Ist die gemeinsame Mobilitätsapp zu teuer?
Die drei Städte Zürich, Bern und Basel planen eine gemeinsame Mobilitätsplattform, die bereits 2025 online gehen soll. Nun wurde die Beschaffung dafür aber gestoppt. Droht das Projekt zu scheitern?
Zürich, Bern und Basel planen mit ihren jeweiligen Mobilitätsunternehmen eine gemeinsame Plattform. Sie soll 2025 online gehen und sämtliche ÖV-Angebote und Sharing-Fahrzeuge über eine einzige App buchbar machen. Mit unseren Kolleg*innen von Tsüri und Hauptstadt haben wir über das Projekt berichtet. Kostenpunkt: 18,2 Millionen Franken.
Die unabhängigen städtischen Onlinemedien Tsüri, Bajour und «Hauptstadt» kooperieren schon länger über die Plattform We.Publish. Entstanden ist so 2022 zum Beispiel ein gemeinsamer Verkehrsschwerpunkt. Der Artikel zur Mobilitätsplattform ist eine Koproduktion der Redaktionen und erscheint in Bern, Basel und Zürich.
In Basel-Stadt gibt es bereits einen Regierungsratsbeschluss zur finanziellen Beteiligung an einer solchen Plattform, das Geschäft wird in der zuständigen Kommission beraten. In den anderen beiden Städten stehen ähnliche Beschlüsse noch aus – die drei Städte und ihre Verkehrsunternehmen suchten aber bereits eine*n Entwicklungspartner*in für eine entsprechende App. Zumindest bis vor kurzem. Ein findiger Hauptstadt-Leser hat uns nämlich darauf aufmerksam gemacht, dass laut einer Meldung auf simap.ch die Beschaffung dafür gestoppt wurde.
Was ist passiert? «Die eingegangenen Angebote liegen über dem geplanten Budget für die Entwicklung der Plattform-App», erklärt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) auf Anfrage. Gemäss einem Sprecher des Tiefbauamts der Stadt Zürich könne man den Grund dafür aktuell nicht beurteilen.
Was bedeutet das fürs Projekt? Droht es zu scheitern? Das BVD beschwichtigt: Ein Abbruch sei verfahrenstechnisch notwendig, da kein Zuschlag erteilt werden könne. Aber: «Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Kooperationspartner einen Entwicklungspartner für die Plattform finden.»
Ob das den ohnehin schon ambitionierten Zeitplan oder das vorgesehene Budget beeinflusst, wird sich noch zeigen müssen. Die Verantwortlichen sagen dazu aktuell noch nichts. «Nun wird evaluiert, wie neu vorgegangen werden kann», schreibt das BVD.
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