Frischer Wind bei den Jungen Grünen

Das Junge Grüne Bündnis hat an ihrer Mitgliederversammlung ein neues Präsidium gewählt: Clara Bürge und Linus Dörflinger teilen sich den Titel, sie wollen mit einem erfolgreichen Nationalratswahlkampf in ihr Amt starten.

Präsis JGB
Clara Bürge und Linus Dörflinger sind die neue Spitze des JGB. (Bild: zVg, Collage: Ernst Field)

An der Mitgliederversammlung des Jungen Grünen Bündnis (JGB) von Freitagabend verabschiedeten sich drei prominente Gesichter aus dem Präsidium der Jungpartei der Grünen Basel-Stadt und Grünen Baselland: Das Trio von Präsidentin Fina Girard und Co-Vizepräsident*innen Anouk Feurer sowie Laurin Hoppler, die alle im Grossen Rat sitzen, geben das Zepter an die noch jüngere Generation weiter. Neu teilen sich Clara Bürge aus Basel und Linus Dörflinger aus Wintersingen das Präsidium und garantieren somit wieder je eine Vertretung aus beiden Basel, nachdem ihre Vorgänger*innen alle aus der Stadt kamen. 

Anouk Feurer sass drei Jahre lang im Präsidium des JGB. 2020 wurde sie zur Co-Präsidentin gewählt, zuletzt war sie Co-Vizepräsidentin. Feurer erklärt, dass die Grossratsmandate des amtierenden Führungstrios dafür sorgten, dass der «Biss» der Jungpartei schwieriger zu halten war. «Man kann nicht mehr so frech sein, wenn man im Parlament mit anderen Parteien zusammenarbeitet.» Ähnliche Töne kommen auch von Laurin Hoppler: «Wenn man uns angerufen hat, waren wir immer Grossrät*innen, aber wir stehen als Jungpartei auch Bewegungen auf der Strasse nahe.»

Junges Grünes Bündnis Vorstand
Das bisherige Präsidium. (Bild: Junges Grünes Bündnis (Facebook))

Für das JGB seien die letzten Jahre eine Zeit der Umstrukturierung gewesen, sagt Feurer, da viele neue Mitglieder hinzu kamen und man durch die Vertretung im Grossen Rat an Bedeutung gewann. «Wir wollten immer mehr machen und auch die Medienanfragen nahmen zu», deswegen habe man auch den Vorstand aufgestockt. «Man sollte nicht unterschätzen, wie viel Arbeit ein solches Ehrenamt ist», sagt die 23-Jährige, «aber ich habe aus dieser unvergesslichen Zeit auch viel mitgenommen».

In Zukunft verrichten Clara Bürge und Linus Dörflinger die Arbeit des Präsidiums; beide sind 19 Jahre alt und kandidieren für den Nationalrat. Auf dem Wahlkampf liege vorerst auch der Fokus des neuen Führungsduos, erklärt Bürge, sobald dieser abgeschlossen sei, wolle man sich neuen Projekten widmen. Konkreteres lasse sich aber noch nicht sagen.

Clara Bürge JGB
Clara Bürge will frischen Wind ins Präsidium bringen. (Bild: zVg)

Bei Linus Dörflinger liegt der Fokus darauf, junge Menschen für grüne Anliegen zu mobilisieren. «Wir wollen uns sehr intensiv für das Klima einsetzen», sagt Dörflinger, auch müssen sie vermitteln, wie wichtig ein starker Sozialstaat für die Schweiz ist. Zudem ist es wichtig, Anliegen des Baselbiets in die Partei einzubringen, so spiele beispielsweise das Thema Landwirtschaft eine wichtige Rolle im Landkanton, aus städtischer Sicht ist sie nicht von so grosser Bedeutung.

Linus Dörflinger
Linus Dörflinger schaut, dass das Baselbiet nicht vergessen wird. (Bild: zVg)

Clara Bürge und Linus Dörflinger kennen sich schon seit der ersten Klasse. «Wir sind ein gutes Team und können gut kommunizieren», sagt Bürge. Sie wollen jetzt frischen Wind und neue Energie ins Präsidium bringen. Da sie (noch) nicht in einem Parlament sitzen, bringen sie eine Aussenperspektive mit.

Laurin Hoppler findet lobende Worte für die neuen Co-Präsident*innen: «Clara und Linus haben eine gute Grundlage und sind mega engagiert», sagt der 22-Jährige. Sie bringe feministische Fragen ein, er sichere die Vertretung aus dem Baselbiet im Präsidium. So kann das JGB in Erinnerungen rufen, dass es eine Partei für beide Basel ist.

Auch die Leistung der abtretenden Präsidentin Fina Girard, die momentan in den Ferien ist, wird von Hoppler hervorgehoben. «Fina hat einen riesen Job geleistet», sagt er, «sie hat das Präsidium gerockt, Anouk und ich haben ihr den Rücken gestärkt».

Herz Stern
Jung, urban, Bajour.

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Ernst hat als Praktikant bei Bajour gestartet, wurde dann vom Studieren abgehalten und als Trainee verpflichtet. Ernst ist mittlerweile aufstrebender Junior-Redaktor für Social Media. Wenn er nicht gerade mit dem rosa Mikrofon in der Stadt rumspringt, Glühwein testet oder Biber jagt, stellt er kluge Fragen in seinem Podcast «Ernsthafte Gespräche». 2024 wurde Ernst vom Branchenmagazin Journalist:in unter die «30 unter 30» gewählt.

Kommentare

Rentsch Marielouise
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