Statistisch gesehen geht vieles aufwärts

Weniger Teuerung, höhere Wahlbeteiligung, weniger Energieverbrauch: Zum Abschluss des Jahres haben wir mithilfe des Statistischen Amts Basel-Stadt Entwicklungen zusammengetragen, die für das neue Jahr trotz der vielen negativen Schlagzeilen optimistisch stimmen.

Eine Briefkasten fuer Wahlen und Abstimmungen fuer die briefliche Stimmabgabe steht im Hof des Rathauses in Basel, am Donnerstag, 15. September 2022. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
(Quelle: © KEYSTONE / GEORGIOS KEFALAS)

Höhere Wahlbeteiligung bei National- und Ständeratswahlen

Die Beteiligung an nationalen Wahlen ist gegenüber 2019 um 2% gestiegen. Bei den Nationalratswahlen vergangenen Oktober haben 56'705 Personen (49,7% aller Wahlberechtigten) gewählt, während im vorigen Wahlgang im Jahr 2019 54'485 Personen (47,7%) an die Urne gegangen sind. Das, obwohl die Gesamtanzahl der Wahlberechtigten im Kanton Basel-Stadt um 103 Personen auf 114’036 gesunken ist. Ausserdem haben mehr Menschen ihre Wahlzettel korrekt ausgefüllt: Die Anzahl ungültiger Wahlzettel hat sich von 779 auf 470 reduziert. 

Auch bei den Ständeratswahlen hat sich die Wahlbeteiligung erhöht und bewegte sich erstmals seit 2011 über 50 Prozent. Zusammen mit dem Jahr 2007 war 2023 ein Rekordjahr, was die Wahlbeteiligung betrifft: 51,4% der Wahlberechtigten haben sich an den Ständeratswahlen beteiligt. Das sind 58'651 Personen. Sagenhafte 42'677 Stimmen gingen dabei an Eva Herzog (SP). Annähernd so einig war sich die Basler Stimmbevölkerung in absoluten Zahlen zuletzt 1987, bei der Wahl von Carl Miville-Seiler (SP). Damals lag die Wahlbeteiligung allerdings rund 10 Prozentpunkte tiefer.

Co Working Arbeit Arbeitsplatz
(Quelle: Annie Spratt / Unsplash)

In gewissen Bereichen weniger Arbeitslosigkeit

Von allen arbeitslosen Personen ist die Zahl Langzeitarbeitsloser (also derer, die länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind) seit Januar 2023 von 16,0 Prozent auf 14,3 Prozent gesunken. Menschen finden also schneller wieder Jobs, wenn sie arbeitslos werden. Auch in absoluten Zahlen sind die Langzeitarbeitslosen weniger geworden: während es im Januar 495 Personen waren, betrug die Zahl im November noch bei 472. 2021 lag die Langzeitarbeitslosenquote zwischenzeitlich bei knapp 30%. Das vermutlich im Rahmen der Covid-Pandemie.

Auch der Anteil Schulabgänger*innen, die zum Zeitpunkt ihres Abschlusses eine Anschlusslösung hatten, hat sich erhöht. 2023 hatten nur 0,8% der Schulabgänger*innen keine weiterführende Beschäftigung. Im Vorjahr war dieser Anteil über dreimal höher, er lag bei 2,7%. Auch die Arbeitslosenquote von Ü60-Jährigen ist gegenüber Januar dieses Jahres um 0,4 Prozentpunkte gesunken und liegt diesen Dezember bei 2,7%. Für arbeitslose Menschen nahe des Pensionsalters ist es demnach offenbar durchschnittlich einfacher geworden, eine neue Stelle zu finden.

Alles fliesst - in Birsfelden fliesst der Strom zu drei Rappen die Kilowattstunde, so günstig wie nie  (bildquelle IWB)
(Quelle: IWB)

Weniger Strom- und Gasverbrauch

2023 ist der durchschnittliche Elektrostromverbrauch weiter gesunken. Er befand sich im Oktober bei 101'487 kWh im gesamten Versorgungsgebiet der IWB. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das knapp 1'000 kWh weniger. Noch vor 10 Jahren lag der Verbrauch bei 127'617 kWh. Der Rekordnovember seit 2005 war 2008 mit 144'478 kWh. Im Vergleich dazu hat sich der Stromverbrauch um knapp einen Drittel verringert.

Auch der Erdgasverbrauch hat sich in den letzten Jahren deutlich reduziert. Im November 2021 lag der Verbrauch bei 216'662 kWh, die aus Erdgas gewonnen wurden. Im November 2023 sind es lediglich 119'922 kWh. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist diese Zahl zwar leicht angestiegen (im November 2022 waren es 110'775kWh), aber dennoch zeichnet sich ein deutlicher Trend ab. Dieser lässt sich vermutlich auf die drohende Energiemangellage zurückführen, die seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 Thema ist.

Geld
(Quelle: Michelle Isler)

Die Teuerung ist gesunken

Anfang Jahr betrug die Teuerung in Basel 3%, im November waren es nur noch 1,2%. Die Geschwindigkeit, mit der die Preise ansteigen, hat also abgenommen. 2022 war die Teuerung aufgrund der Lieferengpässe in Folge des Ukraine-Kriegs deutlich angestiegen (wobei die Schweiz im europäischen Vergleich aber glimpflich davonkam). Nachdem das Preisniveau bis Anfang dieses Jahres also noch deutlich gestiegen ist, hat es sich im Verlauf des Jahres stabilisiert.

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