Mats Staub – Was braucht es für ein gutes Gespräch?

Für die 18. Ausgabe von «FRIDA trifft» haben Mathias Balzer und Helena Krauser mit Mats Staub gesprochen. Der Dramaturg lebte jahrelang in Berlin war mit seinen Arbeiten oft in der Kaserne Basel zu Gast – zuletzt mit «intime Revolution». Nun ist er in seine Heimatstadt Bern zurückgekehrt und blickt auf sein Schaffen der letzten zwanzig Jahre zurück.

Mats Staub
Mats Staub hat in den letzten zwanzig Jahren weltweit rund 1500 Gespräche geführt. (Bild: Helena Krauser)

Im Laufe von zwanzig Jahren künstlerischer Arbeit hat Mats Staub ganz eigene Arbeitsweisen entwickelt und Formate geschaffen, die sich zwischen Theater und bildender Kunst, Journalismus und Literatur verorten. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die Erinnerungen von Menschen.

Der «Porträtist» – wie er sich selbst einmal bezeichnete – hat seine Werke an zahllosen Festivals und Theaterhäusern weltweit gezeigt. Seine Langzeitprojekte sind in Kooperation mit diesen Institutionen entstanden und teilweise über Jahre hinweg gewachsen. Nun blicken er und seine Mitarbeiterin Simone von Büren in einem Buch auf dieses Werk zurück – ebenfalls in Form von Gesprächen.

Vom Journalismus ins Theater

Im Podcast erzählt der Künstler, wie er seine Gesprächspartner*innen dazu bringt, über persönliche Erlebnisse zu reden und was ein gutes Gespräch ausmacht. Und er erklärt, warum es beim Erinnern gar nicht um die faktische Wahrheit geht, sondern viel mehr darum, wie jemand auf seine Vergangenheit zurückblickt und wie diese in die Gegenwart fortwirkt.

Er erzählt aber auch, warum er den klassischen Journalismus bereits nach dem Studium hinter sich gelassen hat und wie er journalistische Erzählweisen ins Theater, respektive in Ausstellungsräume überführt hat. Und er verrät sein Rezept in kreativen Krisen.

Nach zwanzig Jahren auf sein Schaffen zurückzublicken, habe seine Sichtweise darauf verändert. Nun stehe er an einem neuen Punkt, wo ihn neben dem Blick in die Vergangenheit, auch derjenige in die Zukunft interessiere. Und er erfüllt sich quasi einen Berufswunsch, den er bereits mit 21 Jahren gehabt habe: Er nimmt sich Zeit, an einem Buch zu schreiben.

Die Kunst des Gesprächs wird er aber weiterentwickeln, denn «Gespräche führen, kann durchaus süchtig machen».

FRIDA trifft Cover
FRIDA Trifft – Der Kulturpodcast

«FRIDA trifft» ist der neue Interviewpodcast der Schweizer Kulturszene, eine Koproduktion von FRIDA und dem Basler Stadtmagazin «Bajour». Mathias Balzer und Helena Krauser treffen die spannendsten Kulturschaffenden des Landes und befragen sie zu ihren Ideen, Träumen, Ängsten und natürlich auch zu ihrem kulturellen Schaffen. Der Titel ist Programm: Wir wollen den Punkt treffen, den Punkt, an dem das Herz unserer Gäste schlägt und manchmal vielleicht auch den wunden Punkt. «FRIDA trifft» macht hörbar, was die Schweizer Kulturlandschaft bewegt.

Jeden Monat erscheint eine neue Folge.

Hier geht es zum  Podcast auf SpotifyDeezer, Apple Podcast und Podimo.

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Helena Krauser

Das ist Helena (sie/ihr): Helena hat Kultur studiert, um über Kultur zu schreiben, während dem Studium aber in so vielen lokalen Redaktionen gearbeitet, dass sie sich in den Lokaljournalismus verliebt und die Kultur links liegen gelassen hat. Nach Bachelor und Praktika startete sie den zweiten Anlauf zur Versöhnung mit der Kunst, ein Master in Kulturpublizistik sollte es richten. Dann kam das Leben (Kinder, Festanstellung bei der bz) dazwischen. Finally beim FRIDA Magazin gab’s dann kurz richtig viel Kultur und die Entdeckung, dass mehr eben doch besser ist. Deshalb macht sie bei Bajour jetzt beides.

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