Basel Tattoo plant Überflug ohne Bewilligung

Die Verantwortlichen des Basel Tattoo teilten am Freitag mit, dass das Militärfestival von der Patrouille Suisse eröffnet wird. Die Regierung hat allerdings ihr Einverständnis noch nicht gegeben.

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Das Basel Tattoo findet vom 11. bis 19. Juli 2025 statt. (Bild: Basel Tattoo)

Wie bereits 2023 wird auch dieses Jahr die Patrouille Suisse das Militärmusikfestival Basel Tattoo eröffnen, das teilen die Verantwortlichen am Freitag mit. Bei der Premiere am 11. Juli soll ein Überflug der Schweizer Jets über Basel stattfinden. 

Kurzzeitige Lärmemissionen seien möglich heisst es in der Mitteilung, allerdings handle es sich nicht um einen Kunstflug und sämtliche Vorschriften würden eingehalten. 

«Es ist uns eine grosse Ehre, dass die Patrouille Suisse die Eröffnung des Basel Tattoo 2025 übernimmt», sagt der Produzent Erik Julliard und fügt weiter an: «Ihre beeindruckenden Flugleistungen passen perfekt zum internationalen Charakter des Basel Tattoo».

Nicht bewilligt

Was dabei nicht zur Sprache kommt: Das Basel Tattoo hat von der Basler Regierung keine Bewilligung erhalten. Zumindest noch nicht. Regierungssprecher Marco Greiner sagt gegenüber Bajour: «Der Regierungsrat ist erst im Laufe der Woche über den geplanten Überflug der Patrouille Suisse am Basel Tattoo in Kenntnis gesetzt worden.» Er habe noch keine Gelegenheit gehabt, darüber zu beraten und werde dies an einer der nächsten Regierungssitzungen tun.

Der Regierungsrat werde im gestern ihm vom VBS zugestellten Schreiben um «eine wohlwollende Beurteilung» der Angelegenheit gebeten, so Greiner. Im Jahr 2023 hatte der Gesamtregierungsrat dem Überflug der Patrouille Suisse zugestimmt, wie aus der Antwort einer Anfrage von SP-Grossrätin Christine Keller deutlich wird. Darin heisst es, dass das VBS, auch wenn alle rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, «die behördliche Zustimmung» abholt.

Weder das Basel Tattoo noch dessen Schirmherrin, das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) waren am Freitag für eine Stellungnahme erreichbar.

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Das ist Helena (sie/ihr): Helena hat Kultur studiert, um über Kultur zu schreiben, während dem Studium aber in so vielen lokalen Redaktionen gearbeitet, dass sie sich in den Lokaljournalismus verliebt und die Kultur links liegen gelassen hat. Nach Bachelor und Praktika startete sie den zweiten Anlauf zur Versöhnung mit der Kunst, ein Master in Kulturpublizistik sollte es richten. Dann kam das Leben (Kinder, Festanstellung bei der bz) dazwischen. Finally beim FRIDA Magazin gab’s dann kurz richtig viel Kultur und die Entdeckung, dass mehr eben doch besser ist. Deshalb macht sie bei Bajour jetzt beides.

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