Die SNB wagt den grossen Sprung
Die Schweizerische Nationalbank erhöht den Leitzins auf 0,5 Prozent von minus 0,25 Prozent. Die Kosten für Saron-Hypotheken verdoppeln sich mit dem Zinssprung – mindestens.
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Die Nationalbank strafft die Geldpolitik weiter und erhöht den SNB-Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent. Damit wirke sie dem erneut gestiegenen Inflationsdruck entgegen und erschwere ein Übergreifen auf bisher von der Teuerung weniger betroffene Waren und Dienstleistungen, schreibt die SNB.
«Es ist nicht auszuschliessen, dass weitere Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten», schreibt die SNB weiter. Zudem wiederholte sie bereits früher gemachte Aussagen, am Devisenmarkt zu intervenieren, falls dies nötig sein sollte.
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Die SNB begründet den Zinsschritt, der ab Freitag gilt, mit der steigenden Inflation, die im August 3,5 Prozent betragen hat. Die Notenbanker gehen davon aus, dass die Inflation «vorerst erhöht bleiben» wird. Sie rechnen für dieses Jahr mit einem BIP-Wachstum von rund 2 Prozent. Das ist etwa ein halber Prozentpunkt tiefer als bei der letzten Lagebeurteilung.
Ein globaler Konjunkturabschwung, eine Zuspitzung der Gasknappheit in Europa und eine Strommangellage in der Schweiz stellen in den Augen der Währungshüter die grössten Risiken dar. Darüber hinaus könne ein erneutes Aufflackern der Corona-Pandemie nicht ausgeschlossen werden.
Für Hypothekarnehmer bedeutet der Zinsschritt, dass sie mehr für ihre Schulden zahlen müssen. Unmittelbar zu spüren bekommen das Immobilienbesitzer bei Neuabschlüssen oder Hypothekenverlängerungen. Auch die Saron-Hypotheken werden sich ab morgen verteuern. Die Berechnungsbasis erhöht sich von Null auf 0,5 Prozent. Darauf können die Banken ihre Margen schlagen. Je nach Schuldner und Institut können Saron-Hypotheken neu bis zu 1,7 Prozent kosten. Offen ist die Frage ist, ob die Banken nach vielen Jahren wieder Zinsen auf den Bankguthaben zahlen werden.