Jürg Halter – Warum bist du gerne ein Problem?

Für die siebte Folge des Kulturpodcasts «FRIDA trifft» haben wir Jürg Halter in Zürich getroffen. Kurz vor dem Release seines neuen Albums «Wir sind gute Menschen». Der Berner Schriftsteller, Spoken-Word-Artist und Künstler hat uns erzählt, wie das geht: künstlerische Sensibilität UND politisches Engagement.

Jürg Halter
Der Berner Schriftsteller, Spoken-Word-Artist und Künstler Jürg Halter veröffentlicht nach zehn Jahren wieder ein Album. (Bild: Foto: Rob Lewis)

Jürg Halter war früher als Kutti MC unterwegs. Heute ist er Schriftsteller, Künstler, politisch engagierter Mensch und auch wieder Musiker. Nach zehn Jahren veröffentlicht er ein neues Album. Es trägt den Titel «Wir sind gute Menschen». Die Band trägt den Namen «Achtung Niemand».

Auf die Frage, wie er das alles unter einen Hut bringt – das Schreiben von Romanen, Gedichtbänden und Songs, das Malen von Bildern und nicht zuletzt sein politisches Engagement auf Social Media, antwortetet er: «Eigentlich habe ich das Gefühl, ich mache gar nicht so viel.»

Halter gewährt Einblicke in seine Arbeitsweise, erklärt, warum er sicher nicht freiwillig um acht Uhr aufsteht, und erzählt, wie er Sprache in den unterschiedlichsten Medien anwendet.

Und nicht zuletzt haben wir mit ihm über Politik gesprochen. Halter wehrt sich dagegen, dass gerade die linke Kulturszene im Nahostkonflikt so einseitig Position für die palästinensische Sache bezieht. «Es stimmt einfach nicht, dass die Hamas Freiheitskämpfer sind.»

Er sieht in den Social-Media-Plattformen eine echte Gefahr für die Demokratie – und engagiert sich aber trotzdem gerade dort. Das sei zwar masochistisch, aber «Schweigen ist keine Lösung und Schweigen ist auch nicht neutral.»

FRIDA trifft Cover
FRIDA Trifft – Der neue Kulturpodcast

FRIDA trifft» ist der neue Interviewpodcast der Schweizer Kulturszene. Mathias Balzer vom FRIDA Magazin und Helena Krauser von Bajour treffen die spannendsten Kulturschaffenden des Landes und befragen sie zu ihren Ideen, Träumen, Ängsten und natürlich auch zu ihrem kulturellen Schaffen. Der Titel ist Programm: Wir wollen den Punkt treffen, den Punkt, an dem das Herz unserer Gäste schlägt und manchmal vielleicht auch den wunden Punkt. «FRIDA trifft» macht hörbar, was die Schweizer Kulturlandschaft bewegt.

Jeden Monat erscheint eine neue Folge.

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