung zu „verschweigen“, dass wir auch mal in Vollmontur hinstehen müssen, unangehemne Eingriffe in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürgen aushalten müssen u.v.m., wäre falsch. Erkennen die Interessierten diese Seite nicht oder zu wenig, gehen sie bald wieder. Dies kostet bereits bei sehr wenigen locker das Budget dieser Kampagne!
Die Kampagne ist gelungen, zeigt den Beruf (und nicht nur die schönen Seiten), macht auf sich aufmerksam und zeigt auch den Zusammenhalt in hin und wieder sehr unangenehmen Situationen unseres Lebens.
Weiter so!
Lustig und unsensibel
Die Kampagne an sich ist schon lustig, sie besteht ja aus fünf Sujets, aber bei den beiden mit dem Theater und dem Homeoffice bleibt mir das Lachen etwas im Hals stecken.
Das mediale Bild der Polizei ist eh schon dominiert von den spektakulären Grosseinsätzen und ich bezweifle stark, dass diese 40% der Polizeiarbeit ausmachen. Zudem sind die Personen, die sich von solchen "Haudrauf"-Einsätzen motiviert fühlen Polizist*in zu werden eher nicht diejenigen, die wir brauchen. Und diejenigen die wir bräuchten, diejenigen die auf Schutz, Helfen, Deeskalation und Dialog stehen, schrecken diese Einsätze/Bilder eher ab. Das heisst ich hoffe dass in den nächsten drei Jahren der Fokus der Kampagne eher auf andere Aspekte der Polizei-Arbeit gesetzt wird.
Uns fehlen 90 Polizistinnen und Polizisten...
... da darf, ja muss, eine Werbekampagne auffallen, spritzig und selbsironisch sein. Der Beruf verlangt viel Disziplin und eine dicke Haut. Dass er nicht lustig ist, liegt auf der Hand. Jungen Interessierten aber zu signalisieren, dass die Stimmung im Team gut ist und man sich beisteht, ist richtig.
Die bisherige „klassische“ Werbung hat ja bewiesenermassen das Rekrutierungsproblem nicht lösen können, also werden neue Ansätze versucht. Dies ist legitim. Eine Attraktivitätssteigerung des Berufes wird so jedoch nicht erreicht werden
Absolut im Rahmen
200'000 Franken sind in einer Stadt wie Basel absolut im Rahmen – gerade wenn man einen Strauss verschiedener Massnahmen bereitstellt, damit er für Aufmerksamkeit sorgt. Wenn die Leute kontrovers über Werbesujets diskutieren, ist ausserdem ein erstes Ziel bereits erreicht.
Muss Werbung in jedem Fall lustig sein?
Ja, warum nicht, die Kampagne kann so sein, sie kann anders sein, Hauptsache man redet darüber, doch die wichtigste Information ist für mich: die Polizei hat Rekrutierungsprobleme. Will niemand mehr Polizist werden? Hat die Polizei ein Imageproblem? Sind die Bedingungen unattraktiv? Ich kann nur hoffen, dass das Problem bald gelöst wird. Platon hat im „Staat“ als erster erkannt, dass Demokratie ohne Polizei nicht funktioniert, also Leute, meldet Euch, die einzige wirkliche Demokratie der Welt, genannt Schweiz, braucht Euch! Und schon habe ich unfreiwillig einen Slogan kreiert, einen Slogan der anderen Art, nicht der lustigen Art. Polizistin zu sein ist nicht „sauglatt“, ich könnte mir vorstellen, das Werbung die ernste Seite der Polizeiarbeit zeigt, die Bewerber sind ja nicht dumm, sie lassen sich nicht ködern, sie wollen ernsthaft wissen, was auf sie zukommt. Wer weiss, vielleicht wollen dann plötzlich alle zur Polizei…
Ich finde sie gut und überlegt. Man spielt mit Worten und versteht aber denn Zisammenhang. Solche Werbung darf ruhig ironisch, lustig oder in gewissem Masse locker sein.
Wollen wir eine Radautruppe rekrutieren?
Das ist nur lustig wenn wir für die Polizei Leute suchen, die solche Katz und Mausspiele spielen wollen und Radau auf dem Teamausflug geniessen. Ist das die Polizeiarbeit um die es geht? Hubschraubereinsatz? Wasserwerferfahren?
Deeskalierende, um Ausgleich bedachte Menschen wird dies nicht ansprechen. Schade!
Ist doch egal ob die Kampagne lustig ist oder nicht. Die Frage ist ob sie hilft den Personalmangel bei der Polizei zu beheben. Und das wird sich erst noch zeigen...
Gute Kampagne mit Augenzwinkern! Aber ja, Ironie und Sarkasmus versteht in dieser Gesellschaft leider nur noch eine kleine Minderheit.
An und für sich wäre da Humor zu finden. Polizeigewalt und übertriebene Einsätze an Demos sind aber wegen einiger Ausfälle vonseiten Polizei in den letzten Jahren ein extrem heikles Thema.
(Ich klammere Ausfälle von Demonstranten bewusst aus, eine organisierte Polizei sollte über dem stehen)
Ja eher so halb lustig...
Werbekampagnen müssen Aufmerksamkeit generieren und dies ist mit Sicherheit bei dieser Rekrutierungskampagne der Basler Polizei gegeben. Aber ob wirklich lustig? Weiss nicht so recht! Einige Sprüche und Bilder finde ich eher problematisch. Eine Hausdurchsuchung als lustiges Homeoffice darzustellen ist in Anbetracht, dass ein solcher Einsatz für alle Beteiligten - also auch für die Polizist:innen - belastend sein kann - nicht ideal und ausblendend. Und das Vollmontur-Theater-Bild ist Anbetracht des 1. Mai-Kessels schon recht unsensibel. Damit der Polizei-Beruf wieder attraktiv wird, braucht es gute Arbeitsbedingungen, besseren Lohn, vor allem mehr freie Wochenende, vielseitige Arbeitsstellen mit Aufstiegschancen und eine Strategie, wie die Polizei in Zukunft von der breiten Bevölkerung positiver wahrgenommen werden soll. Da gäbe es einiges zu tun - das über diese Werbekampagne herausgeht und ebenso zu kommunizieren wäre.
Nein, sie ist komplett daneben.
Und nebenbei: Die neue Anti-Gewalt-Kampagne ist lächerlich und vermutlich ein schlechter Witz - wenn die Cops lustig sein wollen, sollten sie sich vielleicht besser mal einen Witzeschreiber zulegen, vielleicht wird's dann noch was mit dem "lustig lustig, hahaha" ...
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Ich finde die Plakate lustig, solange sie nicht beschmiert werden☝️
Diskussion gibt der Kampagne recht !
Humor ist bekanntlich Geschmacksache. Ich persönlich finde die Aktion gelungen, zeigt die Aktion doch auch die Vielfältigkeit des Berufs auf. Bedenkt man, dass Fachkräftemangel herrscht und die Arbeitsbedingungen für die Angehörigen der Kantonspolizei alles andere als einfach sind, dünkt es mich vertretbar und notwendig, dass man diesen Aufwand betreibt. Hätte man sich, wie von Seiten der LDP-Seite immer gefordert, frühzeitig um bessere Arbeitsbedingungen bei den Blaulichtorganisationen gekümmert, müsste man nun nicht solche „Lustig oder nicht?“ Fragen diskutieren. Letztlich unterstreicht die Tatsache, dass die Kampagne durch die Öffentlichkeit diskutiert wird doch deren Erfolg. Erfolgreiche Werbung wird beachtet und ist in aller Munde.
Sich in der Rekrutierung abheben
Als HR-Fachfrau in leitender Funktion kenne ich den Rekrutierungsalltag im Fachkräftemangel. So müssen sich Arbeitgebende, so auch der Kanton, in der Rekrutierung abheben. Den Arbeitsalltag als PolizistIn in seiner Vielseitigkeit auf humoristische Art darzustellen, finde ich eine gelungene Aktion. Zudem wird Bezug zu Basler Bauwerken genommen, auch das finde ich passend. Da die Kampagne bis 2026 läuft, stehen auch die Kosten zur erwarteten Reichweite im Verhältnis.
Nein. Die Kampagne verharmlost die Staatsgewalt.
Mit der Kampagne werden ernste Situationen als Lustig dargestellt und verharmlost damit die Gewalt und die Verantwortung, die bei der Polizei liegt. Die Polizei hat Personalprobleme, schuld daran sind aber schlechte Arbeitsbedingungen und unverhältnismässige, gewaltvolle Einsätze mit denen das Grundrecht auf Demonstrationen eingeschränkt wird. Anstatt teuren Kampagnen zu realisieren, täte die Polizei und RR Eymann gut daran, interne Massnahmen zu ergreifen.
Humor ist nicht messbar
Ob lustig oder nicht ist eh subjektiv. Die Frage ist, ob sie mit solcher Werbung die richtigen Leute finden. Oder ob die 200000.- besser in Lohnerhöhungen gesteckt wird, was ja auch verlockend sein kann...
Theater ist ein Ort gewaltfreier Auseinandersetzung
Das Theater Basel wurde in den Theaterferien im Sommer 2023 für ein Recruitingmotiv für die Kantonspolizei Baselstadt vor dem Theater angefragt. Das Theater ist wie die Polizei eine öffentliche Institution. Daher haben wir dem grundsätzlich zu- gestimmt. Das fertige Plakatmotiv haben wir allerdings nicht zur Freigabe bekommen.
Wir können verstehen, dass in der Öffentlichkeit – genauso wie bei uns im Theater – das provokante Motiv nun diskutiert wird. Wir selbst verstehen Theater und Theatermachen ganz klar als einen Ort der gewaltfreien Auseinandersetzung.
Deplatziert
Ich habe sicher nichts gegen spritzige Kampagnen. Das Plakat mit der Polizeikohorte vor dem Theater suggeriert mit dem Text „Teamausflug“ ... „dorthin, wo Theater ist“ aber, dass solche Einsätze mit Vollmontur offenbar Spass machen, lustig seien. Und diese Botschaft ist eben NICHT lustig, sondern deplatziert. Besonders vor dem Hintergrund der Einkesselung von schuldlosen Demonstrierenden am 1.Mai und anderen heiklen Vorfällen mit Gunmigeschossen in den letzten Monaten. Sollen etwa Menschen in den Polizeidienst gelockt werden, die ausgesprochen Freude an solchen Einsätzen und Auseinandersetzungen haben ..? Wohl kaum, oder? Also bitte den vermeintlichen „Gag“ das nächste Mal etwas besser überdenken!
Rekrutierung ja, aber
Rekrutierung von neuem Personal ist wichtig. Und es fehlt der Polizei an Personal, das ist unbestritten. Nach den vergangenen Geschehnissen in BS mit der Polizei und dem harten Kurs gegenüber Demonstrant:innen ist die Kampagne meines Erachtens jedoch völlig unsensibel und fehl am Platz, da sie nur noch mehr Öl ins Feuer giesst. Ob sie die erhoffte Wirkung erzielt, bleibt abzuwarten und zu evaluieren. Viel wichtiger wäre es, dass endlich bessere Arbeitsbedingungen gelten und höhere Löhne bezahlt werden. Davon profitiert die Bevölkerung in unserem Kanton langfristig am meisten.
Vielleicht könnten die Baslerinnen und Basler auch etwas mehr Sorge tragen zu ihrer Polizei und ihren Angestellten. Zum Beispiel indem sie nicht jedes Wochenende demonstrieren und den Kollegen nicht das Wochenende vermiesen
Besser als die Helden!
Egal was die Basler Polizei macht oder lässt, es findet sich immer ein*e Stänker*in, der*die sich betupft, diskriminiert oder beleidigt fühlt! Ich persönlich finde die neue Kampagne nicht nur originell sondern auch realitätsnah. Sie zeigt mit was für, meist durch Linke und Chaoten provozierte Einsätze sich die Basler Polizei wöchentlich befassen muss. Vorallem ist diese Kampagne viel sinnvoller als die Hochglanzprospekte des Präsidialdepartementes zu Gendergaga und Chinastädtepartnerschaften. Ich gratuliere hiermit dem Polizeidepartement zu diesem mehr als gelungenen Wurf und wünsche der Polizei, dass sie damit doch einiges an Manpower rekrutieren kann!
Die Steuerzahler in diesem Kanton bezahlen eine Kompostberatung und Leute die Listen mit guten Kinderbüchern erstellen.
Wer jetzt nörgelt wenn die Polizei eine Kampagne macht ist klar: die üblichen Polizeihasser mit rotem Parteibüchlein.
Lustig oder nicht ist zweitranging
Die Frage ist doch nicht ob diese Kampagne nun lustig ist oder nicht. Sondern ob das Bild der Polizei und ihrer Arbeit, das die Macher - und die Polizisten, die die Kampagne genehmigt haben - an den Tag legen, realistisch und/oder wünschenswert ist. Ich finde, wenn man ein bisschen reflektiert, findet man in dieser Kampagne eine ganze Menge Antwortideen auf verschiedene Fragen, die hier in letzter Zeit diskutiert wurden: Warum in Basel Demos so oft eskalieren. Warum man die Drogenszene nicht in den Griff bekommt. Warum die gefühlte Sicherheit für viele Menschen so gering ist, wo die realen Kriminalitätszahlen doch garnicht so schlecht sind.