Legt Omikron Basel lahm?

In Basel klettern die Infektionszahlen nach oben, viele Menschen müssen in Quarantäne oder Isolation. Aus anderen Kantonen hört man bereits von Betriebsschliessungen und Tramausfällen. Wie sieht es in Basel aus? Wir haben bei verschiedenen Firmen nachgefragt.

Kunstmuseum Parking Parkhaus
So gespenstisch leer wie im Kunstmuseum-Parking ist es in Basels Betrieben zum Glück nicht. (Bild: Keystone / PATRICK STRAUB)

In Zürich fallen wegen Corona ganze Tramlinien aus, in Graubünden müssen einige Gastrobetriebe schliessen. Der Grund: Zu viel Personal fehlt krankheitsbedingt. Wie ist die Situation in Basel?

Quarantäne vs. Wirtschaft

In Basel-Stadt befinden sich momentan (Stand 6. Januar 2022) 2130 Menschen in Isolation und 1006 Kontaktpersonen in Quarantäne. Wer über die Isolation hinaus krankgeschrieben ist, wird dabei aber nicht mehr erfasst.

Voraussichtlich wird Omikron aber noch für weitere Infektionen sorgen. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes bringt deshalb eine Lockerung der Quarantäneregeln ins Spiel. Auch, wenn derzeit im Vergleich zu den Fallzahlen relativ wenig Menschen im Spital landen, fallen derzeit schweizweit 118’000 Arbeitnehmer*innen aus.

What the Tram?!

Im Journalismus gilt häufig: Nur schlechte News sind News. Doch wir finden: Es ist auch mal angebracht, über Gutes zu berichten. So gibt es in Basel-Stadt aktuell keine Drämmli-Probleme wie in Zürich. «Wir können unseren Fahrplan wie geplant fahren und haben aktuell kein Problem mit Krankheitsausfällen durch Corona», sagt BVB-Sprecherin Sonja Körkel. «Wir beobachten aber jeden Tag, wie sich die Situation entwickelt.»

Dass sich durch steigende Corona-Fallzahlen schnell etwas ändern könnte, haben die Basler Verkehrsbetriebe auf dem Schirm. «Ein reduzierter Pandemiefahrplan ist derzeit in Arbeit. Falls der ÖV national wieder zurückgefahren werden sollte wie im Frühjahr 2020, könnten wir den neuen Plan umsetzen. Aber auch, falls auf einen anderen Tag viele Mitarbeiter*innen krank werden würden, könnten wir situativ reagieren und am Produktionstag selbst via Leitstelle den Fahrplan ausdünnen.» Die BVB hätten einen sehr guten Personalbestand, es gebe viele Mitarbeiter*innen, etwa im Netzservice, die ebenfalls Tram oder Bus fahren und einspringen könnten.

Roche und Novartis: Kein Einfluss auf Produktion

Wie sieht es in der Pharmabranche aus? Novartis teilt auf Anfrage mit, es gebe momentan «zahlreiche krankheitsbedingte Abwesenheiten». Ob diese wegen Corona bestehen, werde aus Datenschutzgründen jedoch nicht erfasst, die hohen Fallzahlen in der Region würden aber sicherlich eine Rolle spielen. Die Krankheitsfälle hätten bisher keine negativen Auswirkungen auf die geschäftlichen Tätigkeiten von Novartis, heisst es.

Bei Roche werden «nur einzelne, durch Corona bedingte Ausfälle in der Forschung/Produktion» verzeichnet. Das Unternehmen könne die Ausfälle allerdings gut durch Krankheitsvertretungen abdecken, teilt ein Sprecher mit. Für die Büroangestellten würde ohnehin eine allgemeine Homeoffice-Pflicht gelten. 

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Bei uns gibt es keinen Personalausfall ...

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Homeoffice ist für Schauspieler*innen, Sänger*innen und Tänzer*innen nur schwer umzusetzen. Das Theater Basel befindet sich daher in einer besonderen Position. Proben und Aufführungen können häufig nur stattfinden, wenn alle gesund sind und sich niemand in Quarantäne befindet. Laut Mavi Behramoglu, Medienverantwortliche des Theater Basel, gibt es coronabedingte Krankheitsausfälle derzeit nur im Ballett. «Dort haben wir vier bestätigte Fälle im Ensemble. Diese vier Tänzer*innen sind zurzeit in Quarantäne. Das restliche Ensemble ist angehalten, seine Kontakte auf ein Minimum zu beschränken, daher finden zurzeit auch keine Proben statt.» Das Theater gehe momentan davon aus, dass beim Ballett am Montag der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden könne.

«Wir hatten bisher nur einige wenige Fälle, was zeigt, dass unser Schutzkonzept greift.»
Mavi Behramoglu, Medienverantwortliche Theater Basel

Einschränkungen gibt es wegen Corona aber auch an anderer Stelle. «Im Schauspiel mussten wir diese Woche eine Vorstellung absagen, weil eine Person unter Quarantäne stand. Ansonsten ist der Krankheitsstand am Theater glücklicherweise nicht erhöht. Wir hatten bisher nur einige wenige Fälle, was uns zeigt, dass unser Schutzkonzept greift.» Das Theater arbeite sehr eng mit dem Gesundheitsdepartement zusammen und bespreche sich regelmässig. «Deshalb haben wir auch gemeinsam so schnell entschieden, beim Ballett eine Probenpause einzulegen.»

Sorgen muss man sich in Basel auch nicht um die Stromversorgung machen, heisst es von IWB-Sprecher Reto Müller. Die IWB verfügten «über eine professionelle Organisation zur Ereignisbewältigung und ist auf eine Pandemie vorbereitet». Das Unternehmen habe aktuell auch Personalausfälle wegen Corona, der Betrieb sei dadurch nicht gefährdet.

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