Döner macht (auch die Tramfahrt) schöner?
«Wääh, das stinkt!» Wer im Drämmli einen Döner geniesst, ist unüberriechbar. Auf welchen Tramlinien die Döner-Gefahr am höchsten ist und welche Gerüche noch viel mehr stören, verrät uns die Gärngschee-Community.
Wer kennts nicht: Hunger auf dem Heimweg. Da hilft nur eins: Schnell zum Take Away und dann ab aufs Drämmli oder den Bus nach Hause. Aber was halten eigentlich Mitfahrende davon, wenn man sich mit dem duftenden Essenspäckli neben sie setzt?
Wir haben auf Facebook unsere Gärngschee-Community gefragt, was sie von Essen in öffentlichen Verkehrsmitteln halten. Und haben damit offenbar einen Nerv getroffen: über 90 Kommentare gingen in 24 Stunden ein. Ab in die Diskussion!
Zuerst gilt es, die Regeln zu klären. Gärngschee-Mitglied Domján stellt zurecht die Frage, ob man im Tram überhaupt essen darf:
Nein, darf man nicht. Essen und Trinken ist in den Fahrzeugen der BVB und BLT untersagt. Nur heisst das noch lange nicht, dass diese Regelung eingehalten wird. Sich über das Konsumverbot im ÖV hinwegzusetzen, mag zwar den Hunger stillen, aber den Mitfahrenden kann es stinken. Literally und figuratively.
Für Gärngschee-Mitglied Pat ist das Verletzen dieser Regel Grund genug, sich zu stören. Pat schreibt: «Der Esser ist definitiv im Unrecht.»
Priska findet es rücksichtslos, im Tram zu essen. Es lässt sich auch an der Haltestelle speisen und «ein oder zwei Trämli später einsteigen».
Anders sieht das Gärngschee-Mitglied Renata. «Ja, stört mich sehr, weil ich dann auch einen Döner möchte», witzelt sie. Renata sieht kein Problem darin, aus dem Tram einen Speisewagen zu machen.
Döner ist längst nicht die einzige Speise mit unverkennbarem Duft, der sich geradezu unverschämt im ÖV verbreitet. Das merkt auch Lulu an und weitet die Diskussion aus. Sie erinnert sich an ihre Tramfahrt mit einem Grillpoulet.
Gärngschee-Mitglied Christina versteht beide Seiten – und muss zuerst lachen, weil sie die Situation aus eigener Hand kennt. Sie störe es an sich nicht, solange der Geruch nicht so stark sei.
Was sie hingegen stört, ist, wenn Abfall liegen bleibt. Erlebt hat sie das selbst auch schon und zwar in den Tramlinien 6 und 8.
Wird denn in diesen Tramlinien mehr Döner gegessen und transportiert, als in anderen? Ohne vertiefte Studien bleibt diese Frage unbeantwortet.
Was sich aber mit Hilfe von Google-Maps herausfinden lässt, ist die Anzahl der Dönerbuden an den verschieden Tramstrecken. Das folgende Ranking zeigt, dass tatsächlich 8er und 6er die ersten beiden Plätze belegen.
Das sind die Tramlinien im Dönerbuden-Ranking:
Linie 8
mit 21 Dönerbuden
Linie 6 und 17
mit 13 Dönerbuden
Linie 11 und 14
mit 12 Dönerbuden
Linie 3, 15 & 16
mit 8 Dönerbuden
Linie 10
mit 7 Dönerbuden
Linie 2
mit 6 Dönerbuden
Linie 1
mit 5 Dönerbuden
Linie 21
mit 2 Dönerbuden
Die Diskussion auf Facebook nimmt regelrecht Fahrt auf. Neben dem ganzen Döner-Talk und Abfallproblemen äussert die Gärngschee-Community auch anderen Unmut, den Mitfahrende in Bus und Tram verursachen.
Beatrice zum Beispiel stört sich mehr an starkem Schweissgeruch.
Auch Sani stört sich und zwar RICHTIG. «Abertausende» Raucher*innen sind Sani ein Dorn im Auge. Essen sei verboten, gegen Leute die ihren letzten Zigarettenzug im Tram ausatmen, könne man nichts machen. Sani findet das gesundheitsgefährdend – ein Döner-Essen sei dagegen nichts..
Am Rauch stört sich auch Isabelle. Sie bringt zusätzlich die Alkoholfahne ins Spiel der Störenfriede. Die sei eklig.
Einen noch breiteren Blick auf die Situation hat Martin, der in seinem Kommentar Menschen, die «furzen», «ekelhaft angezogen» sind, oder «starren» aufbringt. Aber halt: Ganz ernst zu meinen, scheint er das nicht, verrät das «lol». Martin findet, wir sollten aufhören. zu spalten.
Wir können beruhigen: Zu Spalterei lässt sich die Gärngschee-Community in der fast ausnahmslos konstruktiven und angeregten Diskussion nicht hinreissen.
Kritik an der gestellten Frage kommt auch von anderen. Das Thema sei «keinen Artikel wert», heisst es in einem Kommentar. Währenddessen wird auf Facebook fleissig weiter diskutiert.
Abschliessend gilt es noch eine letzte fundamentale Frage zu klären. Das findet auch Saskia: Wo gibt's den besten Döner in Basel?
Hier müssen wir nicht erneut von vorne beginnen mit der Suche nach Meinungen: drei feine Tipps gibt’s in diesem Artikel.
E Guete!
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