So verhältst du dich bei einem Schocktelefon
Wie erkennt man verdächtige Anrufe? Und was tun, wenn sich jemand am Telefon als Polizist*in ausgibt und Geld verlangt, wie das der 58-jährigen Irma passiert ist.
Mit der Betrugsmasche «Schocktelefon» werden in letzter Zeit häufig Menschen um ihr Geld gebracht. Immer wieder berichtet die Polizei über entsprechende Fälle. Am vergangenen Freitag seien beinahe 20 Meldungen bei ihnen eingegangen, die von solchen betrügerischen Anrufen berichteten, sagte Martin R. Schütz gegenüber dem SRF Regionaljournal.
Die Betrüger*innen geben sich bei solchen Anrufen zum Beispiel als Polizist*innen aus und erzählen, nahe Verwandte hätten einen schlimmen Unfall verursacht und deswegen müsse eine Kaution entrichtet werden. Auch unter anderen Vorwänden versuchen sie, ihre Opfer dazu zu bringen, ihnen Geld und/oder andere Wertsachen zu übergeben.
- Wenn dich am Telefon jemand unter Druck setzt oder du einen Anruf verdächtig findest: Leg den Hörer auf – und verständige die Polizei via Notruf 117.
- Sei misstrauisch gegenüber unbekannten Anrufer*innen.
- Bedenke, dass Betrüger*innen ihre Anrufnummern manipulieren können. Die Polizei wird dich niemals telefonisch kontaktieren und um Wertsachen bitten.
- Gib keine persönlichen Daten, Finanzinformationen oder Passwörter an vermeintliche Behörden, die dich unaufgefordert anrufen.
Weitere Tipps und Hinweise findest du in diesem Flyer der Kantonspolizei Basel-Stadt und auf dieser Webseite der Kantonspolizei Zürich.
«Diese Betrugsmasche stellen wir in unserer Region in grösserem Ausmass seit rund drei Jahren fest», so Martin R. Schütz von der Basler Staatsanwaltschaft. Basel ist aber kein «Hotspot», so Schütz. «Schocktelefone» würden Strafverfolgungsbehörden in der ganzen Schweiz und im Ausland beschäftigen, «die Regionen werden jeweils wellenartig davon erfasst».
Heute berichten wir von Irma, die vor ein paar Wochen solch einen Anruf erlebt hat. Irma hat aber nicht nur die Polizei verständigt – sie hat geholfen, einen mutmasslichen Betrüger festzunehmen, indem sie parallel mit Polizei und Betrügern telefoniert hat. Zu diesem Fall will die Staatsanwaltschaft aus polizei- und ermittlungstaktischen Gründen nichts Genaueres sagen. Sehr wichtig sei es, dass sich alle Personen, die einen solchen «Schockanruf» erhalten, via Notruf 117 bei der Polizei melden, empfiehlt Martin R. Schütz.
Mittels eines Schocktelefons versuchen Betrüger*innen, Irma Geld aus der Tasche zu ziehen. Die 58-Jährige beschliesst: Ungestraft kommen sie heute nicht davon.
«Je nach Situation und Umständen kann daraus dann tatsächlich eine Polizeiaktion erfolgen, die im besten Fall zu einer Anhaltung und Festnahme mutmasslicher Betrügerinnen und Betrüger führt», erklärt er. Zuweilen arbeite die Polizei dann mit den Opfern von Betrugsversuchen zusammen, «aber selbstverständlich immer so, dass für diese Personen keine Gefahr besteht.»
du uns auch deine? Jetzt Bajour-Member werden.