So geht Veganuary: Auf die Gabel, fertig, los!

Im Januar wird gerne auf etwas verzichtet. Zum Beispiel auf Tierprodukte. Es ist #Veganuary. Dass dabei Genuss statt Verzicht im Vordergrund stehen kann, zeigen die Rezeptideen aus der Gärngschee-Community.

Ich stehe der ganzen Verzichts-Diskussion im Januar jeweils ziemlich zwiegespalten gegenüber. Einerseits finde ich die Idee schräg, dass man sich den Genuss des Festtagsmenüs nur mit gutem Gewissen erlaubt, wenn dafür im Januar verzichtet wird. Andererseits finde ich es sehr sinnvoll, das eigene Konsumverhalten zu beobachten und zu überdenken. Unter dem Stichwort «Dry January» wimmelts zum Beispiel aktuell von Beiträgen und Erfahrungsberichten zum Vorsatz, einen Monat lang keinen Alkohol zu trinken. 

Ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommt der «Veganuary», ein Januar mit rein veganer Ernährung. Ich bin zwar keine Veganerin, esse aber regelmässig vegan – sei das beim Znacht mit Freund*innen oder weil ich bewusst etwas ausprobiere. Und ich sag euch: Auch ohne Ziegenkäse und Speckwürfeli wird dabei Genuss ganz gross geschrieben. Weil dafür neue Inputs immer wieder hilfreich sind – und einige vielleicht mitten im Veganuary stecken, noch auf den Zug aufspringen möchten oder sich sowieso vegan ernähren – habe ich die Gärngschee-Community um Rezeptideen gebeten. Daraus entstanden ist ein ganzer Strauss an feinen veganen Mahlzeiten: Vom Zmorge bis zum Dessert:

Gärngschee Veganuary

Zmorge

Punkto Zmorge sahnt Porridge ganz klar den ersten Rang ab. Gärngschee-Mitglied Judith Kö nimmt dafür Haferflocken, Sojamilch und etwas Salz: «30 min kochen – und fertig ist (für mich) das perfekte, wärmende Winterfrühstück!»

Wer Porridge mag, am Morgen kochen aber nicht, kann Overnight Oats ausprobieren. Der Hinweis kommt von Community-Mitglied Fiona Louise Castelli, die gleich mehrere vegane Ideen in petto hat. Je nach Jahreszeit lässt sich das Rezept gut anpassen, sagt sie: «Machen wir das ganze Jahr durch mit den Früchten der Saison!!!»

Porridge Gärngschee Veganuary
(Bild: K8/Unsplash)

So geht’s:

50g Haferflocken mit 150ml Mandelmilch und Gewürz (z.B. Zimt oder Vanilleextrakt) mischen. Je nach Lust und Laune Chiasamen, Erdnussmus oder Dattelsirup unterrühren. In einem geschlossenen Glas in den Kühlschrank stellen und am nächsten Morgen mit frischen Früchten zum Zmorge verspeisen. (Das Grundrezept findet sich hier.)

Zmittag

Wir sind beim Zmittag. Die folgenden Gerichte liessen sich natürlich auch am Abend essen. Oder am Abend für den Zmittag vorkochen. You do you! Jedenfalls hat die Community Ideen: 

Mehrfach genannt wurde eine Linsen-Bolognese. Das ist schnell erklärt: «Eigentlich alles gleich wie normale Bolognese aber anstatt Hackfleisch halt rote Linsen», weiss Fiona Louise Castelli. Und Bonus: «Haben meine Kinder lieber wie das Original 😉.»

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Melanie Schmitt schlägt einen echten Schweizer Klassiker vor: Riz Casimir. Bei mir weckt der Gedanke an dieses Reisgericht jedenfalls Kindheitserinnerungen. Statt Rahm kommt Kokosmilch ins Rezept, Fleisch weglassen und zack ist die vegane Variante fertig. Mir war die Curry-Frucht-Kombo ehrlich gesagt immer ziemlich suspekt, aber vielleicht sollte ich es nach so vielen Jahren einfach mal wieder ausprobieren. 

Fun Fact: Das Original-Rezept für Riz Casimir soll in den 1950er-Jahren vom Mövenpick-Gründer Ueli Prager erfunden worden sein. Die Kolleg*innen vom SRF haben diesem Gericht vor ein paar Jahren einen Beitrag gewidmet.

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Ebenfalls von Melanie Schmitt kommt ein Vorschlag für Spaghetti mit Tomaten-Gemüse-Sauce, der in den Kommentaren gleich mit mehreren Varianten ergänzt wird. Bei Liz Isler (Hallo Frau Namensvetterin👋) gehören Zwiebeln, Knoblauch, Zucchetti, Auberginen, gewürfelte Tomaten, Salbei («keine italienische Kräuter!»), Tomatenmark und Gemüsebouillon ins Rezept. Melanie Schmitt sagt dazu: «Ich finde es super kann man alle Art Gemüse nehmen. Ich nehme z.B gerne Zucchini und Mais, mein Freund mag Blumenkohl.» 

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Solche Rezepte gefallen mir persönlich ja prima, da kann man einfach das nehmen, was gerade im Kühlschrank liegt. Community-Mitglied Eliane Rettetsfoh hat auch eine schnelle Rezeptidee, die in diese Kategorie des freien Kombinierens passt: Alles mit Erdnusspaste / Erdnussbutter: «z.B. Spinat, Kichererbsen, Gewürze, Zwiebeln und weiteres Gemüse (kann auch eingelegt o.ä. sein) in der Pfanne anbraten und mit Kokosmilch ablöschen, dann 1-2 Kaffilöffel Erdnusspaste dazu und Reis.» 

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Znacht

Sabine Schulze ist Fan von Linsencurry und weist darauf hin, dass Fooby viele gute Rezepte hat. Das simpelste ist ihrer Meinung nach der Linsen-Süsskartoffel-Eintopf. Das klingt nach einem wunderbaren Winter-Essen und ist laut Rezept in weniger als einer halben Stunde auf dem Tisch. Generell sind Curries hoch im Kurs: Praphatsorn Leu empfiehlt zum Beispiel ein Thai Curry und gibt den Tipp, die meist nicht vegane Currypaste mit normalem Currypulver zu ersetzen.

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Sandra Vicente schlägt Suppe vor und diese Süsskartoffel-Suppe (für Mengenangabe und Rezept beim Link runterscrollen) findet sie «mega fein». Ihr Hinweis: Spinatblätter oder Reis passen da auch gut rein.

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Was auf meinem Menüplan viel zu selten steht ist Shakshuka. Cristina Mutton-Cheliushat schlägt das Gericht in der Gärngschee-Community vor und macht dazu Polenta. Bei der*dem Foodblogger*in eures Vertrauens oder auch bei Betty Bossy findet sich ein entsprechendes Rezept. Meistens muss man nur die Eier weglassen, schon ist’s vegan.

shakshuka Gärngschee Veganuary
(Bild: Yoav Aziz/Unsplash)

Bajour-Kollegin Tijana Kovacevic hat ebenfalls mehrere Tipps auf Lager: Sie empfiehlt für alle, die kein Huhn essen (wollen), «Planted Chicken», zum Beispiel in einem Massaman Curry. Ausserdem: «Aus der serbischen Küche mache ich gefüllte Peperoni mit Reis und Gemüse. Das schmeckt sooo gut.» 

Und nicht zuletzt gefällt mir der Tipp von Bianca Haffner-Horni sehr gut. Er lautet plain und simple: Pommes. Vor lauter Alternativen suchen vergisst man nämlich, dass bestimmte Gerichte sozusagen «von Haus aus» vegan sind.

Wem nur Pommes nicht genug ist und ein bisschen mehr Zeit hat, kann dazu die Bohnenburger mit Kidneybohnen machen, die Gärngschee-Mitglied Mirjam Stirnimann vorschlägt. Ich habe hier ein Rezept gefunden, das mit wenigen Zutaten auskommt und zudem den «Besten Bohnenburger» anpreist. Na dann, e Guete! (Auch hier sind Mengenangabe und Rezept etwa in der Mitte der Seite zu finden.)

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Dessert

Zum Dessert schlägt Fiona Louise Castelli eine vegane Apfelwähe vor. Diese sei zwar nicht supergünstig, «aber mit den Zutaten kann man super einfach auch eine 2. machen.» In den Guss gehören dann pflanzliches Joghurt und Rahm, wie zum Beispiel in diesem Rezept. Wer den Teig nicht selber machen will, kann ihn auch kaufen.

Zum Schluss noch ein persönlicher Tipp: Vollkommen überzeugt bin ich nämlich von diesen Schokomuffins. Ich habe sie schon mehrfach ausprobiert. Sie sind einfach zu machen, schoggig-nussig und gelingen immer – auch mit Gasbackofen, der bei solchen Sachen manchmal tückisch sein kann.

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Das ist Michelle (sie/ihr):

Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Junior-Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und Reportagen – vorzugsweise von Demos und aus den Quartieren. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen. 


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