Künftig soll die Länge der Autos darüber entscheiden, wie viel Geld man für Anwohner*innenparkkarten in Basel-Stadt zahlt. Das teilte der Regierungsrat gestern mit. Bisher kostet die Parkkarte für alle Autos 284 Franken pro Jahr. Die Erhöhung soll gestaffelt stattfinden. Ab 2025 zahlt man für kleine Autos (kürzer als 3,90 Meter) 332 Franken (48 Franken mehr), für mittellange Autos 422 Franken (138 Franken mehr) und für lange Autos (ab 4,90 Meter) 512 Franken (228 Franken mehr) pro Jahr. Ab 2027 steigen die Tarife dann nochmal um die gleiche Höhe für die jeweiligen Autokategorien. Die Parkgebühren sollen so verursacher*innengerechter gestaltet werden. Ausserdem will der Kanton damit der immer weiter steigenden Grösse von Autos in Basel (Verkehrszählung 2023) entgegenwirken. Zudem werden auch die Gebühren an den Parkuhren angepasst: Künftig wird man an stärker frequentierten Parkflächen mehr zahlen.

Parkkarten: Grosse Autos zahlen mehr. Ist das fair?

Künftig soll die Länge der Autos darüber entscheiden, wie viel Geld man für Anwohner*innenparkkarten in Basel-Stadt zahlt. Bisher kostet die Parkkarte für alle Autos 284 Franken pro Jahr Das teilte der Regierungsrat gestern mit. Die Erhöhung soll gestaffelt stattfinden werden. Ab 2025 zahlt man für kleine Autos (kürzer als 3,90 Meter) 332 Franken (48 Franken mehr), für mittellange Autos 422 Franken (138 Franken mehr) und für lange Autos (ab 4,90 Meter) 512 Franken (228 Franken mehr) pro Jahr. Ab 2025 steigen die Tarife dann auf 380 Franken (nochmal 48 Franken mehr) für kleine Autos, 560 (nochmal 138 Franken mehr) für mittellange Autos und 740 Franken (nochmal 228 Franken mehr) für lange Autos. Die Parkgebühren sollen so verursacher*innengerechter gestaltet werden. Ausserdem will der Kanton damit die immer weiter steigende Grösse von Autos in Basel (Verkehrszählung 2023) entgegenwirken. Zudem werden auch die Gebühren an den Parkuhren angepasst: Künftig wird man an stärker frequentierten Parkflächen mehr zahlen.

1576 Stimmen
Helena Krauser
Helena Krauser
Moderation
Top antworten
Bebbi226
20. Juni 2024 um 07:22

Warum nur die Länge?

Die Bepreisung nur nach Länge greift leider zu kurz und ist überdies ungerecht, so fallen Kleinwagen wie ein VW Polo (4m) und ein Monster-SUV wie der Range Rover Sport (4.87m) in die gleiche Kategorie, obwohl letzterer deutlich breiter, höher und schwerer ist. Diese Massnahme wird niemandem zum Umstieg auf ein kleineres Fahrzeug bewegen.

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Lukas Bollack
Grossrat GLP, Umweltingenieur

Eine marktbasierte Lösung

Die letzte Verkehrsstatistik hat es wieder gezeigt: Die Autos werden jedes Jahr grösser. Damit haben auch immer weniger Autos in der blauen Zone Platz. Die wird aber nicht grösser - im Gegenteil, sie muss sich zunehmend gegen andere Ansprüche behaupten: Die Bevölkerung wünscht sich mehr Bäume, mehr Velowege, mehr Grünflächen.

Auf privaten Flächen gibt es zu wenige Parkmöglichkeiten. Das ist auch kein Wunder - wie soll man auch jemals den Bau eines Parkhauses amortisieren, wenn der Staat Parkplätze im öffentlichen Raum für weniger als einen Franken pro Tag hergibt?

Es ist deshalb nur richtig, dass das Parkieren in der blauen Zone teurer und abhängig von der Grösse des Fahrzeugs wird. So gibt es einen grösseren Anreiz zur Nutzung privater Parkhäuser und zur Anschaffung kleinerer Fahrzeuge. Der Markt kann künftig besser spielen - das sollte den Bürgerlichen doch eigentlich gefallen.

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Tobias Christ
Grossrat glp

Braucht es überhaupt Parkplätze auf der Allmende?

Nicht nur ist es fair, dass man für grössere Autos mehr bezahlen soll, sondern es ist vor allem auch fair, dass man mittelfristig fürs Parkieren auf dem öffentlichen Grund einen marktgerechten Preis bezahlt. Das heisst, die Anwohnendenparkkarten könnten und sollten auch irgendwann deutlich über 1000.- Franken pro Jahr kosten. Denn langfristig gehören die Autos eh nicht auf die Allmende, sondern in Anwohnendenparkings oder andere Tiefgaragen. Den öffentlichen Grund kann man besser brauchen als für subventionierte Parkplätze für Zweit- und Drittwagen.

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Raphael Fuhrer
Grossrat Grüne

Ein guter Schritt in Richtung Kostengerechtigkeit

Wir sind uns einig: Wer viel Wasser verbraucht, zahlt mehr; wer spart, zahlt weniger. Wer viel Abfall produziert, zahlt mehr; wer vermeidet, zahlt weniger. Endlich wird diese breit akzeptierte Logik auch beim Verbrauch von öffentlichem Raum angewendet. Eine sehr knappe Ressource. Ich setzte mich seit Jahren dafür ein. Fun fact: Würden alle heutigen Autofahrer*innen kleine Autos besitzen, hätten wir rund 50% mehr Parkraum im Strassenraum.

Diese Anpassung ist ein erster guter Schritt. Nach wie vor werden Parkplätze im Strassenraum staatlich verbilligt abgegeben. Der Marktpreis liegt bei 1000 bis 1800 CHF/Monat (Preisniveau 2017; Quelle: https://grosserrat.bs.ch/dokumente/100386/000000386501.pdf)

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Harald Friedl
18. Juni 2024 um 20:08

Anreiz für platzsparende Mobilität

Die Stimmbevölkerung hat beschlossen, dass die zukünftige Mobilität platzsparender sein soll. Der Grund ist klar: der Platz ist knapp und muss sinnvoller aufgeteilt werden. Der Vorschlag der Regierung ist ein kleiner Schritt in Richtung verursachergerechte Verteilung und soll Anreiz sein, kleinere und platzsparende Autos zu wählen.

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Jean-Luc Perret
Grossrat SP, Umweltgeowissenschaftler, Pflegefachmann

Mutig und richtig

Viele Menschen ärgern sich über die ohne Not immer grösseren Autos, die die Strassen versperren und weit über die Parkfelder hinausragen. Diese Fahrzeuge sind nicht nur aus ökologischer Sicht ein Unsinn. Sie behindern auch den Stadtverkehr und gefährden schwächere Verkehrsteilnehmende. Von A nach B gelangt man auch mit einem Kleinwagen. Die Preisanpassung ist mutig und richtig.

Sonja Roest
19. Juni 2024 um 06:15

Mögliche Belastung für kinderreiche Familien mit kleinem Budget

Ich lebe im dichtbesiedelten Kleinbasel und brauche kein Auto. Hier leben aber sehr viele Familien, die auf eines angewiesen sind. Ich kenne viele, die es nicht nur für ihren schlecht bezahlten Job brauchen, zu dem sie nicht während den üblichen Fahrzeiten des ÖV‘s hinkommen würden, sondern auch um drei oder mehr Kinder transportieren und günstige Grosseinkäufe machen zu können. Diese Familien wird diese Massnahme mit voller Wucht treffen. Das sollte bei Überlegungen zu Kostengerechtigkeit berücksichtigt werden.

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Lisa Mathys
Grossrätin und Präsidentin SP BS

Der öffentliche Raum ist knapp

Autos brauchen viel Platz, und die meiste Zeit stehen sie parkiert rum. Es ist ärgerlich, dass in vielen Fällen der dafür benötigte Platz der Allgemeinheit entzogen wird. Dass die Leute nun immer noch grössere Autos kaufen, verschärft das Problem. Es ist daher richtig, einen Anreiz zu setzen, dass man nicht übergrosses Auto anschafft.

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Schorsch Gluth
Chauffeur CE/Schlosser

Basel Autofrei !!

Liebe Leute, das heisst der Hippie Bus und Familiekutsche zahlt gleich viel mehr wie das Dodge RAM Monster? Dieses Konzept verhebt nicht. Da werden unterschiedliche Interessensgruppen in den gleichen Topf geworfen. Seit über Dreissig Jahren ist „Basel Autofrei“ ein Thema. Das wäre Gleichstellung unter den Motorisierten. Warum geht da nichts? Weil die IG Innerstadt weniger Kundschaft befürchtet?

#Online Shopping#Turismus#ÖV#Velo#Prävention#Sensibilisierung#Selbstverantwortung#Hirnigebrauchen

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Axel Schubert
Dipl.-Ing. Arch, Stadtplaner / Dozent Nachhaltigkeit FHNW

Andere Städte machen es vor: SUV-Parkieren 225.-/6h

Der öffentliche Raum ist ein wertvolles Gut, auch wenn ihn Städte heute meist ziemlich verramschen. Autos, über die man nicht mal mehr hinweg und auf die andere Strassenseite schauen kann, sind in Zeiten von SUVs traurige Realität. Die Gebührensteigerungen sind vollständig ok. Und die Grössenabhängigkeit wäre genauso für Besucher*innenverkehr zu überlegen. Ein SUV parkieren kostet in Paris 18€/h, innerstädtisch 225€/6h (!). Basel hat noch viel Luft nach oben auf dem Weg zu einer lebenswerten, städtischen Mobilität. Gehen wir ihn als Stadtgesellschaft :-)

Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Autos in der Stadt überflüssig….

….Ausnahmen sind bekannt und werden auch nicht in Frage gestellt ( Notfalldienste, Handwerker, Gewerbe). Die Kategorie „Familienautos“ jedoch verkörpert den nostalgischen Schein des letzten Jahrhunderts, wo die Familienkutsche das Transportvehikel des Aufbruchs in den Süden darstellte. Die abgestellten Fahrzeuge, „parkiert“, beeinträchtigen das Lebensgefühl der Ansässigen dauerhaft, nehmen Allmendfläche in Anspruch, die für Grün, Spass und Spiel lebensfroher eingesetzt wäre. Höhere Parkgebühren für Monumentalfahrzeuge sind bloss ein erstes Schrittchen in die richtige Richtung!

Maren
19. Juni 2024 um 14:45

Ego - Autos

Wer Velo fährt weiss: neben einem parkierten und einem fahrenden Riesenauto bleibt für Velos eigentlich nur Todesmutigen noch Platz. Die Strassen und die Parkplätze sind nicht mitgewachsen, nur dir wahnwitzigen Platzansprüche der Autofahrer.

Warum kommt es nur aud die Länge an? Die Breite macht sie genauso gefährlich.

Ueli Keller
19. Juni 2024 um 07:03

Warum immer noch mehr?

Viele wollen vielerorts und vielfach immer noch mehr: so beispielsweise immer noch mehr Macht, immer noch mehr Krieg, immer noch mehr Vergnügen, immer noch mehr Verschleiss und immer noch mehr Zerstörung. So offensichtlich halt auch immer noch grössere Autos. Warum immer noch mehr: ich kann es nicht wahrhaftig und wirklich verstehen?

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Hannes Hui
Co-Präsident VCS beider Basel / Informatikstudent

Vernünftiger Anreiz

Immer grössere Autos nehmen viel öffentlichen Strassenraum in Anspruch, der für eine sichere Verkehrsinfrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer:innen, Begrünung, aber auch für Rettungsdienste & Gewerbe benötigt wird. Es ist daher mutig und bergrüssenswert, dass ein monetärer Anreiz für möglichst platzsparende Fahrzeuge geschaffen werden soll.

Marina
19. Juni 2024 um 04:43

Familien werden potenziell bestraft

Eine Familie mit 2 oder 3 Kindern kann sich nunmal schlecht in einen Smart quetschen und haben oft ein etwas grösseres Auto.

Es sind auch eher Familien die eher auf ein Auto angewiesen sind (grosse Einkäufe, günstig Ferien machen etc.)

Ich finde es gut das Thema SUVs und Abgasschleudern in Angriff zu nehmen, bin mir aber sicher, dass es hier schlauere Lösungen gibt..

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Simone Frattini
Ingenieur

Einfach sinnlos

Die Parkplätze, die neben uns stehen, wurden von der Stadt mit fixer Länge und Parkuhr gestalten. Die Gelegenheit wurde durch diese Einteilung genutzt, zwei Parkplätze zu reduzieren. Wenn es noch teurer wird, würde es rentieren, einen Parkplatz im Garage zu mieten. Somit werden unsere Autos mindestens von Hagel und Einbruch geschützt. Wir würden denn die Miete der Wirtschaft statt der Stadt bezahlen.

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Beatrice Isler-Schmid
19. Juni 2024 um 08:33

Einseitig abgestraft

Ich persönlich finde auch, dass ein SUV in der Stadt absolut unnötig ist. Wir fahren nie in der Stadt rum mit unserem Auto. Wir brauchen es für Familien- und Freundebesuche in Rehetobel, Wädenswil, Liestal (am Hang), Füllinsdorf (weit oben am Hang) etcpp. und haben eine Garage.

Trotzdem werden AutomobilistInnen einseitig abgestraft. Dann werden z.B. an der Bruderholzstrasse im oberen Teil sämtliche Parkplätze aufgehoben und dafür ein Cargovelo-Parkplatz eingerichtet - der immer leer steht. Alibiübung? Es wird auch vergessen, dass AutomobilistInnen viel an den Strassenunterhalt bezahlen. Man kann Gebührenerhöhungen ein Mü nachvollziehen, aber irgendwann ist es einfach genug und ein reines Machtspiel zwischen Auto und Velo. Ich empfinde es als unfair, weil mit allen Mitteln versucht wird, die Bevölkerung umzuerziehen und den Menschen das Autofahren zu vermiesen. Es wirklich Menschen, die darauf angewiesen sind. Vermutlich werden aus ideologischen Gründen dereinst sogar E-Autos verboten.

Daniel Seiler
Daniel Seiler
Grossrat FDP

Erhöhung um 50 bis 80 Prozent

Ich erinnere daran, dass die ACS-Initiative «für erschwingliche Parkgebühren» im Jahr 2021 nur knapp abgelehnt wurde. Damals stimmten 45% gegen die Parkgebührenerhöhung von Fr. 140 auf Fr. 284. Wenn jetzt die Parkgebühren nochmals für Familien-Fahrzeuge um 50% oder gar 80% erhöht werden, dann ist das nicht sozialverträglich für Familien, die auf das Auto angewiesen sind. Das Argument der verursachungsgerechten Gebühren ist zurückzuweisen. Erstens, weil die Tarife auch für kleinere Fahrzeuge mittelfristig um einen Drittel erhöht werden. Zweitens müsste man konsequenterweise dann auch Gebühren für Veloparkplätze einführen.

3T2A1556
Patrick Vögelin
Vorstand BastA

JA

Wer mehr Raum braucht sollte mehr zahlen daher Ja . Ich finde aber die Investitionen, die dadurch gemacht werden können, sollte man koppeln z.B. in sozialen oder ökologischen Projekten .

Lüthi Sacha
20. Juni 2024 um 11:31

hmmm..

Autos, besonders SUV sind oft ein Statussymbol. Wie schön kann man jetzt auch mit der Parkkarte zeigen, dass man viel Geld hat und es sich "leisten" kann. Ein Kombi oder Van, welche grössere Familien teilweise benötigen, ist kein SUV. Dieser Bevölkerungsgruppe macht ihr einen riesen gefallen. Und ja zu Stosszeiten mit einem Zwillingskinderwagen im ÖV unterwegs zu sein ist ein wunderbares Erlebnis.

Ich sehe aber auch eine Marktlücke, ich biete deshalb jetzt Parkkarten auf Leasingsbasis an ;-)

sw
20. Juni 2024 um 07:31

Totaler Quatsch

Sorry, aber was ist das bitte sehr für ein Mist. Parkgebühren nach Autogrösse? Was kommt noch? Müssen blondhaarige bald mehr Steuern bezahlen, weil sie mit einem speziellen Shampoo für Blonde die Umwelt belasten oder langhaarige die Kanalisation? (Sorry, anstelle von blond kann beliebig etwas eingesetzt werden).

Du darfst dir ja schon nicht mehr das Auto kaufen, was dir gefällt, weil du dir dann allenfalls Sprüche gefallen lassen musst. Nein jetzt musst du dir noch überlegen, ob du dir die FahrzeugLÄNGE leisten kannst. Ob das zu weniger Fahrzeugkäufen führt, ich weiss es nicht. Viel Spass beim Durchsetzten - und ja nicht den Meter vergessen!

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