8 Dinge, die wir nach Corona beibehalten wollen
Was wir vom Virus der Stunde mitnehmen.
Corona ist gefährlich, einschränkend, mühsam. Es gibt aber auch ein paar Lichtblicke: Angewohnheiten, die aus der Not geboren wurden, wir jetzt aber nie mehr missen wollen. Die Phönixe aus den Aschen unserer Gärngschee-Community – voilà:
Homeoffice, wir <3 dich
Hast du auch das Gefühl, dass du im Homeoffice produktiver bist als im Büro? Kein Wunder: Die Pendelzeit an den Arbeitsort fällt weg, du kannst länger schlafen, die Morgendusche auslassen und beim Zoom-Meeting so tun, als wäre deine Kamera kaputt. Dank Mittagsschlaf bist du auf Zack und der Kaffee ist zuhause auch besser. Und die ewiglabernden Kolleg*innen aus der Zigipause fallen auch weg. Viva!
Brote, überall Brote
Gibs zu, auch du hast ein Brot gebacken und es stolz auf Social Media geteilt. Ich hatte vor Corona keine Ahnung, dass sowas wie Bananenbrot existiert, geschweige denn, wie man es macht. Passé friends, passé. Nach gefühlt 30 Bananenbroten kann ich sagen: Diese Zeit lehrt besser als jeder Grandits-Workshop.
Hört auf zu klatschen!
Corona hat uns gezeigt, wie sehr wir auf Menschen in systemrelevanten Jobs zählen. Und wie unterirdisch sie vom System, das sie als relevant beklatscht, dafür entlöhnt werden. Fertig rumgejubelt: Wie kriegen wirs hin, dass die Wertschätzung bleibt und zu gerechteren Löhnen führt?
Singt da etwa eine Nachtigall?
Zugegeben: Strand und Ferienfeeling fehlt mir schon, aber wer sagt denn, dass man unbedingt in die Ferien fliegen muss? Die fehlenden Flieger am Himmel sind nicht nur klimafreundlicher, die Bewohner*innen von Allschwil etc. dankens dem Virus auch, dass nicht mehr alle paar Minuten eine Riesenmaschine über sie hinwegbraust. Sie hören jetzt sogar wieder richtige Vögel, stellt euch vor. Ich übrigens auch – macht mal frühmorgens das Fenster auf: Ein Zwitschern zum Verzücken!
2 Meter 4 life
Das Stresslevel ist hoch, wenn du an der Coop-Kasse stehst, dein Münz zusammenkramst, die Flasche Rotwein die frischen Erdbeeren auf dem Rollband zerdrückt und die*der nächste*r Kund*in dir fast auf die Fersen tritt. Finito bonito! Abstand halten schützt nicht nur vor Corona, sondern auch vor einem potenziellen Herzinfarkt. Und vermisst du wirklich das ständige Händeschütteln und Küssli hier Küssli da an jedem Fest? Nein, oder? Drum freu dich: Ein französischer Abgang war noch nie so einfach.
Support your locals
Die Kleinen mussten bluten. Der Quartierladen, das regionale Modegeschäft, die*der Blumenhändler*in von nebenan zitterten unter den wirtschaftlichen Folgen von Corona. Aber das war gar nicht unbedingt nötig. Die Basler*innen kauften bewusst regional ein – und entdeckten die eine oder andere Perle gleich ums Eck. Und ein Blumenstrauss aus der Region toppt nur noch den selber gepflückten vom Blumenfeld.
He he, Frou Meier
Corona macht solidarisch. Die Facebook-Gruppe «Gärn gschee – Basel hilft» ist das beste Beispiel: Innerhalb kürzester Zeit sind 15’000 Menschen zusammengekommen und haben ihre Hilfe angeboten für Menschen, die wegen Corona nicht aus dem Haus dürfen, Hilfe beim Einkauf oder beim Arztbesuch brauchen. Ich kenne Menschen, die nach zehn Jahren nun endlich den Namen ihrer Nachbar*innen kennen. Dass es dafür ein tödliches Virus brauchte, ist schon etwas schade. Aber auch ein aufrüttelndes Zeichen: Schaut zueinander!
Oma digital
Erst wenn etwas fehlt, merkt man, wie wichtig es ist. Die Oma, die du schon lange besuchen wolltest, die Eltern, bei denen du dich viel zu selten meldest: Hast du während der Coronazeit vermisst, stimmt's? Mir ging es auf jeden Fall so. Und weil mir das Virus den Kontakt verbot, merkte ich, wie sehr ich die Gesellschaft der Familie schätze. Immerhin gibts Videocalls – und das Grossmami hat nach hundert Jahren Verweigerung endlich eingesehen, dass so ein Computer ganz nützlich sein kann.