Muss man Gleise für Grossanlässe besser sichern?
Nach dem Cupspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Biel verunfallte am Sonntag ein FCB-Fan am Berner Bahnhof Wankdorf schwer. Er befindet sich in kritischem Zustand im Spital. Gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Bern soll sich der Mann nach dem Match auf dem Bahnsteig befunden haben, als er aus noch zu klärenden Gründen auf ein Gleis stürzte und dort von einem einfahrenden Zug aus Basel erfasst wurde. Die Ermittlungen zum Unfallhergang sind im Gange. Im Juli findet hierzulande die Fussball-EM der Frauen statt. In Basel werden unter anderem das Eröffnungs- und das Finalspiel ausgetragen. Auch hier werden Fussballfans mit Zug und Trams anreisen. Insgesamt erwartet der Kanton eine halbe Million Besucher*innen.
Ist das die richtige Frage?
Ich frage mich, ob die vorgeschlagene Diskussion hier und heute Sinn macht. Die Umstände, wie es im Bahnhof Wankdorf zu dem furchtbaren Unfall kam, sind, was man hört, noch unklar und Gegenstand von vertieften Abklärungen. Aus meiner Sicht wird es erst nach Vorliegen dieser Untersuchungsresultate möglich sein, allfällige Verbesserungsmassnahmen als dringlich zu erkennen und umzusetzen.
Ein Spiel mit der Unsicherheit?
Grossanlässe scheinen zu einer Welt zu gehören, die von Gier, Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt ist. Ob man sie wohl unter anderem auch als ein Spiel mit der Unsicherheit sehen könnte?
Zugang zu den Zügen nicht verengen
Sonntag, 1. Juni 19h25, Bahnhof SBB: auf Gleis 18 ist die S3 von Laufen eingefahren. Es steigen sehr viele Leute aus. Sie drängen sich alle über die selbe kleine Rampe, die die 30cm Höhenunterschied zum Perron 17 überwindet. Keine 10 Meter weiter kommt die (Roll)treppe, deren Rückstau das Passieren der Engstelle zusätzlich verlangsamt.
Es hat 40m weiter hinten und 40m weiter vorn nochmals zwei dieser Rampen. Dazwischen steht ein massives Geländer, so hoch, dass niemand auf die Idee kommt, darüber zu steigen.
Unter den auf den Zugang zum Einstieg Wartenden kommt leichte Unruhe auf. Zum Glück ebbt der Strom der Aussteigenden noch rechtzeitig ab und reicht es allen auf den Zug Richtung Liestal. Man hätte hoffen mögen, dass die Verantwortlichen nach dem Debakel mit der Passerelle etwas gelernt haben und nicht mehr den Zugang zu den Zügen künstlich verengen. Immerhin ist eine Korrektur bei diesem neuerlichen Schildbürgerstreich einfacher möglich.