Bei Lachenmeier wird die Fasnacht bunt

Das Farbenhaus Lachenmeier ist eine Institution an der Clarastrasse – mit Ablegern in Zürich und Bern. Daheim in Basel kennt man den Laden vor allem dank der Fasnachtsartikel.

Andreas Küsterling Lachenmeier Farben
Andreas Küsterling arbeitet seit 25 Jahren bei Lachenmeier. (Bild: David Rutschmann)

Name: Lachenmeier Farben

Hausnummer: 46 & 48

Eröffnungsjahr: 1970

Angebot: Rot, Blau, Grün, Gelb, Weiss, Schwarz und alles zwischendrin. 

Inhaber: Andreas Küsterling & Thomas Lachenmeier

Das Besondere: Wer das Geschäft betritt, kann an der rechten Wand alte Gläser mit bunten Pigmenten von Cobaltviolett über Echtgrün bis Gussgrau bewundern.

«In Basel muss man niemandem erklären, was Lachenmeier Farben ist», sagt Andreas Küsterling. Der Geschäftsführer sitzt im Altbau-Büro über den Ladenräumen seines Farbenhauses, draussen klingeln die grünen Drämmli durch die Clarastrasse. Der gebürtige Kleinbasler kennt Lachenmeier Farben von klein auf – der Laden, in dem viele Fasnächtler*innen Farbe für Larven und Laternen kaufen, war für Küsterling schon das ganze Leben lang eine Basler Institution. 

«Aber wie gross der Laden wirklich ist, dass ist vielen in Basel gar nicht bewusst», sagt der 54-Jährige. Zum Beweis führt Küsterling in die Geschäftsräume, die tatsächlich grösser sind, als sie von aussen erscheinen – und das liegt nicht nur daran, dass es einen Fasnachtskeller gibt, in dem alle Artikel für die drey scheenschte Dääg ausgestellt sind.

Bereits 1970 wurde der Laden an der Clarastrasse eröffnet. 1982 kam der Laden auf der Lyss, ehemals Farben Ziegler 1901, dazu. Später wurde die Firma mit Farbenläden in Zürich und Bern erweitert. 

Heute zählen 24’000 Produkte zum Sortiment. Neben Kunstbedarf für privaten und professionellen Gebrauch hat Lachenmeier nämlich noch zwei weitere Standbeine: Farben zum Streichen und Rollen für die Flachmalerei sowie Fahrzeuglacke für die Autoindustrie. Küsterling, einst selbst ein autovernarrter junger Mann, sagt, dass es dieses Konzept mit drei Standbeinen kaum anderswo in der Schweiz gibt: «Wir sind noch ein richtiges Farbenhaus.»

Das Einzugsgebiet reicht weit über die Städte Basel, Bern und Zürich heraus – und dank eines Onlineshops, den Lachenmeier Farben rechtzeitig aufgebaut hat, gehört die ganze Schweiz zum Einzugsgebiet. Autolacke werden durch Aussendienst-Mitarbeiter ebenfalls in der ganzen Schweiz vertrieben.

Lachenmeier Farben
Mittlerweile gehören zwei Hausnummern zur Geschäftsfläche von Lachenmeier. (Bild: David Rutschmann)

Küsterling, ein Mitglied der Lachenmeier-Familie, kam als Quereinsteiger vor 25 Jahren zur Firma. «Er ist längst ein richtiger Farben-Profi geworden», sagt Thomas Lachenmeier, mit dem Küsterling den Betrieb mit schweizweit 35 Mitarbeiter*innen führt. In Basel arbeiten zehn Leute – es könnten ruhig ein paar mehr sein, aber geeignetes Personal zu finden, ist für Küsterling nicht einfach: «Wir brauchen Personal, das sich richtig gut mit Farben auskennt. Unsere Kundschaft kauft nicht nur, sie sucht auch das Farben-Wissen.»

Denn bei Lachenmeier wird nicht nur verkauft, sondern auch beraten und es werden die richtigen Farben nach Wunsch gemischt. Das typische Lachenmeier-Publikum ist mittlerweile auch dank dem Internet gut informiert und schätzt die Beratung sehr. Der Laden ist als Fachgeschäft auf Stamm- und spontane Laufkundschaft angewiesen – wie beispielsweise während der Art Basel. «Wenn ein Bild aus dem Rahmen fällt, kommen sie schnell von der Messe hier her. Und das spricht sich dann auch rum», sagt Küsterling

Aber auch wenn die Laufkundschaft für Lachenmeier nicht so relevant ist wie für die umliegenden Cafés und Pubs, beschäftigt die bauintensive Erneuerung der Clarastrasse auch hier: «Wir sind darauf angewiesen, dass die Kunden mit dem Auto zu unserem Laden kommen können. Deshalb ist es essentiell, wie der Verkehr während der Baustelle geführt wird.»

Auch die Beschränkung der Zufahrt oder der Wegfall von Parkplätzen aufgrund politischer Entwicklungen hat Küsterling im Blick: «Am liebsten bleiben wir an der Clarastrasse, wenn wir aber keinen Platz für Autos mehr hätten, müssten wir wohl einen neuen Standort suchen». 

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David Rutschmann

Das ist David (er/ihm):

Von Waldshut (Deutschland) den Rhein runter nach Basel treiben lassen. Used to be Journalismus-Student (ZHAW Winterthur) und Dauer-Praktikant (Lokalzeitungen am Hochrhein, taz in Berlin, Wissenschaftsmagazin higgs). Besonderes Augenmerk auf Klimapolitik, Wohnpolitik, Demopolitik und Politikpolitik. Way too many Anglizismen.

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