Zeig deinem Sommerbesuch Basel!

Du bekommst diesen Sommer Besuch und weisst nicht so recht, wie du die Tage gestalten sollst? Wir haben ein paar Ideen zusammengetragen, wie ihr Basel gemeinsam entdecken könnt.

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Die eigene Stadt als Tourist*in zu entdecken ist gar nicht so einfach – wir helfen dir. (Bild: unsplash / David Norman)

Der Tag, an dem die ehemalige Mitbewohnerin aus Berlin, die Mutter aus Zürich oder ein Studienfreund aus Übersee zu Besuch kommt, rückt immer näher. Die Vorfreude auf den sommerlichen Besuch ist gross, gleichzeitig steigt der Druck, ein abwechslungsreiches Bespassungsprogramm auf die Beine zu stellen. Es ist gar nicht so einfach, die Stadt, in der man lebt, durch die Tourist*innenbrille zu betrachten.

Damit du deinen Besuch entspannt empfangen kannst und dich nicht verzweifelt durch Reiseblog-Artikel und Basler Reiseführer kämpfen musst, haben wir ein paar Ideen zusammengetragen, wie ihr Basel gemeinsam unsicher machen könnt.

Eine etwas andere Stadttour

Ein Stadtrundgang gehört wohl zu den Klassikern eines City-Trips. Es gibt dabei auch besondere Touren, die dir unbedingt ans Herz zu legen sind. Wir haben drei rausgesucht, die das gewisse Etwas haben. 

Urban Art Tour: Kunstinteressiert, aber lieber draussen? Die Urban Art Tour führt euch zu Graffiti und Street Art an Basels Fassaden. Ob Schmiererei oder Kunst – die gesprayten Werke erzählen ihre Geschichten. Philipp Brogli und sein Team vom Artstübli bieten Touren durch diese spannende Welt an, auch mit aktiven Künstler*innen.

Preis: 29 Franken pro Person.

Zeit: Clarastrasse 46, jeweils samstags um 11 Uhr.

Das Besondere: Künstler*innen, die mit Insider*innenwissen durch die Stadt führen.

Frauenstadtrundgänge: Der Name sagt es schon: Hier erlebt man die Stadtgeschichte aus weiblicher Perspektive. Ob Hexenverfolgung, Frauenstimmrecht, die 68er-Bewegung oder Geschichten vom Rhein – die Themenauswahl bietet für fast jedes Interesse die passende Tour. Übrigens haben die Frauenstadtrundgänge eine lange Tradition. Der dazugehörige Verein wurde vor mehr als 30 Jahren an der Universität Basel gegründet und setzt sich seither für die Sichtbarkeit der Frau in der Stadtgeschichte ein.

Preis: 20 Franken pro Person (mit der Kulturlegi zahlst du 10.-)

Zeit: je nach Führung unterschiedlich, Buchung erfolgt online.

Das Besondere: Historische Stadtführung, jedoch aus weiblicher Perspektive.

Soziale Stadtrundgänge: Was es bedeutet, in Basel obdachlos zu sein und den Alltag zwischen Gassenküche und Notschlafstelle zu meistern, erfährt man bei den sozialen Stadtrundgängen des Strassenmagazins «Surprise» aus erster Hand. Alle Stadtführer*innen kennen Armut, Ausgrenzung, Obdachlosigkeit, Gewalt, Sucht- oder psychische Erkrankungen aus eigener Erfahrung. Die Tour-Texte und Routen der Stadtführungen werden gemeinsam mit Fachleuten entlang der individuellen Lebensgeschichte gestaltet, was jeden sozialen Stadtrundgang einzigartig macht.

Preis: 25 Franken pro Person (mit der Kulturlegi 15.-)

Zeit: jeweils samstags um 9 oder 10, einzelne Touren auch am Dienstag um 10 Uhr

Das Besondere: Individuelle Führungen von Menschen, die selbst von Armut betroffen sind.

Schnitzeljagd-App «Explorial»

Ein weiterer Tipp, wie ihr Basel auf eine etwas andere Art entdecken könnt, ist die Schnitzeljagd-App «Explorial», wobei du an unterschiedlichen Orten Rätsel löst und dich dabei quer durch die ganze Stadt bewegst. Die besten Momente können mit Fotos festgehalten werden. Einen Schnitzeljagd-Rundgang kann man für 14 Franken (pro Person) kaufen. Wenn du zwei Teams bildest, reicht es aber, wenn pro Team eine Person die App auf dem Handy hat und die Stadtführung bucht. Noch ein Tipp: Nehmt am besten eine Powerbank mit – die App zieht viel Akku.

Für iOS findest du die App hier und für Android hier.

Ab an den Rhein!

Wenn es warm ist und die Sonne scheint, gibt es in Basel keinen schöneren Ort als die Rheinpromenade. Wem ein Spaziergang zu langweilig ist, der schnappt sich einen Wassersack und lässt sich auf dem Rhein treiben. Das macht nicht nur unglaublich viel Spass, sondern gehört zum festen Programm eines Basel-Besuchs im Sommer. Auf dieser Webseite findest du alle Informationen rund ums Rheinschwimmen und erfährst auch, wo du dir einen Wickelfisch ausleihen kannst, wenn du dir nicht extra einen kaufen willst.

Wenn ihr lieber zu Fuss unterwegs seid, könnt ihr die Tour abkürzen und zwischen der Mittleren Brücke und der Wettsteinbrücke mit der Fähre übersetzen. Die Fähren werden nur von der Strömung angetrieben. Ihr könnt also während der Fahrt guten Gewissens die Beine hochlegen und den Fahrtwind geniessen. Und dafür müsst ihr nicht einmal tief in die Tasche greifen: Zwei Franken kostet eine Fahrt pro erwachsene Person.

Rhein
Der Rhein – wohl Basels grösstes Wahrzeichen. (Bild: unsplash / Laurence Ziegler)

Wenn sich der Tag langsam dem Ende zuneigt und die Lust nach dem ersten Aperol Spritz aufkommt, gibt es entlang der Promenade viele schöne und gemütliche Bars und Cafés. Mein persönlicher Favorit ist die Cargobar direkt an der Johanniterbrücke. Hier gibt es im Sommer an vielen Abenden Live-Musik, man fühlt sich wie in Italien am Meer. In der Bar selbst werden laufend Kunstwerke verschiedener Basler Künstler*innen ausgestellt.

Unbedingt auch eine der zahlreichen Buvetten abchecken – die liebevoll gestalteten, kleinen Gastrobetriebe unter freiem Himmel. Hier gibt’s eine Übersicht. Mein persönlicher Favorit ist die Oetlinger.

Zum Znacht empfehle ich die Kulturbeiz 113 im Warteck-Gebäude. Hier gibt’s jeden Tag saisonale und regionale Angebote, zudem ist die Aussicht auf den Rhein unschlagbar.

Bester Zeitpunkt: Ab 20 Uhr, wenn es nicht mehr so heiss ist und die Sonne langsam untergeht (besonders am Wochenende unbedingt reservieren)

Das Besondere: Tolle Dachterrasse mit Blick auf den Rhein (fancy Lift, der einen in den obersten Stock bringt), kleine, aber sehr liebevoll zusammengestellte Menükarte 

Botanischer Garten und Merian Gärten

Steht euch der Sinn nach Ruhe, dann ist der Botanische Garten eine gute Alternative zum Trubel am Rhein. Mit seiner Gründung im Jahr 1589 ist er der älteste botanische Garten der Schweiz. Auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern gedeihen über 7500 verschiedene Pflanzenarten aus allen wichtigen Lebensräumen der Erde. Versprochen: Ihr werdet Pflanzen entdecken, die ihr zuvor noch nie in eurem Leben gesehen habt – zum Beispiel eine Titanwurz oder verschiedene Agavenpflanzen.

Zusätzlicher Pluspunkt: Der Eintritt ist frei.

Bleiben wir noch kurz bei den Gärten. Denn mindestens ebenso sehenswert sind die Merian Gärten in Münchenstein, nur einen Steinwurf vom Industrie- und Gewerbegebiet Dreispitz entfernt. Auf 18 Hektaren erstreckt sich eine überraschend vielfältige Landschaft mit Themengärten und farbenfrohen Gewächshäusern.

Der Garten ist ganzjährig geöffnet und bietet jeden Sonntag kostenlose Führungen an. Wer sich vorher stärken möchte, kommt am besten schon am Vormittag und geniesst die Köstlichkeiten aus den Gärten, die im Restaurant Iris in einer liebevoll umgebauten Scheune serviert werden.

Merian Gärten
Ein Garten wie aus dem Märchen und das mitten in Basel. (Bild: Christoph Merian Stiftung, Kathrin Schulthess)

Schlechtwetter-Alternativen

Dass es ausgerechnet dann regnet, wenn du Besuch hast, kann man nicht ausschliessen. Deshalb zum Schluss eine Auswahl an Schlechtwetteralternativen.

Tinguely Museum – danach Besuch im Solitude-Park (mit Schirm).

Fondation Beyeler – architektonisch das wohl schönste Museum in Basel.

Wenn euch der Sinn nach Kino steht, schaut doch mal, was im kult.kino, dem tollsten Arthouse-Kino in Basel, läuft. Oder ihr sucht euch eine der zahlreichen Rheinschifffahrten. Viele der Schiffe sind überdacht. Wie wärs zum Beispiel mit einer Schleusenfahrt?

Preis: Fahrt hin und retour CHF 48.-, Fahrt einfach nach Rheinfelden CHF 30.-, Fahrt zurück nach Basel CHF 24.-

Wann: Dienstag, Donnerstag und Samstag vom 18. Juni bis 6. August, sowie am 1. und 8. Oktober 2024. Donnerstag & Samstag vom 2. Mai bis 12. Oktober 2024.

Haltestellen: Schifflände - (Birsfelden) - Schweizerhalle - Kraftwerk Augst - Kaiseraugst - Rheinfelden retour

Das Besondere: Täglich lokales Mittagessen an Bord, toller Panoramablick.

Wenn ihr euch auspowern wollt, dann seid ihr bei ELYS Boulderloft an der richtigen Adresse. Hier gibt’s nicht nur verschiedene Boulderwände, sondern auch eine Bewegungslandschaft, die super geeignet ist, falls ihr mit Kindern unterwegs seid.

Preis: 22.- für Erwachsene, 18.- ermässigt, Kinder zahlen 10.-

Das Besondere: Das ELYS Boulderloft erstreckt sich über 2000 Quadratmeter und beinhaltet Boulderrouten jeglicher Schwierigkeit, eine grosse Trainingsfläche, Raum für alternative sportliche Aktivitäten, eine Bewegungslandschaft für Kinder und Familien und ein wunderschönes und geräumiges Bistro mit Bar.

Boulderloft
Hier könnt ihr mit der ganzen Familie Spass haben. (Bild: Boulderloft / Vic Harster)

Drei Länder, (fast) eine Stadt

Was Basel ausmacht, ist die Lage. Ein Tag, drei Länder? Von Basel aus ist das möglich. Zeige deinem Besuch, wie es sich anfühlt, im Dreiland zu leben. Zum Beispiel mit diesem Programm:

Starte den Tag in der Schweiz mit einem Frühstück auf dem Brunchschiff (immer sonntags).

Preis: 75 Franken pro Person (Fahrt und Essen inklusive)

Abfahrtszeit und Ort: Einstiegszeit ist um 10.30 Uhr in der Schifflände

Das Besondere: Der Brunch wird am Tisch serviert. Ihr könnt so viel essen, wie ihr mögt.

Danach geht’s weiter nach Deutschland ins Vitra Design Museum in Weil am Rhein.

Preis: 15 Euro regulär, 12 Euro reduziert

Anfahrt: Ab Basel Badischer Bahnhof: Bus Linie 55 bis Haltestelle «Vitra» (Fahrtzeit ca. 15 Minuten)

Das Besondere: Im Schaudepot sind über 400 Werke der klassischen Moderne von Le Corbusier, Eileen Gray oder Gerrit Rietveld sowie neueste Entwürfe aus dem 3D-Drucker zu bewundern. Nicht nur die Werke selbst sind sehenswert, sondern auch das von Herzog und de Meuron entworfene Gebäude des Schaudepots ist eine architektonische Meisterleistung.

Oder ihr fahrt mit dem Zug an den Bergsee in Bad Säckingen. Zwar ist es verboten, im kleinen und idyllischen See zu baden, dafür gibt es Pedalos zum Ausleihen. Eine Runde zu Fuss um den See dauert etwa eine halbe Stunde und ist mit einem geländetauglichen Kinderwagen gut zu meistern. Verpflegt wird man im Restaurant Bergsee, hier kann man mit Blick auf den See ein Glacé oder eine Portion Pommes geniessen.

Anfahrt: Ab Basel Badischer Bahnhof die RB30 nehmen und in Bad Säckingen aussteigen. Dort den Bus bis zur Station Bad Säckingen Eggbergklinik nehmen. Ab dort geht man dann noch rund eine Viertelstunde zu Fuss. Die Reise dauert je nach Verbindung etwa eine Stunde. 

Bergsee Bad Säckingen
Spass und Natur – und das nur einen Katzensprung von Basel entfernt. (Bild: Tourismus- & Kulturamt Bad Säckingen)

Zum Abendessen gibt’s noch einen Abstecher ins französische Mulhouse. Mein Tipp: Reserviert einen Platz in der Auberge du Zoo, dort gibt es die besten, fürs Elsass bekannten, Tartes Flambée!

Das Besondere: Die Auberge du Zoo liegt direkt neben dem 150 Jahre alten zoologischen und botanischen Park und bietet eine französische Küche mit Gerichten, inspiriert von verschiedenen Regionen des Landes.

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