Das Kleinbasel ist eines der beliebtesten Wohnquartiere, es ist aber auch bekannt für seine sozialen Herausforderungen. Sei es in Bezug auf Kriminalität auf der Dreirosenanlage, Dealer und Konsumierende oder knappen Wohnraum. Die Anwohner*innen fühlen sich mitunter vernachlässigt – das wurde zuletzt auch am Bajour-Drogenstammtisch deutlich. Oder beim Entscheid, die Kontakt- und Anlaufstelle auf dem Dreispitz aufgrund der Nähe zu einer Schule zu verschieben. Denn im Kleinbasel koexistieren Schulen, Kindergärten und Gassenzimmer seit Langem.

Vernachlässigt der Kanton das Kleinbasel?

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Helena Krauser
Helena Krauser
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Ueli Keller
31. Mai 2024 um 07:01

Gefragt ist Gemeinschafts- und Tragfähigkeit

Engagiert für und mit dem Bildungsnetzwerk 4057 habe ich anfangs Jahrhundert im Unteren Kleinbasel viele Menschen sowie vor Ort zahlreiche Institutionen und Vereine erlebt, die unter anspruchsvollen Bedingungen um Gemeinschafts- und Tragfähigkeit bemüht waren und kokreativ dafür Wichtiges erreicht haben. Als Angestellter des Kantons war es nicht einfach, das übrige Basel für ein wahrhaftiges und wirkliches Interesse an den Chancen und Herausforderungen zu gewinnen, die das Postleitzahlgebiet 4057 mit schweizweit den meisten Kindern pro Stadtfläche geboten hat: ob dies wohl immer noch so sein mag?

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

Mexikanisierung

Europa: Drogenumsatz jährlich 21 Milliarden Euros, 200´000 „Angestellte“. Das ist ein grosses Unternehmen, ein Wirtschaftsfaktor. Ich war gestern am Drogenstammtisch, ein prominent besetztes Treffen mit Polizisten, einer Regierungsrätin, Grossrätinnen, Quartierpolitikern, der Who´s who von Basel. Dann das „gefühlte“ Fazit: „Es gibt zwar noch Probleme aber wir arbeiten daran, wir haben´s im Griff“. Beurteilen kann ich es nicht, wohne ich doch in einem drogenlosen Quartier. Aufhorchen liess mich in diesem Zusammenhang etwas ganz anderes: in Südfrankreich wurde letzte Woche erstmals eine Bürgermeisterin von einem Drogenkartell erpresst mit den Worten: „Wenn Du uns in Ruhe lässt, sorgen wir dafür, dass Du wieder gewählt wirst“. Sie will ja wieder gewählt werden. Was nun? Man nennt es bereits die Mexikanisierung Frankreichs. Was geht uns das an? Nun, das Wetter kommt von Westen wie die Hippies und der Wokeismus. Wie lange geht es, bis unsere Regierung erpresst wird?

Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Unterschied

Als die erste 20 Jahre im Kleinbasel Aufgewachsener kann ich nur mein damaliges Gefühl widergeben: alles, was Bedeutung hatte, befand sich im Grossbasel. Die Gymnasien, die Uni, das Theater, das Rathaus, alle Departemente der Regierung, die grossen Museen, das Polizeihauptquartier, das Münster usw.

Natürlich, die Muba war im minderen Basel, die Ciba und die Roche. Hier wurde produziert und es stank gelegentlich. Seither kam das Tinguely-Museum, das Musicaltheater, die Ost- und Nordtangente stellten die Verbindung zur grossen Welt her. Und seit meinen Jugendjahren? Die Bevölkerungsverteilung, auch in Bezug auf Hiesige und Dazugekommene, hat sicherlich nicht zur Entspannung beigetragen. Es ist ein Abbild der Einkommensverteilung. In den bürgerlichen Quartieren links des Rheines lässt sich im

Allgemeinen entspannter leben. Und was haben die politisch und gesellschaftlichen Kreise zur Verbesserung im Kleinbasel beigetragen? Sicherlich nicht genug

3T2A1556
Patrick Vögelin
Vorstand BastA

Drogenpolitik umdenken

Das Problem liegt daran dass man sich gegen eine fortschrittliche Drogenpolitik wehrt in dem man die Drogen nur von staatlichen Stellen abgegeben wird und die Dealer in den Arbeitsmarkt integriert hätten wir das Problem stark reduziert .

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