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Vorwärts Marsch!

Who’s who und What’s what der Basler Fasnacht

Du bist noch kein*e Fasnacht-Kenner*in, willst aber trotzdem mit ein wenig Fasnachtswissen punkten? Dann bist du hier richtig.

02/24/23, 04:00 AM

Aktualisiert 02/18/24, 01:00 AM

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Guck, eine Gugge.

Guck, eine Gugge. (Foto: Charles Habib)

Diesen Artikel haben wir für die Fasnacht 2023 erstellt und für die Fasnacht 2024 nochmal hervorgeholt.

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Zuallererst: Das Wichtigste ist Spass haben und geniessen! Wenn du noch mehr wissen möchtest, findest du im Folgenden die wichtigsten Regeln, Tipps und eine geballte Ladung an Wissen. Vorwärts Marsch!

Diese drei ungeschriebenen Regeln solltest du kennen und weitergeben

Kostüm als Zuschauer*in Diesen Mythos haben wir mit Fasnachtsexpert*innen und Bajour-Leser*innen geklärt: Auch Nicht-Aktive sind herzlich eingeladen, die Fasnacht bunter zu machen im Kostüm (empfohlen werden die traditionellen Fasnachtsfiguren, Larve muss – ausser bei Kindern – dabei sein).

Die Strasse überqueren oder auch Wegkreuzungsskandal Auch wenn du das bestmögliche Foto machen willst oder auf der anderen Strassenseite Bekannte grüssen möchtest, achte darauf, dass du den Cliquen nie in den Weg kommst. Ein Video aus der Perspektive einer Drummlerin produziert die Clique selbst. Achte dich darauf, am Strassenrand stehen zu bleiben, Platz zu machen und höchstens zwischen zwei Cliquen die Seite zu wechseln.

Räppli vom Boden Egal ob kostümiert oder nicht, egal ob Räppli oder Konfetti genannt, sie bleiben auf dem Boden, sind sie einmal dort. Auch wenn der Gedanke der Wiederverwendung lobenswert ist (vor allem Kinder neigen zum Sammeln), ist das hier nicht angesagt. Es hat vor allem hygienische Gründe, weshalb du das unterlassen solltest. 💡 Räppli sind auch nur einfarbig in Säcken zu kaufen. Sind sie verschiedenfarbig im gleichen Sack, sind sie bereits benutzt worden.

Auf wen du als verkleidete*r (!) Fasnächtler*in Räppli schmeissen darfst und weitere Do’s und Dont’s liest du hier: Basler Fasnacht für Dummies

Morgestraich 2019

Ich geh mit meiner Ladäärne. (Foto: Keystone / Georgios Kefalas)

Das packst du für den Morgestraich ein

  • Die Wettervorhersage versagt immer wieder. Bringst du Handschuhe und Regenjacke mit, musst du dir keine Sorgen wegen Kälte oder Regen machen. Ein Regenschirm geht gar nicht; denk an die vielen Zuschauer*innen um dich herum, die wegen dir nichts sehen würden.

  • Die Blaggedde gehört sichtbar an die Kleidung geheftet. Egal ob kupfern, silbern oder goldig – die Blaggedde ist deine Eintrittskarte an die Basler Fasnacht. Verkauft wird sie von Cliquenmitgliedern und Guggen vor und während der Fasnacht, beispielsweise am Bahnhof oder Barfüsserplatz.

  • Geld für Essen und Trinken in einer Beiz oder Cliquenkeller im Anschluss an den Morgenstraich. Die obligatorische Mehlsuppe oder Ziibelewaije gibts, wo am Nachmittag der Cortège vorbeiführt. Da du nicht die einzige hungrige Person sein wirst, stelle dich schon vorher auf volle und stickige Restaurants – vor allem am Spalenberg – ein. Hier gilt: Je voller das Lokal, desto besser das Essen (und der Start in die Fasnacht). Die Rezepte zu den Fasnachtsklassikern von -minu, liefern wir natürlich gratis.

Die drey scheenschte Dääg zusammengefasst

Montag: Beginn der Fasnacht

Punkt 4:00 Uhr heisst es: «Morgestraich - vorwärts Marsch.» Dieser Teil gehört nur den Cliquen, die Zuschauenden dürfen geniessen, staunen und fotografieren – aber nur ohne Blitzlicht!

Am Nachmittag ist Zeit für den Cortège: Die Fasnächtler*innen präsentieren auf der festgelegten Route ihre Sujets – dem Publikum, aber auch dem Fasnachts-Comité

Nach dem Nachtessen bringen die Cliquen ihre Laternen auf den Münsterplatz. Da werden sie bis vor dem zweiten Cortège am Mittwoch ausgestellt. Die beste Zeit für eine Besichtigung ist gegen 22 Uhr.

Dienstag: Kinder- und Gässlifasnacht

Der Dienstagnachmittag gehört den Kindern. Die Hotspots der Binggis sind der Märtplatz, der Rümelinsplatz und die Freie Strasse. 

Die Cliquen ziehen im Charivari, also jede*r wie er*sie will, durch die Gassen. Es gibt viele sogenannte «Schissdräggzygli». Halte die Augen offen nach kreativen Formationen.

Der Dienstag ist auch der Tag der Guggen: Highlight ist der Sternmarsch, bei dem alle Guggen von der Mustermesse bis zu ihrem Auftritt im Grossbasel laufen. Ab 19.30 bis circa 23 Uhr finden die Guggenkonzerte auf den grossen Bühnen am Marktplatz, Barfüsserplatz und Claraplatz statt. 

Mittwoch: Nochmal alles geben

Am Nachmittag findet der zweite Cortège statt (analog Montag, aber weniger lang). 

Am Abend lautet das Motto: «Es wird gässlet.» Am späteren Abend gibt es den sogenannten Monsterumzug, bei dem die ganze Clique – von Binggis bis zur alten Garde – gemeinsam quer durch Basel zieht. Das ist jedesmal ein Highlight.

Donnerstag: Ändstraich

Wie die Fasnacht um 04:00 Uhr beginnt, endet sie auch um 04:00 Uhr in der Früh. Beim Ändstraich steht die Clique ein letztes Mal zusammen. Nachher geht es für die meisten in eine Beiz fürs Zmorge. 

Tipps

🕯️Vor dem Morgestraich besammeln sich die Cliquen am Sonntagabend für die letzten Vorbereitungen zum Laterneneinpfeifen: Möchtest du das Einpfeifen und Eintrommeln zwischen 18 und 20 Uhr miterleben, suchst du in der Innenstadt und nahe der Cliquenkeller bestimmt nicht lange. Die Laternen werden hier an den Startpunkt der jeweiligen Clique beim Morgestraich gebracht.

🎊 Me het e Blaggedde! Mit dem Kauf unterstützt du die Basler Fasnacht von der Organisation bis zur Durchführung. Gut zu wissen: An der Geschäftsstelle des Fasnachts-Comités am Blumenrain 16 kannst du die Blaggedde nach der Fasnacht auch wieder zurückbringen. Teile davon können vom Produzenten wiederverwertet werden. Natürlich kannst du dich auch den unzähligen Blaggedde-Sammler*innen anschliessen und sie als Andenken behalten.

🥁Wer nach den drei Tagen noch nicht genug Fasnacht hat: Im Anschluss an die Fasnachtstage, findet an drei Sonntagen der «Bummel» statt. Die Cliquen und Guggen präsentieren sich unkostümiert in der ganzen Freien Strasse zwischen 18 – 21 Uhr. 

Pierrot macht die Gassen unsicher.

Pierrot macht die Gassen unsicher. (Foto: Charles Habib)

Das Wichtigste zu den Cliquen

Die grossen Cliquen sind in Binggis (jüngste Mitglieder), jungi Garde (fortgeschritten), Stamm (ü-18) und die alti Garde gruppiert. Grundsätzlich laufen sie am Cortège unabhängig voneinander, starten an verschiedenen Plätzen auf der Route und in unterschiedlichen Sujets, bis sie sich am Mittwochabend zum Gässle treffen. Bei den Cliquen gibt es reine Pfyffer- und Dambuuregruppen. Letztere Trommeln nur 🥁.

und den Guggen

Die Guggemuusig ist ein Ensemble aus verschiedensten Instrumenten: Neben Klassikern wie Schlagzeug und Trompete, gehören Pauken, Sousaphons, Glockenspiele und Rasseln 🎷. Guggen sind wie die Waagen-, Pfyffer- und Dambuuregruppen Teil des Cortège und halten – neben den populären Guggenkonzerten am Dienstagabend – während der Fasnachtstage an verschiedenen Orten in der Stadt Platzkonzerte. Wo du sicher Guggen antriffst: Am Birsig Parkplatz, Storchen Parkplatz und speziell an dieser Fasnacht, empfiehlt die Gärngschee-Community den SCSK - Barwaage an der Clarastrasse 32.

Übrigens: Bei den Cliquen, Guggen und Chaisen laufen Personen im sogenannten Voordraab mit, die den Fasnachtszeedel verteilen. Auf diesem Zettel wird in unterschiedlich langen, satirischen Text auf das Sujet der jeweiligen Clique eingegangen. Hast du Interpretationsschwierigkeiten, schnapp dir unbedingt einen Zeedel.

Die traditionellen Fasnachtsfiguren

Diesen Fasnachtsfiguren begegnest du am Cortège bestimmt: 

  • Dummpeter
  • Altfrangg
  • Alti Dante
  • Blätzlibajass
  • Harlekin
  • Pierrot
  • Ueli
  • Waggis

In der (Kinder)Geschichte des Kabarettisten Bernhard Baumgartner «D Frau Fasnacht» lernst du die Basler Fasnachtsfiguren kennen und erfährst, wie Larven und Laternen entstehen.

Fasnachts-Links 

Die Schnitzelbängg des Comité laufen am Montag- und Mittwochabend live auf Telebasel. Wenn du sie verpasst, findest du sie später auch in der Telebasel-Mediathek.

Live übertragen wird auch der Cortège am Montag von 14 bis 16 Uhr auf SRF1. Dort laufen am Samstag und Samstag nach den drei Fasnachtswagen zudem ein «Querschnitt dur d Basler Fasnacht».

Guides und Geschichten zur Basler Fasnacht findest du im Internet zur Genüge. Empfehlen können wir auch den «Fasnachtsguide für Neubasler*innen», erstellt von Studentinnen der Univeristät Basel.

Im 132-seitigen Fasnachtsführer «Rädäbäng» vom Fasnachts-Comité finden sich weitere Informationen und Tipps rund um die Fasnacht. Du kannst ihn für 8.- Franken in den Sutter-Begg-Filialen in der Innerstadt und Agglomeration, im Bider & Tanner, bei der BVB und während der Fasnacht an Comité-Ständen in der Stadt kaufen.

Ein praktisches Fasnachtsglossar bietet baslerfasnacht.info.

Orientierungsstütze bietet auch die Källerabstiig-App von fasnacht.ch. Vorsicht: Auf dem aktuellsten Stand ist die App nicht, trotzdem könnte sie dich zu deinem neuen Lieblings-Cliquenkeller führen.

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