«Das Stauproblem ist nicht vom Tisch»

Klimaaktivist Max Voegtli hat sich in Basel gegen den Rheintunnel eingesetzt – denn hier versprach er sich, den Autobahnausbau ablehnen zu können. Er ist zufrieden mit dem Zwischenresultat, nun soll die Stauproblematik angegangen werden.

Abst. Nov24 | Max Voegtli im Interview zum Rheintunnel / Autobahnausbau
Klimaaktivist Max Voegtli freut sich über die Basler Ablehnung des Rheintunnels. (Bild: Ernst Field)

Max Vogetli, es sieht so aus, als würde die Autobahn-Abstimmung abgelehnt werden. Wie geht es Ihnen damit?

Ich bin froh, dass es aktuell so aussieht, als würde es abgelehnt werden – in Basel, wo wir vom Rheintunnel betroffen sind, sieht es zumindest nach einer deutlichen Ablehnung aus. Das zeigt uns, dass die Menschen hier mehr alternative Lösungen wollen: Nicht mehr Autobahnen und mehr Autos auf den Strassen.

Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?

In Basel haben wir mit einem Nein gerechnet, jetzt ist einfach die Frage, wie deutlich das Nein sein wird am Schluss. Auf nationaler Ebene war es schwierig, das abzuschätzen. Aber im Wahlkampf hat sich durchaus gezeigt, dass sehr viele Leute kritisch bezüglich dem Autobahnausbau waren – schliesslich haben ja auch Verkehrsexpert*innen Stellung bezogen und gesagt, dass mehr Autobahnen nicht weniger Stau bringen.

Was sagen Sie den Menschen, die entlang der Osttangente wohnen und die bei einer Ablehnung des Autobahn-Ausbaus noch länger auf eine Entlastung warten müssten?

Auch mit dem Bau des Rheintunnels hätte es Mehrverkehr gegeben – zum Beispiel an der Zürcherstrasse in der Breite, das bestätigt auch das Astra. Das muss man klar betonen: Für Menschen in Basel sind Staus ein Problem. Aber dieses Problem zu lösen, ist nicht vom Tisch – mehr Autobahnen sind vom Tisch. Die Abstimmung macht deutlich, dass wir alternative, ökologische Lösungen brauchen. Zum Beispiel: Tempo 30 in den Quartieren, günstiger ÖV, bessere Veloinfrastruktur.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Mitglieder des Komitees und Unterstuetzer reichen die Schachteln mit den gesammelten Unterschriften weiter, bei der Einreichung der Service Citoyen-Initiative bei der Bundeskanzlei, am Donnerstag, 26. Oktober 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Helena Krauser am 06. November 2025

Das musst du zur Service-Citoyen-Initiative wissen

Die Service-Citoyen-Initiative, über die wir am 30. November abstimmen, will den obligatorischen Militärdienst zu einem allgemeinen Bürger*innendienst für alle weiterentwickeln. Die zehn wichtigsten Fragen und Antworten.

Weiterlesen
Vorlage Kommentare Kopie-6

Helena Krauser am 29. Oktober 2025

Der Service Citoyen für Frauen ist ein Affront

Die Initiative will unter dem Deckmantel der Emanzipation Frauen denselben Dienst abverlangen wie Männern. Dabei ignoriert sie, dass Frauen bereits einen grossen Dienst an der Allgemeinheit leisten. Ein Kommentar.

Weiterlesen
Grosser Rat 15.10.2025 | Ratsgeschehen, Jo Vergeat und Jérôme Thiriet, Grüne

Valerie Wendenburg am 22. Oktober 2025

Überraschungserfolg für linke Initiative

Mit nur einer Stimme Unterschied hat der Grosse Rat am Mittwoch die SP-Volksinitiative für den Direktabzug der Steuern vom Lohn zur Annahme empfohlen. Damit kommt die Initiative aller Wahrscheinlichkeit nach vors Volk.

Weiterlesen
Pascal Messerli Abstimmung

Ina Bullwinkel am 28. September 2025

«Mit einer grossen Kampagne hätten wir dieses Resultat nicht kippen können»

Dass Basel-Stadt die «Zämme-in-Europa»-Initiative deutlich annehmen würde, war für Pascal Messerli erwartbar. Der Präsident der SVP Basel-Stadt findet, das Resultat sei im Vergleich zu anderen Europa-Abstimmungen im Kanton passabel.

Weiterlesen
David Rutschmann

Das ist David (er/ihm):

Von Waldshut (Deutschland) den Rhein runter nach Basel treiben lassen. Used to be Journalismus-Student (ZHAW Winterthur) und Dauer-Praktikant (Lokalzeitungen am Hochrhein, taz in Berlin, Wissenschaftsmagazin higgs). Besonderes Augenmerk auf Klimapolitik, Wohnpolitik, Demopolitik und Politikpolitik. Way too many Anglizismen.

Kommentare