Linard Bardill: Ein Konzert mit besonders viel Furz

Richtig gelesen: Furz. Aber auch Herz. Gärngschee Kultur war bei Linard Bardill im Bündnerland und es war herrlich. Hier gibt's einen Blick hinter die Kulissen!

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Immer mit viel Fantasie: Kinderlieder-Macher Linard Bardill

Um zehn Uhr morgens setzt sich das Bajour-Team – bestehend aus Elias Buess, Anna Dippert, Martin Schaffner und Tim Ferns – corona-gerecht in einen weissen Kastenwagen und fährt los. Von Basel ins Bündnerland, nach Scharans soll es gehen!

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Unsere Crew hochprofessionell: Gesichtsmasken und Hemden sind farblich abgestimmt.

Dort wohnt Linard Bardill, Kopf und Stimme hinter heissgeliebten Kinderlied-Klassikern wie etwa «Mini Geiss». Obwohl es bei ihm mehr wie «Mini Gaiss« klingt, denn Bardill singt im herrlichsten Bündner Dialekt:

Diese Stimme soll am Nachmittag des Ostersonntags Hunderte, ja am liebsten Tausende von Kindern beglücken. Linard Bardill, so will es unser Plan, soll von seinem Atelier in Scharans per https://gaerngscheekultur.bajour.ch in die Schweizer Stuben gestreamt werden. Dabei sollen die Zuschauer*innen für die Kinderhilfe Sternschnuppe spenden können, dessen Botschafter Bardill ist. Und Elias und seine Truppe sind unterwegs, um das zu ermöglichen.

Auch unser Hausmoderator Daniel Faulhaber reist an – schön entspannt mit der SBB:

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Hallo Kinder!
Du suchst die Gaiss unter all den Ziegen?

Derweil wartet Linard Bardill in seinem Tempel von einem Atelier auf unsere Crew. Ganz richtig: T e m p e l. Als Bardill das Gebäude mit dem Architekten Valerio Olgiati konzipierte, war oberste Priorität die absolute Funktionslosigkeit. Deshalb hat das Gebäude auch keine Fenster, keine Zimmer, kaum etwas, was man einem Haus zuweisen würde. Es ist ein runder Raum ohne Decke, mit einem kleinen überdachten Teil, wo Linards Computer steht.

Dem Schweizer Fernsehen sagte Bardill einmal: «Der Wunsch damals war, ein absolut nicht-funktionales Gebäude zu machen.» Mehr Kultstätte als Haus, also. Laut Bardill faszinieren uns nämlich nur jene Dinge, die wir nicht vollständig begreifen. Und das sollte es werden: Nicht vollständig begreifbar, dafür umso bestaunbarer. Was doch herrlich zu einem Kinderlieder-Macher passt. Chiuso architektonischer Exkurs.

Nur noch dies: Wir sind uns nicht ganz sicher, ob das so endgültig stimmt – dem Elias sagte Bardill nämlich was ganz anderes:

Ob architektonisches Meisterwerk, das uns das Kindsein zurückbringt oder pragmatische Panorama-Lösung – das Atelier eignet sich in seiner Kuriosität hervorragend als Kulisse für so ein Kinder-Konzert. Mindestens so hervorragend wie Daniel Faulhabers Jacke, die rotweiss gestreift ist und mit ihren kleinen aufgedruckten Schiffen und Leuchttürmen wie direkt einem Abenteuer von Luki und Wilhelmine entsprungen scheint. Ahoi!

Bardill und sein Freund Bruno am Kontrabass machen erst einen Soundcheck, dann geht jeder der drei Akteure noch ein bisschen in sich:

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Bruno, Dani und Linard in den Minuten vor dem Start.

Und dann, pünktlich um 16 Uhr: Kamera läuft!

Ähh..doch noch nicht ganz, es gibt noch ein paar kleine Probleme mit dem Ton. Während die kleinen (und grossen) Zuschauer*innen, die jetzt bereits aufgeregt vor ihren Bildschirmen warten, langsam ungeduldig werden, gibt unser Team alles und kann nach ein paar Minuten senden.

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Recht hat er.

Und da stehen sie, schöner als jeder Tigerentenclub das jemals hinkriegen würde: Daniel Faulhaber und Linard Bardill vor der rosettenverzierten Atelierwand. Daniel stellt Fragen, die wir von kleinen Fans gestellt bekommen haben, etwa von Hanna: Ist Arianna von ihrem Lieblingslied seine Tochter? Bardill verneint, aber wenn er eine gehabt hätte, es wäre Arianna: dieser Freiheitsdrang! Das hätte ganz gut gepasst.

Oder von Susanne: Wie pfeift man wie Linard Bardill? Ganz einfach, sagt er: Kaffee trinken oooder Honig essen! Denn wenn man Kaffee trinkt, gibts ganz ein spitzes Müüli. Und dann muss man fleissig üben, dafür hat man ja jetzt genug Zeit.

Spaghetti oder Omeletten?

Noch eine letzte Frage bevor Linard anfängt: Ist er Team Spaghetti oder Team Omelette? «Spaghetti am Mittag, Omeletten am Abend!» sagt er. Und ganz wichtig: Am Abend mit ein bisschen Zucker, das helfe ihm beim Schlafen.

Kinder, das habt ihr nicht gehört.

Dann ruft Linard: «Bruno, jetz fangemer aa!»

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Und los geht's!

Und Linard wäre nicht Linard, wenn das Konzert nicht eigentlich eine Geschichte mit eingebauten Liedern wäre. Es geht um Luki, den kennen alle Bardill-Fans, das ist der mit dem selbst gebauten Flugzeug, der einen Zirkus macht. Er nennt ihn Zirkus Salamabara (gar nicht mal so einfach auszusprechen, liegt wohl am Alter. Denn die Kinder sagen es mühelos nach: Sah-lah-mah-bah-rah!) und es tritt auf: ein Bär. Aber woher nehmen, den Bär?

Keine Ahnung, sagt Gaiss Wilhelmine. «Aber du bist die Gaiss, die alles waiss!» sagt Luki, womit er recht hat. Also hirnt sie: Hirni-Birni, Hirni-Birni, Hirni-Birni...

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So geht Hirni-Birni.

Und dann kommt's ihr in den Kopf geflogen: Sie müssen in den Kaukasus! Also fliegen sie – Akradabara Salamabara, fliege Ziege! – direkt in einen Heuhaufen. Das ist zwar nicht der Kaukasus, aber dafür ist da Martin mit seinem Esel. Auch gut, denn der lässt sich wunderbar nachmachen mit seinen Lampi-Ohren. Was sogleich von den Zuschauern vor Ort Gino und Sina vorgemacht wird. Und von den Zuschauern zuhause auch. Ohra montiara!

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Von zuhause aus: Dimitri (22) und Chef Hansi machen auch mit.

Trotzdem: Es muss ein Bär her. Martins Idee nach etwas Hirni-Birni: Ein Tiger! Luki ist nicht überzeugt. Er will einen Bären. Dann macht Annika Hirni-Birni und hat auch eine Idee: Murmali! Die wohnen in Höhlen, wie die Bären. Vielleicht können die Luki helfen. Luki leuchtet das ein. Also:

Akradabara Salamabara, fliege Ziege!

Und furzen! Das Furzen mit dem Mund ist ganz wichtig. Ohne Furz kein Flug.

Luki und Wilhelmina und Martin und Annika landen dank tüchtigem Furzkonzert tatsächlich im Munggaloch bei den Murmeli. Die kennen keinen Bär, wollen aber mit in den Zirkus. Also heisst es wieder rauf auf die Ziege! Zusammen mit 15 Bündner Murmali. Da brauchts besonders viel Furz.

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Wenn das mal kein Tempel ist...

Am Ende der Geschichte gibt's eine tolle Lösung für den Zirkus und zwar...nein, Halt! Das verraten wir jetzt nicht. Hört lieber selbst
.

Und dann singt Linard noch ein letztes Lied. DDas Lied, das die ganze Veranstaltung auf den Punkt bringt: Khum, tanz mit mir das Läba, wil das Läba tanzt üs lengscht. Verlora isch was wir nid gäbad und gfunda isch was du verschenksch.

Danke, lieber Linard Bardill, es war herrlich! Und mach's gut!

Oder, um es mit deinen Worten zu sagen: Mach's guat, oder no besser!

_________________

Das war der Auftakt zu einer Reihe von Kinderkonzerten, die wir planen. Immer mit Blick auf die aktuellen Regeln des Bundesamts für Gesundheit und damit ohne absolute Gewähr:

  • 19. April // Laurent & Max // 16 Uhr
  • 26. April // Anna Gosteli // 16 Uhr
  • 3. Mai // Boni Koller und Elena Mpintsis «Ffftsch und das Wetter» // 16 Uhr

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Bei Bajour als: Ideenschleuder, Gaspedal, Podcasterin

Hier weil: keine Lust mehr auf Verlagsbunker

Davor: Kulturredakteurin bei Tageswoche, bz, SRF Kultur

Kann: Zuhören

Kann nicht: Witwen schütteln

Liebt an Basel: Die Gipfeli im Damatti, der Schnaps im goldenen Fass, die Seerosen im Beyeler.

Vermisst in Basel: Einen anständigen Glacéladen. Nein, auch das Acero reicht meinem verwöhnten Berner Gaumen nicht. (Gelateria, zu Hilf!)

Interessensbindungen: Reporterforum (Vereinsmitglied), Medienfrauen Schweiz, Podcastlab Schweiz (Gründermitglied)

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