Eine Markthalle für das Kleinbasel
Wer im Sommer nicht in den Urlaub fährt, kann im Klara an der Clarastrasse ein bisschen Ferienfeeling erleben. Unter bunten Sonnenschirmen gibt es Gerichte aus aller Welt.
Name: Restaurant Klara an der Clarastrasse 13, 4058 Basel
Eröffnungsjahr: September 2017
Produktrange: Neun verschiedene Food Stände, von asiatischen Currys über mexikanische Burritos bis hin zu argentinischen Empanadas
Inhaber*in: Yannik Studer
Besonderheiten: Die Stimmung im Gastraum, gutes Trinken, gutes Essen, unterschiedliche Menus, im Sommer leichtere, im Winter schwerere Küche.
Im Bajour-Büro vergeht kaum ein Tag, ohne dass ein Redaktionsmitglied gegen 12 Uhr mittags in die Runde ruft: «Wer kommt mit ins Klara?» Es ist quasi der langersehnte Pausen-Gong. Der Foodcourt liegt gleich vis-à-vis und ist somit im Umfallen erreichbar, also auch, wenn der Magen schon unüberhörbar knurrt.
An diesem Morgen treffen wir Inhaber Yannik Studer noch vor der offiziellen Öffnungszeit, kurz vor 11 Uhr. Er soll uns etwas über das Lokal erzählen, das 2017 eröffnet wurde («gefühlt und real eine Ewigkeit her»). Studer steht an der Bar, die sich inmitten des Raumes befindet, im Hintergrund läuft Musik, laut, aber nicht zu laut. «Sollte euch Musik stören, kann ich sie leiser machen», sagt er, nachdem er uns kräftig die Hand geschüttelt hat. Klar, kann er das, er ist ja der Chef. Aber, nein, sie stört nicht.
Der Capo folgt uns zum Stehtisch, wo er – die fixen Food Courts im Rücken – verrät, wie das hier alles kam. «Die Idee einer Markthalle für das Kleinbasel ist bis heute der Grundgedanke», so Studer, entstanden aus der Markthalle heraus, die am anderen Ufer des Rheins liegt, gegenüber dem Bahnhof SBB. «Vieles, was du dort erlebst, erlebst du auch hier, adaptiert aufs Kleinbasel», sagt Studer. Die beiden Gastrounternehmen seien sich nahe, arbeiteten aber unabhängig.
Studer ist ein Mann der Klarheit, ganz im Gegensatz zum sonst so chaotischen (wenn auch angenehmen) Treiben, das im Restaurant herrscht: So habe das Klara von Beginn weg mehr sein wollen als nur Gastronomie: «Es sollte anregen, Dinge zu entdecken.» Im hinteren Raum gibt es auch immer mal wieder Veranstaltungen; auch Bajour-Chefredaktorin Ina Bullwinkel diskutierte hier schon über die EU-Verträge. Und das Separée im Hauptraum, eine halbe Treppe höher, wird nicht selten von Journalist*innen genutzt, um konspirative Treffen zu veranstalten oder verdeckte Recherchen durchzuführen. Scherz. Aber das ein oder andere Interview fand hier doch schon statt.
Auf den 5. Geburtstag schenkte sich das Klara ein neues Branding, das auf verschiedenste Arten mit dem Wort Klara spielt (Sätze wie: «Klar a, haben wir dich lieb!»), wie Studer erzählt. Es sollte im Chaos aus klapperndem Geschirr und klirrenden Tellern den ruhigen Pol darstellen, so die Idee. Die Wortspielereien, die man mit den Buchstaben machen könne (Klar a), seien grenzenlos, sagt Studer. Fast so grenzenlos wie die Küche, die die Besucher*innen auf der Clarastrassen-Terrasse unter bunten Sonnenschirmen zu sich nehmen können, sobald der Pager rot leuchtet und vibriert.