Corona fordert die Suchtberatung

Gestiegene Nachfrage nach Beratungsgesprächen und viele Neuanmeldungen bei der Basler Suchtberatung im Jahr 2020. In den meisten Fällen ging es um einen problematischen Alkoholkonsum, gefolgt von Cannabis- und Kokain-Sucht.

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Alkohol ist und bleibt das Suchtmittel Nummer 1. Auch im Corona-Jahr 2020.

Die ambulanten Suchtberatungsstellen verzeichneten 2020 insgesamt 2492 Beratungsfälle gegenüber 2342 im Jahr zuvor, wie das Basler Gesundheitsdepartement heute Mittwoch mitteilte. Insgesamt wurden 13'945 Beratungsgespräche geführt.

Die Neuzugänge sind 2020 um 8 Prozent auf 1101 angestiegen. Hier lagen Alkoholprobleme mit 436 Fällen an der Spitze, gefolgt vom Cannabis-Konsum mit 152 Fällen und dem Konsum von Kokain mit 105 Fällen.

Die Abteilung Sucht führt diesen Anstieg gemäss Communiqué unter anderem auf die Corona-Pandemie zurück. Man gehe davon aus, dass sich die Auswirkungen der veränderten Lebensverhältnisse auf das Suchtverhalten erst zeitlich verzögert im ganzen Umfang zeigen würden, heisst es im jährlichen Monitoring-Bericht zur Umsetzung der kantonalen Suchtpolitik. (Keystone-SDA)

Mehr zum Thema: Anonyme Alkoholiker*innen treffen sich per Videochat 

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