«Kunst ist immer frei»
Die Art Basel hat eine neue Sponsorin: Qatar Airways wird Premium-Partnerin aller Art-Basel-Messen. Regierungspräsident Conradin Cramer gibt sich dennoch hoffnungsvoll.
Auf den Punkt:
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Nach der angekündigten und umstrittenen Expansion der Art Basel nach Katar teilen die Art-Basel-Verantwortlichen mit, dass sie eine neue Sponsorin an Land gezogen haben: Qatar Airways wird Premium-Partnerin aller Art-Basel-Messen – also in Basel, Paris, Hongkong, Miami und der neuen Messe in Katars Hauptstadt Doha, die im Februar 2026 debütiert. Art-Basel-Direktor Vincenzo De Bellis lobte am Montag vor der Presse Qatar Airways als «world-class brand», der gut zur Art Basel passe. Qatar Airways ist eine nationale Airline und es somit ein Staatsunternehmen.
Die Kooperation wirft Fragen auf, da bereits die Ankündigung der neuen Art Basel Katar teilweise für Unverständnis gesorgt hat. So sind verschiedene Interpellationen beim Basler Regierungsrat eingegangen, in einer davon stellt Grünen-Grossrätin Jo Vergeat die Frage: «Wie ist das mit unseren Werten vereinbar?»
Auch Basta-Grossrat Oliver Bolliger verweist in seiner Interpellation darauf, dass spätestens seit der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 bekannt sei, dass die Menschenrechtslage in Katar katastrophal ist. «Katar ist kein demokratischer Staat», schreibt er und fragt: «Ist dem Regierungsrat das Festhalten am ohnehin unsicheren Messe-Standort Basel wert, ein autoritäres Regime zu unterstützen, das Menschenrechte mit Füssen tritt?»
Mit der neuen Sponsorin Qatar Airways geht die Art Basel nun noch einen Schritt weiter. Bajour hat Regierungspräsident Conradin Cramer an der Art Unlimited auf diese News angesprochen. Er sagt: «Der Regierungsrat kann die Kooperation unternehmerisch durchaus nachvollziehen. Für uns als Kanton und als Stadt sind die Einhaltung der Menschenrechte und die Möglichkeiten der Meinungsäusserungsfreiheit wichtig.»
Er persönlich habe immer den Glauben daran, dass Kunst etwas ausrichten könne in Gesellschaften: «Je mehr Kunst gezeigt wird, desto mehr Freiheit gelangt in die Gesellschaft. Kunst ist immer frei. Die Hoffnung ist, dass die Kooperationen mit Katar diesen zusätzlichen Effekt haben werden.»