Mehr Grün statt grau

Mit «Green is the New Grey» wollen Anne Hänggi und Patrick Schmutz eine grünere Stadt schaffen und Hauseigentümer*innen in Basel dazu auffordern, ihre Vorgärten und Fassaden zu begrünen.

Anne Hänggi und Patrick Schmutz
Patrick Schmutz und Anne Hänggi sind die Köpfe hinter «Green is the New Grey». (Bild: Anne Hänggi)

Grün ist das neue Grau. So lautet der Name des Projekts, das Patrick Schmutz und Anne Hänggi Anfang Jahr lanciert haben. Auf ihrer Instagram-Seite rufen sie dazu auf, Fotos von Fassaden und Vorgärten, die grau daher kommen und einen Baum vertragen könnten, zu teilen.

Daraufhin posten sie ein Foto der Fassade oder des Vorgartens. Sobald der Post 50 Likes hat, wenden sie sich mit einem Brief an die Hauseigentümerschaft. Wenn der Brief auf Zustimmung stösst, wird die kostenlose Baumpflanzung oder Fassadenbegrünung in Zusammenarbeit mit «Mein Baum dein Baum» oder Grünstadt Basel in die Wege geleitet.

Green is the New Grey
So wird das Foto auf Instagram gepostet. Die Grafik symbolisiert die mögliche Begrünung. (Bild: Instagram/greenisthenewgrey)

Schmutz, ICT Projektleiter beim Bau- und Verkehrsdepartement und GLP-Grossratskandidat erzählt, dass die Idee für ein Stadtbegrünungsprojekt schon seit langer Zeit in seinem Kopf herum schwirre. «Immer über das wenige Grün zu klagen, wurde mir irgendwann zu blöd.» Also habe er im Frühling 2024 zusammen mit Hänggi «Green is the New Grey» auf die Beine gestellt.

Die Inspiration kam vom jetzigen Projekt «Mein Baum dein Baum», bei dem man sich melden kann, um gratis einen Baum eingepflanzt zu bekommen. Seiner Meinung nach würden viel zu wenig Hausbesitzer*innen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

«Immer über das wenige Grün zu klagen, wurde mir irgendwann zu blöd.»
Patrick Schmutz, Projektleiter «Green is the New Grey»

Mit dem Brief an die Hauseigentümerschaft will Patrick Schmutz auf das Angebot aufmerksam machen und sagen: «Über 50 Leute finden, dass hier ein Baum hinpassen würde» – und er wolle damit auch einen gewissen Druck ausüben, gibt er zu. 

Im Vorfeld kontaktieren sie die Hauseigentümer*innen nicht. Deshalb seien Einfamilienhäuser auch von ihrem Projekt ausgeschlossen. Das wäre zu persönlich, zumal die Adresse und ein Foto auf Instagram veröffentlicht werde, sagt Hänggi. Ihre Rolle im Projekt ist die Umsetzung auf Instagram und das Grafische.

Das Ziel des Projekts sei nicht nur mehr Grün für Basel, das Schatten, bessere Luftqualität und Schutz vor Hitze oder Kälte mit sich bringe. Schmutz betont, dass das Gemeinsame ein ganz wichtiger Aspekt von «Green is the New Grey» sei. Das Ziel des Projekts sei es, eine Community zu schaffen, die sich gemeinsam für eine grünere Stadt engagiert.

Bis jetzt ist es noch zu keiner Baumpflanzung oder Fassadenbegrünung gekommen. Das liegt daran, dass ihr Projekt erst vor gut einer Woche publik wurde. «Ich freue mich auf den Moment, in dem die erste durch unsere Community organisierte Baumpflanzung stattfindet», sagt Schmutz. Die beiden sind optimistisch, dass es bald soweit sein wird.

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