Eva Herzog will in den Bundesrat

Jetzt ist es offiziell: Die Basler Ständerätin will für den Bundesrat kandidieren. Damit wird sie wohl gegen die Bernerin Evi Allemann antreten.

Bajour PK Eva Herzog
Alle Augen sind auf Herzog gerichtet. Auch im Bajour-Büro. (Bild: Daniel Faulhaber)

Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Basler Ständerätin Herzog will auf das SP-Ticket für die Bundesratswahl und den Sitz von Simonetta Sommaruga übernehmen.

Flankiert von SP Co-Präsidentin Lisa Mathys und dem ehemaligen Regierungsrat Hans-Peter Wessels trat Herzog heute Vormittag vor die Medien. Hans-Peter Wessels wies darauf hin, dass Herzog eine «Teamplayerin» sei. SRF-Journalist Matieu Klee zog dann gleich eine Parallele zu Daniel Jositsch:

Auf die Frage eines Journalisten, ob Eva Herzog dann eine Bundesrätin für die Pharma würde, antwortete sie: «Als Baslerin im Dreiland bin ich von einer Offenheit geprägt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist mir wichtig.»

Eva Herzog wies nicht nur auf ihre langjährige Erfahrung als Regierungsrätin und Ständerätin hin. Sie nahm auch einige der kontroversen Diskussionspunkte der letzten Tage auf. Zum Beispiel den Vorschlag der SP-Spitze, zwei Frauen aufzustellen und den Diskriminierungsvorwurf von Daniel Jositsch: «Der Frauenticket-Vorschlag der SP-Parteispitze war etwas pushy. Aber das Wording war korrekt. Jetzt sollte man über Inhalte diskutieren.»

Auch zu den ganzen Diskussionen über die Vereinbarkeit und ihr Alter (60) nahm Herzog Stellung: «Wenn es Spass macht, kann man auch bis 70 arbeiten. Und ich glaube. Bundesrat könnte so ein Amt sein.»

Und zur Kinderfrage: «Ich begrüsse es, dass es kein Makel mehr ist, wenn man sich als junge Frau mit kleinen Kindern für ein Regierungsamt bewirbt. Bei mir war das noch so.»

Herzog macht aber klar, dass sie den ganzen Medienrummel um diese Fragen übetrieben findet: «Fähigen Frauen werden immer noch irgendwelche persönlichen Lebensumstände zum Vorwurf gemacht: zu alt, zu jung, die Kinder zu klein, etc. «Das ist bei Männern nicht so.»

«Sie kann Bundesrätin», findet Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Bereits letzte Woche, als Simonetta Sommaruga ihren Rücktritt bekannt gab, twitterte sie: «Jetzt ist die Region Basel dran.» Sie begrüsse sämtliche Kandidaturen, die in «europapolitischen Fragen offen» seien, sagte sie zu Prime News und nannte neben Eva Herzog auch Eric Nussbaumer als mögliche Kandidat*innen.

Für den Basler NZZ-Journalist Daniel Gerny ist jedenfalls klar: Wir werden Bundesrat.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Titelbild Basel Malmö

Michelle Isler am 20. November 2025

Flugzeug ein «sehr sauberes Verkehrsmittel» – echt jetzt?

Das Basler Parlament schickt ein Zeichen nach Bern und stellt sich hinter die Nachtzugverbindung nach Skandinavien. In der Debatte wollte die SVP das Image des Fliegens aufpolieren. Ein Faktencheck.

Weiterlesen
Trump

Valerie Wendenburg,David Rutschmann am 19. November 2025

«Es ist durchaus eine Form von Erpressung»

Die Parlamentarier*innen aus beiden Basel sehen den Zolldeal grösstenteils kritisch, den der Bundesrat mit Trump ausgehandelt hat. Einige wollen ihn bekämpfen, andere wollen die ausgehandelten 15 Prozent nicht gefährden.

Weiterlesen
Hochuli Titelbild Frauenhaus

Michelle Isler am 13. November 2025

EVP-Grossrat fordert Erhöhung der Schutzplätze

Angesichts der hohen Auslastung der Frauenhäuser will EVP-Grossrat Christoph Hochuli, dass Basel mehr Schutzplätze für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder schafft. Das Anliegen findet Unterstützung in allen Fraktionen.

Weiterlesen
Velo Ammann

Michelle Isler am 13. November 2025

Wenn die Baustelle das Geschäft kaputt macht

Ein Veloladen an der Burgfelderstrasse sammelt für Gerichtskosten, weil der Kanton ihn für die Umsatzeinbussen während der Grossbaustelle nicht entschädigen will. Derweil findet die Idee eines Unterstützungsfonds im Parlament Zuspruch.

Weiterlesen

Kommentare