Die Big Five auf der Basel-Safari

Keine Elefanten oder Nashörner, dafür ganz viele Prachtexemplare der lokalen Tierwelt.

Big Five Basel
Komm und schnapp sie dir! (Bild: Unsplash, Keystone-SDA, Pixabay, Valerie Zaslawski | Grafik: Michelle Isler)

Catch them all. Das gilt nicht nur für Pokémon, sondern auch für die Big Five während einer Safari – einfangen mit der Kamera, wohlgemerkt. Im Zentrum der diesjährigen Zoo-Nacht am 2. Juli im Basler Zolli stehen die grossen fünf: Afrikanische Löwen, Indische Panzernashörner, Schneeleoparden, Bisons und Afrikanische Elefanten. Aber auch ausserhalb des Zoogeländes gibt es majestätische Prachtexemplare der lokalen Fauna zu entdecken. Ganz einfach wird die Suche zwar auch in heimischen Gefielden nicht.

Anfänger*innen arbeiten sich deshalb am besten chronologisch durch die Big Five der Stadt-Safari:

1

Amseln, zum Beispiel Frédéric

Amsel

Frédéric flötet die Tage jeden Abend auf dem Leuchtturmschiff Gannet am Kleinbasler Rheinufer sein Obeliedli. Ungefragt. Einfach so. Von den hiesigen Big Five sind die Amseln am einfachsten zu spotten – und womöglich deshalb am meisten unterschätzt. Denn abgesehen von ihrer Gesangsbegabung bieten sie auch sonst einiges an Unterhaltung. Oder hast du noch nie einer Amsel zugeschaut, wie sie mit geducktem Kopf von einem Busch zum nächsten speedet, mit kurzen Pausen, in denen sie den Boden aufmerksam beäugt. Und dann wieder: «Gring abe u seckle.» 

Schwierigkeitsgrad: 🍿

2

Störche (aber keiner ist wie Lenny)

Storch

Wer zum ersten Mal den Schützenmattpark besucht, staunt nicht schlecht: Da stolzieren Störche ganz nah neben der sorgsam ausgebreiteten Picknickdecke vorbei oder gleiten im Landeanflug über die Köpfe der Faulenzenden. Der vielleicht berühmteste der Basler Störche war Lenny aus dem Zolli, wenn man dem Autor Hansjörg Schneider glauben will, war er vorzugsweise frühmorgens auch im Kannenfeldpark anzutreffen (ein Blick auf die Karte mit seinen Aufenthaltsorten bestätigt dies jedoch nicht). Lenny ist zwar seit 2020 nicht mehr unter uns (Telebasel berichtete), in Schneiders «Hunkeler in der Wildnis» lebt er jedoch – zwar unter dem Namen WiIly – forever weiter. Und seine Kolleg*innen bei der Schützenmatte sind nicht minder sehenswert.

Schwierigkeitsgrad: ⛱️⛱️️

3

Reh in Sicht

Coco1

Next stop im Dickicht am Rheinknie: Der Friedhof Hörnli. Einer davon ist der Rehbock Coco. Wie der schweizerische Tierschutz Bajour-Redaktorin Valerie verraten hat, ist er mindestens ein Jahr alt und lebt mit schätzungsweise 60 Artgenoss*innen auf dem Friedhof. Dort findet er die Lebensbedingungen «huärä guät» und fühlt sich pudelwohl, wenn nicht gerade darüber debattiert wird, ob ihrem grossen Bestand durch Abschuss oder Sterilisierung auf die Pelle gerückt werden soll. Jedenfalls stehen die Chancen bei einem Ausflug auf den Gottesacker einem Reh zu begegnen nicht schlecht. Und beim Streifzug durch das immerhin 54 Hektar grosse Areal spürt man fast Nationalpark-Vibes.

Schwierigkeitsgrad: 🤠🤠🤠

4

Ein echter Basilisk

Basilisk

Kaum ein Tier ist so baslerisch wie der Basilisk. Ein ganz echter mit dem majestätisch klingenden lateinischen Namen Basiliscus plumifrons lebt im Botanischen Garten, genauer: Im Tropenhaus. Gemäss Informationen des Gartens wurde der Basilisk nur selten gesichtet – der tropische Dschungel bot ihm schliesslich auch ausgezeichnete Versteckmöglichkeiten. Gerade wird das Tropenhaus aber neu gebaut und so musste der Basilisk dem Vernehmen nach mit einer etwas kleineren Bleibe vorlieb nehmen. Aktuell ist eine Sichtung deshalb so gut wie ausgeschlossen. Aber es gibt Hoffnung: Das neue Tropenhaus soll im kommenden Herbst eröffnet werden. Gut möglich, dass dann auch die grüne Echse dort wieder im feuchtwarmen Dickicht unterkommt. Ob sie sich dann aber der Öffentlichkeit zeigen mag, bleibt ihr überlassen.

Schwierigkeitsgrad: 🔎🔎🔎🔎

5

Büsis, allen voran: Kater Max

Schwarze Katze

Als ich vor nicht allzulanger Zeit noch studiert und im St. Johann gewohnt habe, bin ich regelmässig Kater Max in seinem Revier beim Biozentrum begegnet. Ab und zu liess er sich streicheln, meistens fläzte er irgendwo auf einem Müürli, schlief oder beobachtete die mehr und weniger gestressten Studierenden. Hervorzuheben ist insbesondere Max’ Verhalten im Strassenverkehr: Das Tier weiss, wie sicheres Queren geht. Max brachte es zu einiger Berühmtheit und wurde sogar von tierwelt.ch und der Tageswoche («Basels berühmtester Kater») porträtiert. Gemäss seines CVs müsste er heute 15 Jahre alt sein, allerdings ist mir die Tage vom Verbleib des Katers nichts bekannt. Falls du ihn also auf deiner Safari sichtest: let me know.

Schwierigkeitsgrad: ⛱️–🤯

Du schlägst andere Basler Big Five vor? Schreib sie in die Kommentare!

Kultzgrün
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