«Das Handy zu vergessen, ist viel schlimmer»

Digital bezahlen per Knopfdruck, Zugbillett als QR-Code und Krankenkassenkarte via App – ohne Handy geht kaum mehr was. Und als nächstes könnte die E-ID kommen. Wir haben Basler*innen gefragt, für was sie heute überhaupt noch ein Portemonnaie brauchen.

Anna-Maria, 23, aus Basel

Angetroffen im Gerbergässli

Strassenumfrage E-ID Anna-Maria
(Bild: Ambra Bianchi )

«Ich zahle fast nur noch mit dem Handy. Früher war das anders, da habe ich öfter mit der Karte bezahlt. Mein Portemonnaie möchte ich trotzdem immer dabei haben, vor allem wegen der ID oder dem Führerschein. Jedoch ist es nicht so schlimm, wenn ich es nicht dabei habe, weil alles, was ich brauche, auf dem Handy ist. Das Handy zu vergessen, wäre viel schlimmer. Meine physische ID habe ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr gebraucht, vielleicht das letzte Mal am Flughafen.»

Cihan, 44, aus Basel

Angetroffen am Rheinufer

Strassenumfrage E-ID Cihan
(Bild: Ambra Bianchi )

«Ich benutze sowohl mein Handy als auch die Bankkarte, um zu bezahlen. Mein Portemonnaie habe ich immer dabei mit ID und Bankkarte, auch wenn ich oft twinte. Ich würde sagen, zu 80 Prozent zahle ich noch mit der Karte. Meine ID habe ich bestimmt seit drei Jahren nicht mehr gebraucht, trotzdem habe ich sie immer dabei, weil ich das Gefühl habe, ich muss mich ausweisen können, wenn ich kontrolliert werde. Ich vermute, dass die Kreditkartenformat-ID in Zukunft unnötig wird, wenn man sie direkt auf dem Handy haben kann. Umso schlimmer, wenn man das Handy dann zu Hause vergisst.»

Angi, 20, aus Riehen 

Angetroffen auf dem Barfüsserplatz

Strassenumfrage E-ID angi
(Bild: Ambra Bianchi )

«Ich zahle eher mit der Bankkarte, oft aber auch mit Twint, je nachdem. Meine ID habe ich immer im Portemonnaie. Zuletzt habe ich sie vor dem Clubeingang gebraucht. Wenn ich aus dem Haus gehe, schaue ich darauf, dass ich das Portemonnaie mitnehme. Handy, Schlüssel, Portemonnaie – das habe ich immer dabei. Jedoch wäre es für mich schlimmer, das Handy zu vergessen oder keinen Akku mehr zu haben, als das Portemonnaie zu vergessen.»

Henrik, 25, aus Basel 

Angetroffen im Gerbergässli

Strassenumfrage E-ID Henrik
(Bild: Ambra Bianchi )

«Das Handy braucht man einfach öfter als das Portemonnaie. Früher habe ich mehr mit der Bankkarte bezahlt, aber inzwischen nutze ich häufiger Twint und andere Applikationen. Das Handy kommt also immer öfter ins Spiel. Eine digitale ID fände ich grundsätzlich praktisch, aber das Handy ist halt etwas, dass man einfacher hacken kann, als wenn man die ID als Karte dabei hat. Deswegen bin ich noch etwas hin- und hergerissen. Schlimmer finde ich auf jeden Fall, keinen Akku mehr zu haben, als das Portemonnaie zu vergessen, auch weil ich ultra gerne Musik höre, wenn ich unterwegs bin.»

Florentine, 20, aus Basel

Angetroffen auf dem Barfüsserplatz

Strassenumfrage E-ID Flo
(Bild: Ambra Bianchi )

«Ich bezahle eigentlich immer mit dem Handy, das habe ich sowieso immer dabei. Meine ID habe ich hinten in der Handyhülle. Das Portemonnaie nehme ich nur mit, wenn ich weiss, ich brauche Bargeld. Es wäre praktisch, die ID direkt digital auf dem Handy zu haben, dann kann man sie nicht verlieren. Ausser natürlich, wenn man das Handy verliert. Dann wäre es mega blöd. Ich fände es schlimmer, das Handy zu vergessen oder keinen Akku mehr zu haben, als das Portemonnaie nicht bei mir zu haben.»

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Kommentare

20221229_122329
Lars Handschin
Shiatsutherapeut

Bargeld, Karten, Hany

Ich habe beides immer dabei getrennt versorgt. Wenn das Netz zusammenbricht (was möglich ist), ist man nur mit Handy verloren. Kein Ausweis, kein Ticket, nicht bezahlen können. Ich bezahle auch immer wieder mit Bargeld. Ich finde es wichtig, dass das Bargeld nicht abgeschafft wird. Trinkgeld gebe ich grundsätzlich bar. Muss nirgends gespeichert sein.