«Ein Chefwechsel hat noch nie geschadet»

Conradin Cramer (LDP) ist neuer Basler Regierungspräsident. Das überrascht niemanden. Trotzdem war er vor dem Wahlsonntag nervös. Jetzt freut er sich auf die kommenden Aufgaben bei der Teambildung, aber auch in den konkreten Dossiers Kultur, Wohnen und Klima.

Conradin Cramer wahlen Regierung Basel-Stadt
Conradin Cramer ist neu Kopf der Basler Regierung. (Bild: Ernst Field)

Conradin Cramer, Ihre heutige Wahl zum Regierungspräsidenten war gesetzt. Waren Sie trotzdem nervös?

Ja, ich war schon aufgeregt. Es war eine spezielle Situation, da sich die anderen Kandidaturen zurückgezogen haben. Ich war quasi alleine und das ist immer unberechenbar. Es hätten Viele leer einlegen können oder irgendjemand anderes wählen. Jetzt bin ich schon glücklich, dass das nicht der Fall war und dass sehr viele Stimmberechtigte mir ihre Stimme gegeben haben. Das gibt Sicherheit und Schwung fürs neue Amt und ist ein tolles Gefühl.

Sind Sie wehmütig, dass Sie das Erziehungsdepartement abgeben werden?

Ja, das bin ich. Aber es hat sich in den letzten Wochen auch schon ein bisschen abgezeichnet. Ein gewisser Abschiedsschmerz besteht, da ich sieben Jahre mit tollen Leuten zusammenarbeiten und zusammen gestalten durfte. Andererseits gibt es eine neue Herausforderung mit anderen tollen Menschen, mit denen man zusammenarbeiten kann. Ich freue mich auch sehr aufs Neue, das kommt. Ich denke mir immer, es ist gut für eine Organisation, wenn nach einer gewissen Zeit – wie jetzt nach sieben Jahren – auch mal der Chef wechselt. Das hat noch nie geschadet und auch hier wird es weder dem Erziehungsdepartement noch mir persönlich schaden.

Auf was freuen Sie sich am meisten im Regierungspräsidium?

Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen in den Dossiers im Departement. Ich freue mich aber auch auf die Leitung des Regierungsteams, diese ist anspruchsvoll. Wir müssen als Team gut sein, um Basel gut zu regieren. So ein Team entsteht nicht von selbst. Es war gerade Wahlkampf, man war gegeneinander. Jetzt gilt es wieder alle zusammenzubringen. Und da hat der Präsident eine wichtige Funktion. Das möchte ich wahrnehmen, ich möchte integrieren, so dass wir als Team erfolgreich für Basel sein können. Ich freue mich auch, Basel in der ganzen Schweiz und im Ausland zu vertreten. Das sind spannende Aufgaben. Und natürlich gibt es in den konkreten Dossiers von der Kulturpolitik über Wohnbaupolitik bis zum Klimaschutz viel anzupacken.

Herz Gif
Du liebst Politik genauso wie wir?

Jetzt Bajour-Member werden und unabhängigen Journalismus unterstützen.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Screenshot 2 breit Baslernachrichten Mai 25

Michelle Isler am 09. Mai 2025

Die BaZ hat einen bösen Online-Zwilling

«Basler Nachrichten» sieht auf den ersten Blick aus wie ein Tamedia-Auftritt. Schnell merkt man aber: Hier stimmt einiges nicht. Bajour hat recherchiert, was hinter der Fake-News-Seite steckt.

Weiterlesen
Pharma Standortpaket Wochenkommentar

Ina Bullwinkel am 09. Mai 2025

Alles für die Pharma

Die Debatte ums Standortpaket zeigt: Wenn es darum geht, etwas vom Kuchen abzubekommen, will die Basler SP nicht verzichten. Lieber akzeptiert sie ein Zückerli, als wie das Referendums-Komitee für Weltgerechtigkeit zu kämpfen. Der Pharma gefällt das.

Weiterlesen
Michael Graber, EVP-Grossrat und Velofahrer Gegenvorschlag

Michael Graber am 02. Mai 2025

Der Gegenvorschlag ist pragmatisch, schneller und günstiger

Der EVP-Grossrat Michael Graber unterstützt den Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Sichere Velorouten in Basel-Stadt». Im Gastbeitrag schreibt er, welche Verbesserungen er sich für Velofahrer*innen wünscht und warum es dafür keinen Luxus braucht.

Weiterlesen
Velorouten Komitee Pro

Martin Lüchinger,Doris Hunziker am 02. Mai 2025

Sichere Velorouten bringen Fortschritt für alle!

Im Gastbeitrag erklären Doris Hunziker und Martin Lüchinger, Mitglieder im Initiativkomitee «Sichere Velorouten für Basel-Stadt», warum es in Basel durchgehende Velo-Routen braucht und diese auch dem Autoverkehr nutzen.

Weiterlesen
Michelle Isler

Das ist Michelle (sie/ihr):

Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und zieht für Reportagen durch die Gassen. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen.

Kommentare