Doch wieder eine Beiz am Erasmusplatz

Im Nón Lá gibt’s neu vegane Küche. Das mag Quartierbewohner*innen überraschen. Die Liegenschaftsbesitzerin hatte wegen der vielen Wechsel angekündigt, Wohnungen zu bauen.

Nón Lá Erasmusplatz
Das Nón Lá am Erasmusplatz serviert kein Fleisch. (Bild: Sarah Schaub/Bajour)

Im Eckhaus am Erasmusplatz ist ein neues Restaurant eingezogen. Die vietnamesische Restaurantkette Nón Lá hat hier am Montag ihre vierte Basler Filiale eröffnet: vegan und vegetarisch.

Von der Decke baumeln aus Bambus geflochtene Lampenschirme, vietnamesische Krüge stehen auf den Fenstersimsen. An einem der Holztische sitzt gut gelaunt Sabrina Saner. Der Start an der Feldbergstrasse 23 verlief laut der Geschäftsleiterin gut.

«Wir wollten unbedingt ein Lokal im Kleinbasel eröffnen», sagt sie. «Unser Konzept passt gut hier ins Quartier.» An diesem Standort werden nämlich alle Gerichte ohne Fleisch zubereitet. Die meisten kommen sogar ganz ohne tierische Produkte aus. Das Nón Lá hofft, am Erasmusplatz das richtige Zielpublikum dafür zu finden. «Es geht aber nicht darum, jemanden zu bekehren», betont Saner.

«Ich liebe das schöne Essen, das ist mein Hobby.»
Dong Pham, Inhaber

Die vietnamesische Küche sei in puncto Veganismus einfach schon viel weiter als die europäische. Das will man jetzt den Basler*innen näher bringen. Das Nón Lá hat bereits drei Filialen in der Stadt: An den Standorten beim Spalenbrunnen, in der Markthalle und im Klara gibt es neben den veganen und vegetarischen Gerichten aber auch Fleischgerichte. Im Kleinbasel nicht.

Inhaber Dong Pham ist passionierter Hobbykoch. Er erklärt: «Meine Mutter ist Buddhistin und lebt komplett vegan. Sie gibt mir super Tipps, wie man beispielsweise veganen Speck oder vegane Ente zubereitet.» Besonders kommt er über die vegane Fischsauce ins Schwärmen. Diese sei aus Ananas und Salz zubereitet und schmecke wirklich nach Fisch.

«Ich liebe das schöne Essen, das ist mein Hobby», sagt Pham. Saner ergänzt: «Wir sind wirklich mit dem Herzen dabei und wollen das an unsere Gäste weitergeben.»

Sabrina Saner und Dong Pham
Geschäftsleiterin Sabrina Saner (rechts) mit Inhaber Dong Pham. (Bild: Sarah Schaub/Bajour)

Neben der Esskultur wollte man auch ein vietnamesisches Feeling ins Lokal bringen. «In Vietnam ist vieles aus dem Material gefertigt, das eben gerade da ist», sagt die studierte Industriedesignerin. So ist im hinteren Teil des Restaurants etwa eine Wand mit alten Fensterläden verkleidet und die Theke erinnert an einen Marktstand.

Anders als in den anderen Basler Filialen empfängt Nón Lá auch am ganzen Nachmittag Gäste. Einzig der Garten bleibt vorerst geschlossen. 

Das Nón Lá ist das vierte Restaurant in vier Jahren in der Liegenschaft am Erasmusplatz. Zuletzt war das «Za Zaa Erasmus» dort beheimatet. Eine Baupublikation hatte im 2021 für Verwirrung gesorgt. Diese hatte angekündigt, dass im Erdgeschoss der Liegenschaft Wohnungen entstehen sollen. Wie die bz schrieb, handelte es sich dabei aber lediglich um eine Vorsichtsmassnahme der Verwaltung. Diese habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Restaurantbetreibenden gemacht. 

Jetzt hat das Kleinbasel wieder eine Beiz mehr.

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Sarah Schaub

Bei Bajour als: Praktikantin

Hier weil: Ich tolle Geschichten erzählen möchte und es hier viel für mich zu Lernen gibt.

Davor: Musste ich zum Arbeiten immer in andere Städte pendeln.

Kann: Schnell rennen und genau zuhören.

Kann nicht: Fleisch und Fisch zubereiten.

Liebt an Basel: Meine wunderbaren Freunde und was es alles zu entdecken gibt.

Vermisst in Basel: Hundefreundliche Parkanlagen.

Interessensbindungen: Pfadi, Pflanzen-Kommunikation, soziale Gerechtigkeit, psychische Gesundheit

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