«Vielleicht gibt's jetzt mehr illegale Zusammenrottungen und Botellóns»

Am Rhein wird der Ton leiser gestellt: Die Marina Bar und Co. dürfen nur noch vier Partys pro Jahr veranstalten. Die Reaktionen der Gärngschee-Community sind gemischt.

Openair Party
Zugegeben: Das ist nicht der Basler Hafen, sondern nur ein Symbolbild.

Im Hafen soll es weniger Konzerte und Party geben. Betreiber*innen wie die Marina Bar und Co. dürfen nur noch vier Veranstaltungen bis Mitternacht pro Jahr organisieren, statt den ursprünglichen zehn.

Die Betreiber*innen sind nicht happy: Es gehe um ihre Existenz. So sagt Caroline Rouine von der Marina Bar: Es fühlt sich so an, als ob die Behörden uns Betreiber*innen Steine in den Weg legen wollten» (Bajour berichtete).

Der Grund: Der Bund hat die Anzahl Partys überprüft und kam zum Schluss, dass die Basler Behörden bisher zu grosszügig waren mit lärmigen Freiluftevents.

Was hält die Bevölkerung von der Einschränkung? Das wollten wir von der Gärngschee-Community wissen.

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Post in der Gärngschee-Gruppe.

Die Gefühle sind gemischt. Gärngschee-Mitglied Jakob ist es jetzt schon zu ruhig. Er hofft, dass die Basler*innen dann einfach andernorts feiern, ohne Bewilligung: «Mit ein bisschen Glück gibt es jetzt mehr illegale Zusammenrottungen, Botellóns und Reclaim the Streets Demonstrationen». Dann fragt er ironisch: «Das war das Ziel der Behörden, oder?»

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Jakob ist ein Freund der Ironie.

Rahel fühlt mit den Betreiber*innen am Hafen, die sich bei ihren Projekten «reinhängen und hart dafür arbeiten». Allerdings gibt sie zu bedenken, dass sie nicht am Rhein wohne und der Lärm sie deshalb auch nicht treffe.

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Rahel schätzt den Kulturtreffpunkt am Hafen.

Diana dagegen gehört zu den Anwohner*innen und hätte es gerne ruhiger: «Da will man schlafen (...) und dann ist es nach 23 Uhr immer noch so laut, als hätte man eine Party in der Stube». Auch Caroline findet: «Es gibt zwei Seiten.»

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Diana möchte gerne schlafen. Ihre Kinder auch.

Die Lärmklagen am Hafen halten sich allerdings im Rahmen. Letztes Jahr gab es nur zwei Beschwerden, wie sowohl die Betreiber am Hafen wie auch die Behörden bestätigen.

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