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Eva gegen Evi

Eva Herzog will in den Bundesrat

Jetzt ist es offiziell: Die Basler Ständerätin will für den Bundesrat kandidieren. Damit wird sie wohl gegen die Bernerin Evi Allemann antreten.

11/10/22, 09:52 AM

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Alle Augen sind auf Herzog gerichtet. Auch im Bajour-Büro.

Alle Augen sind auf Herzog gerichtet. Auch im Bajour-Büro. (Foto: Daniel Faulhaber)

Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Basler Ständerätin Herzog will auf das SP-Ticket für die Bundesratswahl und den Sitz von Simonetta Sommaruga übernehmen.

Flankiert von SP Co-Präsidentin Lisa Mathys und dem ehemaligen Regierungsrat Hans-Peter Wessels trat Herzog heute Vormittag vor die Medien. Hans-Peter Wessels wies darauf hin, dass Herzog eine «Teamplayerin» sei. SRF-Journalist Matieu Klee zog dann gleich eine Parallele zu Daniel Jositsch:

Auf die Frage eines Journalisten, ob Eva Herzog dann eine Bundesrätin für die Pharma würde, antwortete sie: «Als Baslerin im Dreiland bin ich von einer Offenheit geprägt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist mir wichtig.»

Eva Herzog wies nicht nur auf ihre langjährige Erfahrung als Regierungsrätin und Ständerätin hin. Sie nahm auch einige der kontroversen Diskussionspunkte der letzten Tage auf. Zum Beispiel den Vorschlag der SP-Spitze, zwei Frauen aufzustellen und den Diskriminierungsvorwurf von Daniel Jositsch: «Der Frauenticket-Vorschlag der SP-Parteispitze war etwas pushy. Aber das Wording war korrekt. Jetzt sollte man über Inhalte diskutieren.»

Auch zu den ganzen Diskussionen über die Vereinbarkeit und ihr Alter (60) nahm Herzog Stellung: «Wenn es Spass macht, kann man auch bis 70 arbeiten. Und ich glaube. Bundesrat könnte so ein Amt sein.»

Und zur Kinderfrage: «Ich begrüsse es, dass es kein Makel mehr ist, wenn man sich als junge Frau mit kleinen Kindern für ein Regierungsamt bewirbt. Bei mir war das noch so.»

Herzog macht aber klar, dass sie den ganzen Medienrummel um diese Fragen übetrieben findet: «Fähigen Frauen werden immer noch irgendwelche persönlichen Lebensumstände zum Vorwurf gemacht: zu alt, zu jung, die Kinder zu klein, etc. «Das ist bei Männern nicht so.»

«Sie kann Bundesrätin», findet Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Bereits letzte Woche, als Simonetta Sommaruga ihren Rücktritt bekannt gab, twitterte sie: «Jetzt ist die Region Basel dran.» Sie begrüsse sämtliche Kandidaturen, die in «europapolitischen Fragen offen» seien, sagte sie zu Prime News und nannte neben Eva Herzog auch Eric Nussbaumer als mögliche Kandidat*innen.

Für den Basler NZZ-Journalist Daniel Gerny ist jedenfalls klar: Wir werden Bundesrat.

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