«Das Stauproblem ist nicht vom Tisch»
Klimaaktivist Max Voegtli hat sich in Basel gegen den Rheintunnel eingesetzt – denn hier versprach er sich, den Autobahnausbau ablehnen zu können. Er ist zufrieden mit dem Zwischenresultat, nun soll die Stauproblematik angegangen werden.
Max Vogetli, es sieht so aus, als würde die Autobahn-Abstimmung abgelehnt werden. Wie geht es Ihnen damit?
Ich bin froh, dass es aktuell so aussieht, als würde es abgelehnt werden – in Basel, wo wir vom Rheintunnel betroffen sind, sieht es zumindest nach einer deutlichen Ablehnung aus. Das zeigt uns, dass die Menschen hier mehr alternative Lösungen wollen: Nicht mehr Autobahnen und mehr Autos auf den Strassen.
Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?
In Basel haben wir mit einem Nein gerechnet, jetzt ist einfach die Frage, wie deutlich das Nein sein wird am Schluss. Auf nationaler Ebene war es schwierig, das abzuschätzen. Aber im Wahlkampf hat sich durchaus gezeigt, dass sehr viele Leute kritisch bezüglich dem Autobahnausbau waren – schliesslich haben ja auch Verkehrsexpert*innen Stellung bezogen und gesagt, dass mehr Autobahnen nicht weniger Stau bringen.
Was sagen Sie den Menschen, die entlang der Osttangente wohnen und die bei einer Ablehnung des Autobahn-Ausbaus noch länger auf eine Entlastung warten müssten?
Auch mit dem Bau des Rheintunnels hätte es Mehrverkehr gegeben – zum Beispiel an der Zürcherstrasse in der Breite, das bestätigt auch das Astra. Das muss man klar betonen: Für Menschen in Basel sind Staus ein Problem. Aber dieses Problem zu lösen, ist nicht vom Tisch – mehr Autobahnen sind vom Tisch. Die Abstimmung macht deutlich, dass wir alternative, ökologische Lösungen brauchen. Zum Beispiel: Tempo 30 in den Quartieren, günstiger ÖV, bessere Veloinfrastruktur.