Die neue Kulturwoche stellt die Frage aller Fragen: Kunst oder Kinder?
Ob Kino, Bühne der Konzert: Wir sagen dir, was du in Basel diese Woche nicht verpassen darfst.
Du hast letztes Wochenende, bei all den Sonnenstrahlen, vielleicht gar nicht daran gedacht, aber: die Kulturhäuser sind wieder geöffnet!
Was gibt es Schöneres, als mal wieder ins Kino zu gehen, an ein Konzert, ins Museum? Zumal für dieses Wochenende mehr als nur ein paar Regentropfen vorausgesagt wurden.
Aber denk bitte immer daran: Maske auf, Abstand halten und alle Hygienevorschriften vor Ort einhalten.
Also, wohin soll's gehen?
Uns von Bajour zieht's dieses Wochenende ganz zufällig zu drei talentierten Frauen, die talentierte Dinge tun:
Johanna Faust macht Kino📽
Die Baslerin Johanna Faust ist Künstlerin und dreifache Mutter – und ganz sicher noch vieles, vieles mehr. Aber beschränken wir uns mal auf diese beiden Zuschreibungen, denn um diese und um ihre (Un-)Vereinbarkeit dreht sich Johanna Fausts erster Dokumentarfilm «I'll Be Your Mirror», der neu im Kino läuft.
«Meine Kinder spielen wild und laut um mich herum, und ich verstehe nicht, warum ich mich so leer fühle», sagt Faust im Film. «Innerlich sehne ich mich die ganze Zeit danach, wieder meine Kunst zu machen.»
Kunst oder Kinder? Diese Frage, merkt Johanna Faust im Verlauf des Films, hatte sich einst auch ihre Mutter gestellt. Die, als Johanna volljährig wurde, ihre Sachen gepackt hat und alleine in die USA ausgewandert ist.
Faust lotet dieses Dilemma nun auf einer gemeinsamen USA-Reise mit ihren Kindern und ihrer Mutter aus – und entwirft dabei das Porträt einer Familie, die über mehrere Generationen talentierte Künstlerinnen hervorgebracht hat, die ihre Kinder verliessen. Gibt es sowas wie ein Rabenmutter-Gen?
«I'll Be Your Mirror» ist ein filmisches Selbstporträt, das mit seiner radikalen Ehrlichkeit vereinnahmt.
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Johanna Faust: «I'll Be Your Mirror»
Ab Donnerstag, 29. April, täglich im kult.kino Atelier.
Freitag, 30. April, 18.00 Uhr: Spezialvorführung mit anschliessendem Gespräch mit Johanna Faust und dem Feministischen Salon Basel.
Lara Stoll macht Slam Poetry🎤
Ja, kann Lara Stoll denn alles? (Wahrscheinlich schon!) Vor ein paar Wochen veröffentlichte sie ihr erstes Musikalbum «Stefanie Stauffacher», im Dezember spielte sie die Hauptrolle in der SRF-Krimiparodie «Advent, Advent», im November gewann sie den Salzburger Stier für ihre Bühnenkunst, vor ein paar Jahren drehte sie in ihrer Badewanne einen Spielfilm.
Und jetzt? Präsentiert sie ihr brandneues Bühnenprogramm mit dem Titel «Der Gipfel der Freude». Ist das noch Slam Poetry (Stoll ist immerhin Schweizer und europäische Slam-Meisterin 2010) oder schon Kabarett? Egal! Wer Lara Stoll live sieht, kriegt auf jeden Fall und in jeder Kunstform freche, trotzige, abgrundtief-komische Unterhaltung.
Um das zu sehen, nehmen wir den Abstecher nach Liestal gerne in Kauf.
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Lara Stoll: «Der Gipfel der Freude»
Freitag, 30. April, Kulturhotel Guggenheim Liestal, 20.00 Uhr.
Erika Stucky macht Jimi Hendrix🎸
In meinen Teenagerjahren dachte ich, dass Matt Bellamy von Muse der Gitarrengott ist. Dann entdeckte ich Jimi Hendrix (hey, damals gab's weder Spotify noch Youtube). Und war traurig, dass ich die unglaublichen Künste dieses Mannes nie live erleben würde.
Klar, heute finden sich hunderte Hendrix-Covers und Hommagen im Netz, und einiges davon ist recht abgefahren. Aber was passiert, wenn die Schweizerisch-Amerikanische Truppe rund um Erika Stucky Jimi Hendrix anzapft, ist next level. Schau dir nur mal das Video von ihnen oben an. Hantiert Stucky darin etwa mit einem Fisher-Price-Kassettenrekorder?! Der Imitationseffekt jedenfalls ist der Wahnsinn!
Sängerin Stucky gastiert nun mit Christy Doran (Gitarre), Fredy Studer (Drums und Percussion) und Jamaladeen Tacuma (E-Bass) am Samstag im Rahmen des 31. Offbeat Festivals in der Reithalle. Die Band spielt zwei Konzerte hintereinander.
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31. Offbeat Jazz Festival: Erika Stucky und Co.: «Call Me Helium: The Music Of Jimi Hendrix»
Samstag, 1. Mai, Kaserne Basel, Reithalle, 19.15 Uhr und 21.15 Uhr.
Freie Theaterschaffende mischen die Stadt auf👹
Der Shutdown war für den Kulturbetrieb eine Katastrophe. Am schlimmsten traf es die freischaffenden Künstler*innen: Wer nicht fix angestellt ist, sondern mal hier, mal dort arbeitet, erhielt lange keine richtige finanzielle Hilfe.
Zwölf freie Theaterschaffende haben sich in dieser Zeit zusammengeschlossen und präsentieren nun ihr Projekt «New Normal». Du hast in der Stadt vielleicht schon diese bunten, gefederten Wesen (Bild oben) gesehen – sie sind eine Kreation von Diana Ammann und Beatrice Fleischlin und ein Teil dieses Projekts. Freundliche Wesen, die sich – so teilen es uns die Initiant*innen mit – unter das Basler Fussvolk mischen und ihre Erlebnisse danach auf Instagram posten.
Der Grundgedanke hinter «New Normal» ist: neue Räume für die Kunst zu suchen und mit alternativen Inhalten zu füllen. Das Projekt umfasst mehrere verschiedene Formate, die während den ersten zwei Wochen im Mai physisch und digital zu entdecken sind. Giacomo Veronesi und Barbara Weber etwa stellen sich vor, wie das Containerschiff Ever Given den Rhein blockiert. Und Fabian Chiquet hat einen Zoom-Nachtclub eingerichtet.
Der digitale Teil des Projekts findet sich ab dem 1. Mai auf der New-Normal-Webseite.
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Lorenz Nufer, Eva Böhmer, Dianna Ammann, Beatrice Fleischlin, Fabian Chiquet, Joël Lázsló, Natascha Moschini, Giacomo Veronesi, Barbara Weber, Vela Arbutina, Julia Novitsch: «New Normal»
ab Samstag, 1. Mai, an diversen Orten und online.