Neues Leben für Werbefahnen

Die Stadt ist eine grosse Werbefläche – sogar in luftiger Höhe: Auf der Mittleren Brücke und am Bahnhof SBB zieren immer wieder Fahnen von Ausstellungen das Stadtbild. Wir wollten wissen, was mit diesen Stoffen nach den Ausstellungen passiert.

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24 solcher Fahnen zieren momentan die Mittlere Brücke. (Bild: Jeanne Wenger)

Mit Werbung wird man überall konfrontiert: Auf Social Media von Influencer*innen, im ÖV mit Plakaten, im Kino mit Videos, aber auch auf der Mittleren Brücke und am Bahnhof SBB – in Form von Fahnen. 

Momentan wird vom Kunstmuseum Basel die Ausstellung «Matisse, Derain und ihre Freunde. Die Pariser Avantgarde 1904-1908» grossflächig mit solchen Fahnen beworben. Insgesamt sind es 24 Fahnen auf der Mittleren Brücke und acht Fahnen am Bahnhof SBB, «zu einem späteren Zeitpunkt wird noch ein Banner in der Freien Strasse aufgehängt», meint Karen Gerig, Leiterin Presse und Kommunikation des Kunstmuseums Basel.

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Auch am Bahnhof sind die Fahnen platziert. (Bild: Sebastian Perrig)

Insgesamt eine Menge Stoffmaterial und zum Entsorgen nach der Ausstellung eigentlich zu schön. Kann man die Fahnen wiederverwenden? Entstehen daraus vielleicht Zirkuszelte, Sonnenschirme oder Pferdedecken? Ganz so spektakulär ist es nicht, aber die Fahnen bekommen nach der Ausstellungsdauer tatsächlich ein neues Leben. «Die Fahnen werden für Produkte in unserem Shop wiederverwendet», informiert Gerig.

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Beispiele, wie solche Fahnen- und Banner-Taschen des Kunstmuseums aussehen könnten. (Bild: zVg)

Aus den Werbebannern entstehen beispielsweise Portemonnaies, Rucksäcke oder Shopper. Und aus den feineren Baumwollfahnen Bauchtaschen, Necessaires und Stiftetuis. Die handgefertigten Taschen kosten im Shop des Kunstmuseums zwischen 22 und 169 Franken. 

Momentan sei das Kunstmuseum gerade auf der Suche nach neuen Kooperationspartner*innen, mit denen sie gemeinsam neue Produkte entwickeln können, verrät Gerig. Wichtig bei der Wahl sei laut Gerig «Nachhaltigkeit sowie ein sozialer Hintergrundgedanke, also z. B. ein Wiedereingliederungsbetrieb» aus der Schweiz. Bis sie einen geeigneten Betrieb gefunden haben, werden die Fahnen beim Kunstmuseum eingelagert.

Karen N. Gerig
Einblick in die kantonale Standortregelung der Werbefahnen von Karen Gerig:

Das Präsidialdepartement bzw. die Abteilung Aussenbeziehungen und Standortmarketing verteilen die Standorte der Fahnen fair unter den unterschiedlichen Veranstalter*innen auf. Grössere Banner, wie jenes in der Freien Strasse, werden durch die Abteilung Kultur platziert. 

Auch die Fondation Beyeler, die solche Banner und Fahnen für die beiden Standorte produzieren lässt, verarbeitet sie zu Taschen und Ähnlichem. Manchmal werden die Fahnen und Banner aber auch intern oder an Partner verschenkt, sagt Dorothee Dines, Head of PR & Media Relations der Fondation Beyeler. Privatpersonen erhalten die Fahnen in der Regel nicht, sagt sie.

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Tasche Super-Size für 98 Franken aus Rudolf Stingel Bannern (Bild: zVg)

Besteht denn die Möglichkeit, Kunstmuseum-Fahnen in Nicht-Taschenform als Privatperson zu ergattern? 

Die Frage sei bei ihnen noch nie aufgekommen, sagt Gerig. Wenn du nun also eine solche Fahne haben möchtest, kannst du es mit einer Anfrage beim Kunstmuseum versuchen. Vielleicht probieren wir das selbst mal aus und nähen daraus ein Sonnensegel …

Herz Stern
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