30 Minuten pro Häuschen
In gut zwei Wochen startet die Basler Herbstmesse. Schon jetzt haben die Aufbauarbeiten beim Petersplatz begonnen. Es gibt viel zu tun. Wir haben den Arbeiter*innen einen Besuch abgestattet.
Mässmogge, Beggeschmutz, Rosekiechli – wer mag es nicht? Einmal im Jahr verwandelt sich der Petersplatz in ein kleines Schlemmerparadies inklusive Hääfelimäärt. Viele Basler*innen, aber auch Tourist*innen schlendern mindestens einmal während der Herbstmesse zwischen den vielen kleinen Holzhäuschen hindurch. Insgesamt sind es 150, die von fünfzehn Leuten des Tiefbauamtes des Kantons aufgebaut werden.
Wer sich diese Woche am Petersplatz aufhält, weiss, der Aufbau ist schon voll im Gange. Aber ist das nicht etwas früh? Nein, meint der Aufbauleiter des Tiefbauamtes, Reiner Klein. Er erklärt uns, dass der Aufbau der Häuschen nur ein erster Schritt der Arbeiten auf dem Platz sei. Danach kämen noch alle privaten Stände und Zelte dazu und bis dahin muss alles von der kantonalen Seite her abgeschlossen sein. Auch die Polizei ist schon vor Ort und sammelt falsch parkierte Velos ein.
Jedes der 150 Häuschen besteht aus zwei Seitenwänden, zwei Rückwänden, zwei Holzplatten, die das Dach bilden und sechs Bodenplatten. Insgesamt sind es 900 Bodenplatten, die verlegt werden müssen. Dazu kommen noch die Vorderwand mit Rollladen sowie Metallverstärkungen. «Wir brauchen einen Tag für die Organisation des Materials und einen weiteren für den Transport zum Petersplatz», sagt Klein. Er erklärt, dass sie pro Häuschen etwa 30 Minuten bräuchten. Danach werde noch ein Stromanschluss gelegt, aber für diesen sei das Tiefbauamt nicht zuständig.
Um die Elektronik kümmern sich – wer hätte es gedacht – die Elektroniker*innen. Ein Team von einer privaten Firma aus zehn Leuten installiert zeitgleich etwa 50 Stromkästen, vielleicht sogar noch mehr, sagt Elektroniker Mohamed Saidani. Vor allem das Anschliessen und Verlegen der Hauptstromkabel sei aufwändig, meint er. Saidani erzählt, dass sie nicht nur Strom für die Häuschen verlegen, sondern auch für die Zelte und Bauten der anderen Aussteller*innen. Das heisst, es braucht eine gute Organisation. «Wir werden aber immer schneller und effizienter», sagt Saidani.
Auch die Leute von Reiner Klein müssen geordnet arbeiten. «Wenn wir die Arbeit nicht miteinander koordinieren, dann bricht Chaos aus», meint Klein. Deshalb seien sie auch schon so früh vor Ort, denn es können nicht alle gleichzeitig auf dem Platz sein. Auch den Passant*innen fällt dies auf. Viele würden bei den Arbeiter*innen nachfragen, warum sie schon jetzt mit dem Aufbau starten würden, erklärt Klein. Diese bekämen dann die gleichen Antworten wie wir.
«Beim Abbau muss es schnell gehen», sagt Klein. Da haben die Arbeiter*innen nur drei Tage Zeit. Denn: «Die Häuschen müssen dann schon wieder für den Weihnachtsmarkt in der Stadt platziert werden.»
An den denken wahrscheinlich noch weniger, vor allem bei diesem Wetter. Für die Aufbauarbeiten sei es aber gar nicht schlecht, dass es warm und trocken ist, meint Saidani. «Die Stromkästen sind zwar wasserdicht, aber Strom und Wasser sind keine gute Kombi und so ist es sicher angenehmer», schmunzelt er.
Auch wenn es noch zwei Wochen dauert, bis wir Rahmdääfeli und Magebroot schnabulieren können, werden wir immerhin schon durch die Häuschen daran erinnert, dass bald Mäss ist. Wenn du deine Vorfreude noch stärker anregen möchtest, dann siehst du auf der offiziellen Messe-Webseite, was es alles auf dem Petersplatz und bei den anderen Standorten zu entdecken gibt. Neu sind zum Beispiel die Tiermotiv-Bilder, die in einer einzigartigen Technik von Künstler Tom Eisenhut auf Lehmputz verewigt werden oder der «Lavendelmann». Dieser verkauft allerlei Lavendel-Produkte aus der Provence.
Unterstütze uns und werde Member.